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NFL Power Ranking nach Woche 8: Endlich Konkurrenz für die Patriots!

SPOX-Redakteur Adrian Franke ordnet alle 32 Teams zur Saison-Halbzeitmarke ein.
© getty
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24. Tampa Bay Buccaneers (2-5)

Platzierung nach Woche 4: 15.

Auch wenn es Woche für Woche eine Wundertüte ist, welche Version der Buccaneers-Offense man bekommt, so kann man inzwischen doch recht klar sagen, was für ein Team Tampa ist: Die Buccaneers haben eine exzellente Run-Defense, eine der anfälligsten Pass-Defenses, extrem konservatives offensives Play-Calling, Probleme in der Offensive Line, eines der besten - vielleicht sogar das beste - Wide-Receiver-Duos der Liga und einen Quarterback, der in jeder Woche vier Touchdowns oder vier Interceptions auflegen kann. Das macht in der Summe ein leicht unterdurchschnittliches NFL-Team, das deutlich unter seinen Möglichkeiten spielt, wenn man das individuelle Potenzial vor allem in der Offense betrachtet. Für Jameis Winston, der einen sehr guten Start in die Saison hatte, könnte bald der letzte Vorhang im Trikot der Buccaneers fallen.

23. Cleveland Browns (2-5)

Platzierung nach Woche 4: 11.

Sehr, sehr enttäuschende Saison, keine Frage. Der Hype der Offseason war fraglos übertrieben, doch zu erwarten, dass dieses Team mehr als zwei der ersten sieben Spiele gewinnt und sich dabei auch besser präsentiert? Das ist absolut gerechtfertigt. Die Offensive Line ist erwartbarer Durchschnitt, die Defensive Front ist definitiv nicht so dominant wie erhofft und die Defense insgesamt litt unter dem wochenlangen Fehlen der beiden Top-Cornerbacks Denzel Ward und Greedy Williams. Doch aktuell ist Cleveland vor allem offensiv weit davon entfernt, gemäß dem eigenen Potenzial auch zu spielen. Mayfield spielt keine gute Saison, Odell Beckham wirkt teilweise noch wie ein Fremdkörper in der Offense und die Browns schaffen es zu selten, Matchups für ihre Tight Ends zu attackieren oder auch einfach die Mitte des Feldes erfolgreich anzugreifen - Dinge, die letztes Jahr noch die Stärke der Offense unter Kitchens waren, sind aktuell Turnover-Landminen. Apropos Kitchens: Dessen In-Game-Decisions geben weiterhin ziemliche Rätsel auf. Die Browns sollten - Rookie-Head-Coach und Second-Year-Quarterback hin oder her - besser sein als das, was wir aktuell auf dem Platz sehen.

22. Tennessee Titans (4-4)

Platzierung nach Woche 4: 24.

Sind die Titans plötzlich gut? Ist Tannehill plötzlich gut? Wenn ich die Frage schon so stelle, kann man vermutlich zumindest meine Antwort darauf erahnen. Tennessee hätte gegen die Chargers verlieren müssen und hatte dann auch gegen Tampa Bay Glück. Ja, die Offense sieht mit Tannehill besser aus als mit Mariota, weil Tannehill den Ball einfach deutlich häufiger schnell loswird und enge Fenster konstanter trifft als das bei Mariota zumindest dieses Jahr der Fall war. Mit einigen guten offensiven Waffen sowie einer insbesondere in der Secondary äußerst starken Defense lassen sich dann einige Spiele gewinnen - trotzdem sehe ich Tennessee mit Tannehill, mit einer noch immer anfälligen Offensive Line, mit vielen fragwürdigen In-Game-Decisions und schwachen offensiven Play-Designs nicht höher als im unteren Liga-Mittelfeld.

21. Pittsburgh Steelers (3-4)

Platzierung nach Woche 4: 23.

Das war deutlich mehr Zittern am Montagabend gegen Miami als einem aus Steelers-Sicht lieb sein kann. Mit am meisten hängen geblieben sind bei mir die Probleme von Mason Rudolph, der einfach oft sehr spät mit seinen Reads ist. Die gute Nachricht für Pittsburgh ist, dass sich die Offensive Line zu stabilisieren scheint, das Wide Receiver Corps wirkt ebenfalls deutlich verbessert, verglichen mit dem ersten Saisonviertel. Das Rückgrat dieses Teams ist fraglos die exzellente Defensive Front, in der der Verlust von Stephon Tuitt sich allerdings bemerkbar machen wird. Pittsburgh wird am Ende vermutlich sieben oder acht Spiele gewinnen, weil die individuelle Qualität in diesem Team nach wie vor da ist. Im Moment sehe ich aber, beginnend vor allem mit der Quarterback-Position, gleichzeitig auch zu viele Defizite, als dass ich die Steelers bedeutend höher schieben würde.

20. Arizona Cardinals (3-4-1)

Platzierung nach Woche 4: 27.

