NFL

NFL Power Ranking nach Week 5: Los Angeles Rams, Kansas City Chiefs - und sonst?

SPOX zieht sein erstes ligaweites Zwischenfazit für diese Saison - das Power Ranking nach Week 5!
© getty
Cookie-Einstellungen

16. Houston Texans (2-3)

Platzierung vor Saisonstart: 18.

Houston hat eine der zwei, drei schlechtesten Pass-Protections und die vermutlich schlimmste Tackle-Situation ligaweit, und all die Elemente, die eine schon letztes Jahr anfällige Line noch ausgeglichen haben - Play Action, Run Pass Option, Misdirection und so weiter - sind dramatisch zurückgegangen, Watson soll viel mehr aus der Pocket machen; eine Pocket, die es häufig aber überhaupt nicht gibt. Umso beeindruckender ist, dass kein Quarterback den Ball im Schnitt tiefer wirft als Watson, der sich nach einem sehr holprigen Saisonstart deutlich gesteigert hat. Das gilt auch für J.J. Watt und Jadeveon Clowney, die aktuell von Woche zu Woche dominanter werden. Das größte Problem neben der Offensive Line? Die Secondary und die Coverage generell, und beides wird Houston die ganze Saison über begleiten. Houstons Superstars scheinen dieses Jahr aber allesamt voll da zu sein, und das wird die Texans in vielen Spielen im Rennen halten. Für ganz große Ambitionen aber sind die Problemzonen zu eklatant, Houston wirkt in der Summe wie ein klassisches 8-8-Team.

15. Detroit Lions (2-3)

Platzierung vor Saisonstart: 11.

Die Lions sind gefühlt aktuell nicht in der ligaweiten Top-15 - aber in diesem Bereich des Rankings gibt es selbstverständlich keine auch nur ansatzweise fehlerfreien Teams, und die Lions sind aktuell kompletter als die Texans oder die Falcons, auch wenn sie es überhaupt nicht konstant abrufen. Das macht gerade diese Teams (Green Bay gehört da ebenfalls dazu) auch ähnlich in der aktuellen Einschätzung. Detroits Qualitäten beginnen mit einer stabilen Offensive Line, einem gefährlichen Receiver-Trio in Kombination mit Matt Stafford und einem guten Run Game. Pass-Rush und auch zumindest in Teilen die Coverage dagegen bleiben größere Probleme, während das offensive Play-Calling immer wieder extrem vorhersehbar und eindimensional wirkt.

14. Green Bay Packers (2-2-1)

Platzierung vor Saisonstart: 8.

Die Packers stehen am Scheideweg, vielleicht nicht nur für 2018, sondern auch darüber hinaus: Aaron Rodgers hatte gegen Detroit vor allem in der ersten Hälfte kein gutes Spiel, man bekommt zunehmend den Eindruck, dass das Verhältnis zu Coach Mike McCarthy ein immer ernsthafteres Problem wird. Rodgers ist über die ersten fünf Spiele einer der konservativsten Quarterbacks der NFL, kaum ein Team hat weniger vertikale Elemente in seiner Offense - und das obwohl die Packers über eine sehr gute Protection verfügen. Green Bay aber setzt in seinen Routes wieder viel auf Isolation und wenig auf Motion, Play Action und Fake-Elemente, die ganze Offense wirkt wahnsinnig statisch und das Play-Calling für sich betrachtet ist teilweise zumindest merkwürdig. Gibt's den großen Knall? Oder versuchen die Packers wieder, irgendwie McCarthys nicht mehr zeitgemäße Offense mit dem im Vakuum talentiertesten Quarterback der Liga unter einen Hut zu bringen? Und welche Auswirkungen hat Rodgers' Verletzung noch auf sein Spiel? Immerhin positiv: Die Defense ist um Welten besser als in den vergangenen Jahren, ganz besonders die neue Secondary macht sich bezahlbar. Umso frustrierender aber sind die erneuten Offense-Probleme.

13. Philadelphia Eagles (2-3)

Platzierung vor Saisonstart: 5.

Die Probleme der Eagles sind längst kein Geheimnis mehr: Die Secondary ist eine der ligaweit anfälligeren, und das trotz eines noch immer Elite-Pass-Rushs. Gleichzeitig ist die Offensive Line jetzt seit mehreren Wochen ein Problem, ganz konkret - aber nicht nur - Right Tackle Lane Johnson. Die Verletzung von Jay Ajayi wird sich jetzt im Run Game auch bemerkbar machen, Ajayis Fähigkeiten nach Gegnerkontakt konnten der Line ohne Frage helfen. Die Line muss sich schnell wieder fangen, Carson Wentz weiter Richtung Vorjahres-Form klettern und noch schneller aus der Pocket spielen - die Mobilität scheint voll zurück zu sein. Dabei spielen die Play Designs ebenfalls eine Rolle, hier sieht man (noch?) nicht die Kreativität und Flexibilität, die Philadelphia letztes Jahr ausgemacht haben. Offensiv scheint all das reparierbar, teilweise sieht man auch Anzeichen davon. Die Probleme in Coverage dagegen werden nicht über Nacht verschwinden.

