32. Buffalo Bills
Gut für die Bills, dass sie für A.J. McCarron jetzt noch etwas bekommen haben - neben der Entwicklung von Nathan Peterman eine der wenigen guten Nachrichten für Bills-Fans in den vergangenen Wochen. Buffalo geht mit der potentiell schlechtesten Offensive Line, dem schlechtesten Quarterback-Room und einem der schwächsten Wide-Receiver-Corps an den Start - eine sehr schwierige Mischung, umso mehr, da LeSean McCoy noch immer eine mögliche Sperre droht. Die Bills sind ohne Frage in einem Übergangsjahr, daran wird auch das gerade in der Secondary vorhandene Talent wenig ändern können. Buffalos Fokus muss auf der Entwicklung von Josh Allen liegen, was sehr gut bedeuten könnte, dass er 2018 keinen Snap spielen sollte. Buffalos Fans können sich auf den hochveranlagten Tremaine Edmunds, Tre'Davious White und ein sehr gutes Safety-Duo freuen.
31. Oakland Raiders
Die Raiders haben gerade ihren besten Spieler abgegeben und die eigene Defense der einzigen echten Säule beraubt. Sicher, die jungen Defensive Tackle sahen in der Preseason vielversprechend aus - geht man die Defense aber der Reihe nach durch, kommt man mit viel mehr Fragen als Antworten heraus, selbst wenn das Scheme unter Guenther besser sein sollte. Offensiv ist die Line eher Richtung als (oberer) Durchschnitt einzuordnen, dass Penn von der linken auf die rechte Seite gezogen wird und Kolton Miller direkt startet hilft da eher wenig. Hat Gruden also Alternativrezepte, wenn Carr den Ball nicht sofort los bekommt? Hat Carr in diesen Situationen Antworten? Kann Jordy Nelson den Raiders noch etwas geben? Der Eindruck entsteht zunehmend, dass Gruden dieses Team mehrere Jahre vom Contender-Status sieht und der Mack-Trade womöglich erst der Anfang des Umbruchs war.
30. New York Jets
Sam Darnolds Auftritt in Woche 3 der Preseason war ohne Frage beeindruckend und gab den Jets genug, um Teddy Bridgewater wenig später zu traden. Darnold wird von Anfang an starten und womöglich eine neue Ära beginnen - zunächst aber wird er Rookie-Fehler machen, wie nahezu jeder Quarterback. Er wird unter einer sehr wackligen Offensive Line leiden, er wird es mit Defenses zu tun bekommen, die ihm ihre exotischsten Pressure-Plays entgegenwerfen, um ihn zu testen und er wird seine Wachstumsschmerzen haben. Die sind normal und bisweilen auch wichtig, aber mit Blick auf 2018 werden sie die Jets auch mehrere Spiele kosten - während defensiv der Pass-Rush einmal mehr das riesige Sorgenkind ist.
29. Indianapolis Colts
Ich würde die Colts mit Blick auf Andrew Lucks Fortschritte in der Preseason gerne höher einstufen - aber Luck wird vermutlich noch einige Wochen brauchen, um noch näher an sein altes Leistungsniveau zu kommen und gleichzeitig hat er so wenig um sich herum. Das Receiver-Corps ist außerhalb von T.Y. Hilton ein großes Fragezeichen, im Backfield startet vorerst wohl Fünftrunden-Rookie Jordan Wilkins; der hat zwar einige positive Ansätze gezeigt, einen echten Unterschied wird das Backfield für die Colts aber wohl nicht machen. Die Cornerbacks sind ein potentiell riesiges Problem, zumindest die defensive Front hat einige talentierte Spieler dabei. Dennoch: Selbst der Luck-Faktor reicht nicht, um ein sich ansonsten an vielen Stellen im totalen Umbruch befindendes Colts-Team (vorerst) weiter hoch zu hieven.