Browns, Titans, Steelers, Cardinals, Chargers - das ist im Moment für mich alles eine Gruppe was die Qualität dieser Teams im Moment angeht, auch wenn der Weg dahin sehr unterschiedlich war. Bei Arizona sind die offensiven Entwicklungen im Laufe der Saison deutlich sichtbar; das betrifft die exzellenten offensiven Play-Designs, Kyler Murray, Kingsburys In-Game-Decisions und auch die Auftritte der Offensive Line. Die Cardinals haben im ersten Jahr mit Kingsbury und Murray den Sprung vom absolut schlechtesten Team der Liga ins Mittelmaß geschafft - gut genug, um schlechte Teams zu schlagen, aber noch nicht gut genug, um das obere Liga-Viertel herauszufordern. Wide Receiver ist eine Problemzone, im Backfield wird Neuzugang Kenyan Drake vorerst David Johnson und Chase Edmonds vertreten. Während die offensive Entwicklung positiv ist, gibt es defensiv mehr Fragezeichen. Insbesondere eine gewisse Vorsicht und Passivität bei Vance Joseph überraschen, hätte er doch mit Patrick Peterson, Chandler Jones, Terrell Suggs, Budda Baker und Byron Murphy die Möglichkeiten, um deutlich aggressiver vorzugehen.

19. Los Angeles Chargers (3-5)

Platzierung nach Woche 4: 10.

Gleich nach den Falcons die zweite große Enttäuschung der ersten Saisonhälfte. Die Chargers sollten in einer wirklich nicht starken AFC mindestens ein klares Wildcard-Team sein, weiter noch: Vor der Saison dachten viele, dass man den Chiefs erneut im Kampf um die Division-Krone zumindest bis zum Schluss alles abverlangen kann. Davon ist L.A. jedoch weit entfernt. Die Defense spielt, ohne den verletzten Derwin James, weit unter den Erwartungen und hat auch in Coverage deutlich zu große Schwierigkeiten. Vor allem aber ist die Offensive Line ein enormes Problem, mit den zu erwartenden Schwachstellen Sam Tevi und Dan Feeney sowie inzwischen zusätzlich den Ausfällen von Mike Pouncey und Forrest Lamp. Die Chargers sind nicht auf dem desolaten O-Line-Level von Teams wie Miami oder Cincinnati, aber sie sind erschreckend wenig weit davon entfernt - und das wirkt sich merklich auf die gesamte Offense aus. Was die Frage aufwirft: Bekommt Philip Rivers überhaupt noch eine Chance auf einen Playoff-Run?

18. Oakland Raiders (3-4)

Platzierung nach Woche 4: 27.

Ich ziehe den virtuellen Hut vor Jon Gruden: Das ist eine wirklich gut designte Raiders-Offense. Oakland kreiert konstant Mismatches im Underneath Passing Game, beginnend mit Tight End Darren Waller, der für sich betrachtet schon eine der sensationellsten individuellen Geschichten dieser Saison schreibt. Obwohl jeder weiß, dass mit Derek Carr ein schnelles Kurzpassspiel das Rückgrat der Offense sein wird, sind die Raiders unheimlich effizient damit, und das jetzt Woche für Woche. Zwei Turnover an der gegnerischen 1-Yard-Line sowie ein weiterer Turnover in der Red Zone verhinderten, dass das Spiel in Green Bay vor zwei Wochen zum Shootout wurde und allein Deshaun Watson verhinderte einen Auswärtssieg in Houston am vergangenen Sonntag. Die Defense der Raiders ist nach wie vor eine absolute Großbaustelle und es wird wahrscheinlich auch eher zwei Jahre dauern, ehe die Defense repariert ist. Doch was Gruden mit der Offense macht, wie Carr spielt, wie die O-Line spielt und was sie offensichtlich in Waller gefunden haben - all das verdient Lob!

17. Detroit Lions (3-3-1)

Platzierung nach Woche 4: 13.

Die Lions sind eines dieser Teams, bei denen ich jedes Mal, wenn ich glaube, ein Gefühl für das Team entwickelt zu haben, doch wieder mich eines Besseren belehrt sehe. Aktuell betrifft das die Defense, von der ich vor einigen Wochen noch dachte, dass sie gut sein könnte; aktuell reden wir eher von leicht unterem Durchschnitt. Die Secondary ist löchriger geworden und Detroit hat einfach keinen Pass-Rush. Das führt dann zu vermeidbaren Shootouts wie zuletzt gegen die Giants. Die Offense ist nach wie vor gefährlich: Eine gute Offensive Line, Matt Stafford spielt immer noch eine gute Saison und mit Golladay sowie Marvin Jones haben die Lions ein sehr starkes Wide-Receiver-Duo. Die Verletzung von Kerryon Johnson derweil macht ein ohnehin eher eindimensionales Run Game nochmal ineffizienter. Detroit wirkt wie ein 7- oder 8-Siege-Team und damit genau hier zuhause - im Liga-Mittelfeld.