12. Pittsburgh Steelers (2-2-1)

Platzierung vor Saisonstart: 6.

War das Spiel gegen Atlanta ein defensiver Wendepunkt? Pittsburgh profitierte von einem Blitz-lastigen Ansatz, während die eigene Passing-Offense nach Startschwierigkeiten dann doch ihren Rhythmus fand. Ben Roethlisberger allerdings spielt eine wacklige Saison, und das lässt sich auf die ganze Offense übertragen. Auch im Run Game fehlt die Konstanz, zumindest aber die Offensive Line ist und bleibt eine Stärke. Letztlich muss Pittsburgh zeigen, dass man defensiv vor allem gegen den Pass - die Run-Defense ist schon jetzt eine Stärke - zumindest durchschnittlich sein kann, während die Offense mehr Scheme-Hilfe vertragen könnte. Das Potenzial in diesem Team ist enorm, umso mehr, falls Le'Veon Bell in zwei Wochen tatsächlich zurückkehrt. Noch ist es Pittsburgh, in diese Saison noch mehr als in vergangenen Jahren, aber schuldig, zu zeigen, dass man diese PS auch regelmäßig auf die Straße bringen kann.

11. Jacksonville Jaguars (3-2)

Platzierung vor Saisonstart: 10.

An sich ist über die Jaguars alles gesagt, weil sich im Vergleich zum letzten Jahr kaum etwas geändert ist. Die Jags haben die beste Defense der AFC und auch wenn sie (noch) nicht ganz so dominant wie letztes Jahr ist: Die Defense hält Jacksonville in fast jedem Spiel. Allerdings ist die Offense, vielleicht sogar noch mehr als letzte Saison, ein wöchentliches Risiko, bei dem man nie weiß, was man bekommt. Das beginnt mit Blake Bortles, der gegen die Chiefs wieder mehrere haarsträubende Turnover hatte und bei dem man einfach überhaupt nicht weiß, was man bekommt. Aber auch die Offensive Line ist aktuell zu anfällig, hier macht sich die Verletzung von Left Tackle Cam Robinson bemerkbar, und wenn Leonard Fournette spielt, ist die Offense im Play-Calling häufig zu berechenbar. Die Jaguars haben trotz ihrer tollen Defense das zweitschwächste Turnover-Differential ligaweit (-7), kein anderes Team außer den 49ers (-8) ist hier schlechter als -4. Das muss sich schleunigst ändern, und das fängt selbstredend bei Bortles an.

10. Chicago Bears (3-1)

Platzierung vor Saisonstart: 14.

So richtig vertraue ich der Offense noch nicht, dafür war vor allem Mitch Trubisky über die ersten drei Spiele viel zu schwach - ehe er dann gegen die vermutlich schlechteste Pass-Defense der Liga ein statistisches Monster-Spiel auflegte. Die Play-Designs sind aber ohne jede Frage da, die offensiven Waffen finden sich in der Offense zunehmend besser zurecht und die Defense ist vor allem in der Front mit Khalil Mack und Akiem Hicks, aber inzwischen auch in der Secondary eine der stärksten über die ersten Spiele. Hier ist bei den Linebackern sogar noch eine merkliche Steigerung zu erwarten, wenn Roquan Smith neben Danny Trevathan einen noch größeren Einfluss hat. Die einzige Frage bei Chicago bleibt am Ende: Was kann Mitch Trubisky? Wenn die Antwort auf diese Frage am Ende der Regular Season positiv ausfällt, dann sprechen wir hier höchstwahrscheinlich von einem Playoff-Team und vielleicht von mehr.

9. Baltimore Ravens (3-2)

Platzierung vor Saisonstart: 20.

Es ist mit Abstand das beste und ausgeglichenste Ravens-Team, das wir seit einer ganzen Weile gesehen haben. Joe Flacco spielt so gut wie seit Jahren nicht mehr, das neue Receiver-Trio und insbesondere John Brown geben den Ravens offensiv eine ganz andere Identität. Die Offensive Line gehört in die Top-10 und die Defense präsentiert sich bisher richtig stark: Baltimore ist in seinen Coverages sehr komplex und arbeitet da viel mit seinem starken Safety-Duo, die Rückkehr von Jimmy Smith macht die ohnehin schon exzellente Ravens-Coverage noch besser. Der Pass-Rush ist noch problematisch, und der Auftritt der Offense gegen Cleveland war, auch gegen eine gute Browns-Defense, enttäuschend.