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Power Ranking nach Woche 4: Patriots und Chiefs - Eine Klasse für sich?

SPOX-Redakteur Adrian Franke ordnet nach dem ersten Saisonviertel alle 32 Teams ein!
© getty
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8. Seattle Seahawks (3-1)

Ranking vor Saisonstart: 11.

Rein vom Bauchgefühl ist der achte Platz zu hoch für Seattle - keines der Teams dahinter sehe ich aktuell aber besser als die Seahawks. Die Ravens sind wie gesagt noch ein größeres Fragezeichen, genau wie die Packers-Offense, die Chargers-O-Line und bei den Lions ist die größte Frage, ob Detroit diese Art der effizienten Down-Field-Offense aufrechterhalten kann. Bei den Seahawks sind die größten Fragezeichen in Coverage - dieses Jahr ungewohnt auch auf dem Linebacker-Level, was das Festhalten am Base-Personnel auch bei Second und Third Down umso erstaunlicher macht - sowie das offensive Play-Calling unter Brian Schottenheimer. Auch wenn hier zumindest ein paar positive Tendenzen, etwa das First-Down-Passing mit kurzen Routes und klaren Reads für Wilson, erkennbar sind. Wilson selbst gibt Seattle schlicht eine hohe Basis; die Seahawks sind auch dieses Jahr definitiv ein Playoff-Kandidat.

7. Philadelphia Eagles (2-2)

Ranking vor Saisonstart: 3.

Monströs wichtiger Sieg in Green Bay vergangenen Donnerstag. Nicht nur, um in der Division auf Tuchfühlung mit Dallas zu bleiben; sondern vor allem, weil das Team endlich wieder mehr von seiner erhofften Identität zeigte. Eine starke Defensive Line, eine dominante Offensive Line, gefährliche Play-Designs aus 12-Personnel und ein weiteres gutes Spiel von Carson Wentz. Die Eagles erhalten bald auch DeSean Jackson zurück, was das vertikale Element in die Offense zurückbringt, und Doug Pederson scheint als Play-Caller zunehmend besser in der Saison anzukommen. Der Trend passt in Philly, gleichzeitig allerdings gibt es den einen großen Elefanten im Raum: Wie wollen die Eagles gegnerische Passing-Offenses stoppen? Die Secondary war schon mit den Startern ein riesiges Problem, inzwischen folgten Verletzungen von Ronald Darby - der zuvor bereits ein Unsicherheitsfaktor war - und Avonte Maddox. Das wird ein konstantes Problem bleiben, sollten die Eagles nicht wirklich den Trade für Jalen Ramsey oder einen Spieler wie Chris Harris, sollte der verfügbar werden, durchziehen.

6. San Francisco 49ers (3-0)

Ranking vor Saisonstart: 17.

Ist das endlich das Jahr, in dem die 49ers unter Kyle Shanahan oben angreifen können? Das erste Saisonviertel jedenfalls ist vielversprechend: Die Play-Designs funktionieren mitunter fantastisch, das Run Game ist gefährlich und Jimmy Garoppolo muss nicht viel mehr machen, als die Rolle eines sehr guten Game Managers auszufüllen. Auch die Offensive Line ist gut in die Saison gestartet. Bemerkenswert ist aber vor allem die Entwicklung in der Defense: Der neu zusammengestellte Pass-Rush sieht bereits sehr vielversprechend aus, das war angesichts der Qualität von Ford und vor allem Bosa zumindest halbwegs zu erwarten. Insbesondere aber die Secondary und namentlich die Cornerbacks übertreffen die Erwartungen bislang aber deutlich. All das steht natürlich noch auf wackligen Beinen, da es eine kleine Sample Size ist und die echten Prüfungen in puncto Passing-Offense erst noch warten. Viel mehr hätte man sich aus Niners-Sicht aus den ersten Spielen aber nicht erhoffen können.

5. Dallas Cowboys (3-1)

Ranking vor Saisonstart: 13.

Merkwürdiger Game Plan der Cowboys gegen die Saints; fast hatte man den Eindruck, dass sich Dallas ohne Drew Brees auf der anderen Seite auf ein zu konservatives Level einließ. Wenig Play Action und viel First-Down-Running waren einige der Konsequenzen. Für Kellen Moore war es das vierte Spiel als Offensive Coordinator, gewisse Lerneffekte sind also durchaus zu erwarten. In puncto Play-Designs und Play-Calling waren die drei Spiele davor wie ein frischer Wind für eine Franchise, die diesen Impuls dringend gebraucht hat. Die Offensive Line ist immer noch Top-5, Prescott spielt eine gute Saison und die Defense ist gut genug, um auch potenziell starke Offenses zumindest im Zaum zu halten. Das ist die Formel eines Playoff-Teams. Ob es für mehr reicht, hängt davon ab, wie gut Moore, Prescott und die Offense im Laufe der Saison werden können.