28. Cleveland Browns
Bei all dem Hype, der in den letzten Wochen und Monaten um die Browns entstanden ist, bleibe ich erstmal noch vorsichtiger und sage: zeigt es auf dem Platz! Zeigt es, wenn Schemes, Game Plans und In-Game-Coaching eine Rolle spielen. Weder Gregg Williams, noch Hue Jackson machen mir da allzu viel Hoffnung - und dass die Browns Amos Jones als ihren Special-Teams-Coordinator geholt haben, der über Jahre in Arizona nur sehr wenig vorweisen konnte, ist ebenfalls fragwürdig. Das ist umso bitterer, da das Talent ja vorhanden wäre: Cleveland hat die offensiven Waffen mit Landry, Callaway, Higgins, Njoku und Rückkehrer Josh Gordon sowie einem tiefen Backfield. Die Browns haben eine überdurchschnittliche Line, endlich einen stabilen Quarterback, einen der besten jungen Pass-Rusher der Liga in Myles Garrett und eine generell gut besetzte Front. Jetzt muss man all das nur auch auf dem Feld sehen.
27. Miami Dolphins
Pass-Rush, Cornerbacks, Interior Defensive Line - die Dolphins-Defense hat zum Start der neuen Saison unangenehm viele unklare und potentiell wacklige Mannschaftsteile. Das beinhaltet auch das Linebacker-Corps, indem letztlich die Hoffnung ist, dass Rookie Jerome Baker sowie Vorjahres-Zweitrunden-Pick Raekwon McMillan endlich für mehr Stabilität sorgen. Miami dürfte in der Folge das ganze Jahr über Probleme damit haben, gegnerische Offenses zu stoppen. Die positive Nachricht: Die Offense sollte endlich näher an die Vorstellungen von Coach Adam Gase ran rücken, mit Kenyan Drake als echter Matchup-Waffe aus dem Backfield, dem in der Preseason beeindruckenden Mike Gesicki als Receiving-Tight-End, einer verlässlichen Receiver-Waffe in Danny Amendola als Landry-Ersatz sowie Kenny Stills als Deep Threat. Auch die Offensive Line sollte besser sein.
26. Dallas Cowboys
Die Cowboys gehen mit einem Receiver-Corps in die Saison, das einige solide Nummer-2-Waffen hat - Beasley und Hurns etwa, potentiell auch Rookie Michael Gallup - dem aber ein dominanter Receiver fehlt. Das fällt umso mehr ins Gewicht, da mit Jason Witten die sichere Kurzpass-Option wegfällt und Zweifel an Scheme und Play-Calling der Cowboys noch immer berechtigt sind. Dennoch muss Dak Prescott den nächsten Schritt machen - während in der Line gleichzeitig Center Travis Frederick mehrere Wochen lang fehlen wird und Zack Martin sowie Tyron Smith schon angeschlagen in die Saison gehen. Anders gesagt: Dallas' Offense könnte doch einige Probleme haben - dafür sollte auf der anderen Seite des Balls der Pass-Rush so manche Partien (mit-)entscheiden können: Lawrence und Crawford sind hier die klaren Leader, als X-Faktor ist jetzt auch Randy Gregory zurück.
25. Tampa Bay Buccaneers
Die Offseason der Bucs hat bei mir eine Frage hinterlassen. Eines der Teams, das sich schematisch mit am stärksten auf seinen 4-Men-Pass-Rush verlässt, investierte zwar kräftig in die Defensive Line und nach einem komplett harmlosen Pass-Rush im Vorjahr war das auch dringend nötig. Es bleibt aber abzuwarten, ob die Bucs mit Vita Vea, Jason Pierre-Paul, Beau Allen, Vinny Curry und Co. nicht eher ihre Run-Defense signifikant verbessert haben. Angesichts der Problemzonen in der Secondary ist ein deutlich verbesserter Pass-Rush allerdings Pflicht, wollen die Bucs nicht wieder komplett von ihrer Offense abhängig sein. Die allerdings kommt immerhin mit jeder Menge Feuerpower daher: Eines der besten Receiving-Trios der Liga, Peyton Barber als eine der positiven Überraschungen der vergangenen Wochen, eine verbesserte (wenn auch schon angeschlagene) Offensive Line sowie Jameis Winston, der im Laufe der vergangenen Saison deutliche Fortschritte an den Tag gelegt hat - allerdings auch die ersten drei Spiele gesperrt verpasst. Und dann bleibt natürlich die Frage, wie viel von dieser Feuerkraft Dirk Koetter auch aufs Feld übertragen kann.