4. Los Angeles Rams (3-1)

Ranking vor Saisonstart: 5.

Totales defensives Debakel gegen die Bucs, was untermauert, dass die Rams eine sehr gute - aber keine konstante Elite-Defense haben. Aaron Donald, Wade Phillips, Cory Littleton, Dante Fowler: L.A. hat eine sehr gute Basis, es ist aber nicht die Dominanz, die man in New England oder Chicago bewundern darf. Damit wird man in der NFL immer wieder mal auch solche Spiele haben, die die gegnerische Offense diktiert. Und die eigene Offense? Die Rams-Offense kann immer noch sehr gut sein, aber auch hier ist die Konstanz noch nicht da. Das hat verschiedene Gründe; die wackligere Offensive Line, Anpassungen gegnerischer Defenses insbesondere gegen das vertikale (Play-Action-)Passspiel der Rams und ein durchwachsener Start in die Saison von Jared Goff, der merklich mehr Probleme mit gut angepassten Coverages hat. Wohin kann die Reise für die Rams damit gehen? Richtung Playoffs mit großer Sicherheit, aber für alles darüber hinaus muss die Offense und konkret Goff konstanter werden.

3. New Orleans Saints (3-1)

Ranking vor Saisonstart: 1.

Die Saints-Defense ist eine ernstzunehmende Unit. Das war die Hoffnung vor Saisonstart in New Orleans, die ersten Spiele scheinen diese Hoffnung zu bestätigen: New Orleans hat einen starken Pass-Rush, der endlich nicht mehr nur von Cam Jordan abhängt, sie haben eine talentierte Secondary und sind aggressiv und flexibel. New Orleans hat jetzt in mehreren Spielen die Fähigkeit gezeigt, die Line of Scrimmage kontrollieren zu können; jüngst gegen die Cowboys am Sonntagabend. Die letzten beiden Spiele gegen Seattle und Dallas waren unheimlich ermutigend für New Orleans, und das nicht nur, weil die Saints die ersten beiden Spiele ohne Drew Brees gewonnen haben. Alvin Kamara bestätigt seinen Status als wertvollster Running Back der Liga, und Teddy Bridgewater ist zumindest der Game Manager, der wenige gravierende Fehler macht. Mit Brees zurück auf dem Feld sollte das wieder das beste Team der NFC sein.

2. Kansas City Chiefs (4-0)

Ranking vor Saisonstart: 4.

Auch wenn die Lions Kansas City überraschend große Probleme bereiteten: Diese Chiefs-Offense ist ohne Zweifel das Beste, was die Liga auf dieser Seite des Balls zu bieten hat - und Tyreek Hill kommt erst über die nächsten ein bis drei Wochen zurück. Ob schematisch, individuelle Qualität der Waffen oder was den Quarterback angeht: Hier steht kein Team aktuell vor KC. Wie groß ist also die potenzielle Hypothek der Defense? Die Run-Defense ist abermals sehr anfällig, der Pass-Rush noch längst nicht auf dem Vorjahres-Niveau. Dennoch gab es auch positive Lebenszeichen, etwa gegen die Ravens. Und wenn Kansas City in Shootouts gehen muss, haben sie durch ihre Offense immer gute Karten. Die Qualität des Passing Games ist mit der stabilste Faktor bei der Einschätzung eines Teams, und da fällt es schwer, die Chiefs nicht als Nummer 1 zu sehen.

1. New England Patriots (4-0)

Ranking vor Saisonstart: 2.

Die Patriots haben die beste Defense in der NFL, daran besteht für mich nach dem ersten Saisonviertel kein Zweifel. New England dominiert aus einer herausragend besetzten, flexibel anpassungsfähigen Secondary, hat bislang ein spektakuläres Linebacker-Corps und dazu hatte Rookie Chase Winovich einen guten Start in die Saison als Pass-Rusher. New England ist defensiv wahnsinnig schwer zu lesen und kann Teams so abmelden und sammelt zudem konstant Turnover. Die Offense ist infolge der O-Line-Ausfälle etwas weniger dominant als gedacht, nach wie vor aber sind die Pats hier mit Josh Gordon und Julian Edelman, den Receiving-Backs und ab sofort auch wieder Benjamin Watson gefährlich. Auch Brady hatte, abgesehen vom Bills-Spiel, einen sehr guten Start in die Saison. Im Moment deutet vieles darauf hin, dass der Titel einmal mehr nur über New England geht. Die Chiefs, Patriots und Saints sind aktuell das klare Spitzen-Trio in der NFL, mit einer Lücke zu den Teams hinter diesem Treppchen.

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