Chicago Bears (1-0) - Miami Dolphins (0-1) 20:13 (0:3, 10:3, 14:0, 0:3) BOXSCORE
- Die Fans forderten ihn von Beginn des Spiels an und nach einem kurzen Auftritt von Andy Dalton (2/4, 18 YDS) war es dann auch soweit: Justin Fields' erstes Spiel für die Chicago Bears. Der Rookie begann etwas nervös und fumbelte bei einem Scramble nach links sogar den Ball, konnte diesen allerdings selbst wieder sichern. Im weiteren Spielverlauf fand Fields (14/20, 142 YDS, TD, 5 ATT, 33 YDS, TD) aber immer besser ins Spiel. Kurz vor der Pause führte er die Bears in Field-Goal-Range, es folgten ein Scramble zum Tiuchdown sowie ein 30-Yard-Touchdown-Pass auf einen völlig offenen Jesse James. Fields wurde mit Rollouts immer wieder ins offene Feld gebracht und fühlte sich in dieser Rolle merklich wohl. Daltons Starting Job in der Regular Season könnte ernsthaft in Gefahr sein.
- Einen kleinen Schock musste Chicago zu Beginn des Spiels verkraften, als David Montgomery (ATT, 3 YDS) vom Feld humpelte. Der Running Back wird jedoch nicht lange ausfallen. In Abwesenheit von Montgomery erhielt Khalil Herbert (6 ATT, 38 YDS) die meisten Rushing-Versuche, Artavis Pierce (51 Yards) und Ryan Nall (39 Yards) sorgten beide für einen sehr langen Run.
- Auf Seiten der Dolphins startete Tua Tagovailoa (8/11, 99 YDS, INT) und hinterließ zunächst einen starken Eindruck. Tagovailoa verteilte den Ball schnell und attackierte auch enge Passfenster. Ein 50-Yard-Pass auf Mike Gesicki (2 REC, 56 YDS) brachte Miami erstmals an den Rand der Red Zone. Die guten Ansätze konnte Tua jedoch nicht abrunden. Kurz vor der Endzone warf der letztjährige Erstrundenpick eine unschöne Interception in die Arme von Safety DeAndre Houston-Carson. Kurz darauf ersetzte ihn Jacoby Brissett (6/10, 67 YDS, TD, 2 ATT, 12 YDS). Tua wird sich steigern müssen, sofern er nicht vor Saisonbeginn schon unter Druck geraten will.
- Einen starken Eindruck hinterließ der zum Receiver umfunktionierte Lynn Bowden (4 REC, 47 YDS), der die meisten Catches für die Dolphins verbuchen konnte. Im Backfield erhielt überraschend Malcolm Brown (9 ATT, 8 YDS, REC, 7 YDS) die meisten Snaps mit den Startern, Myles Gaskin (4 ATT, 19 YDS, REC, 3 YDS) füllte eher die Rolle eines Backups aus. Salvon Ahmed (6 ATT, 40 YDS, 2 REC, 31 YDS, TD) kam als dritter Running Back ins Spiel, konnte sich mit einer überzeugenden Leistung jedoch für eine größere Rolle in den nächsten Spielen empfehlen.
Das sind die größten Storylines in der Preseason 2021
Minnesota Vikings (0-1) - Denver Broncos (1-0) 6:33 (3:9, 3:17, 0:7, 0:0) BOXSCORE
- Nach zwei Tagen mit kräftezehrenden Trainingseinheiten gegen die Broncos schonten die Vikings im Preseason-Spiel ihre halbe Mannschaft. Kirk Cousins, Justin Jefferson, Adam Thielen, Danielle Hunter, Harrison Smith - sie alle spielten nicht einen Snap. Die sich ergebende Chance nutzen konnten die Backups allerdings fast alle nicht. Sowohl offensiv als auch defensiv gelang Minnesota nur wenig. "Manche Spieler haben ihre Chance genutzt. Andere haben das nicht", kommentierte Head Coach Mike Zimmer die Vorstellung trocken.
- Nach einem Pick Six von Starting Quarterback Jake Browning (5/10, 31 YDS, INT) durfte Kellen Mond (6/16, 53 YDS) in seinem ersten NFL-Spiel ran. Im Gegensatz zu Browning blieb Mond zwar ohne Turnover, effiizient den Ball bewegen konnte jedoch auch der Rookie nicht. Mond hatte große Teile des Trainingscamps wegen einer Corona-Infektion verpasst. Im Backfield verletzte sich Rookie Kene Nwangwu früh, daher erhielt A.J. Rose Jr. überraschend viel Spielzeit. Der Rookie erhielt ganze 25 (!) Carries.
- Bei den Broncos läuft das Quarterback-Duell zwischen Drew Lock (5/7, 151 YDS, 2 TD) und Teddy Bridgewater (7/8, 74 YDS, TD). Im ersten Preseason-Spiel konnte sich keiner der beiden Quarterbacks wirklich absetzen. Zu schwach agierte die B-Defense der Vikings. Lock fand gleich zu Beginn des Spiels K.J. Hamler (2 REC, 105 YDS, TD) mit einem 80-Yard-Pass und kam bei nur drei Drives auf 151 Yards und zwei Touchdowns. Auch Bridgewater spielte allerdings fehlerfrei. Wide Receiver Trinity Benson (4 REC, 36 YDS, 2 TD) konnte sich mit zwei Touchdown-Catches in Szene setzen.
- Defensiv ließ auch Broncos-Coach Vic Fangio fast alle seine Starter auf der Bank und gab seinen jungen Backups eine Chance, um sich zu beweisen. Ein Spieler, der diese Chance definitiv nutzen konnte: Erstrundenpick Patrick Surtain II. Der Cornerback fing Brownings Pass zu Beginn des zweiten Viertels ab und trug ihn über 30 Yards zurück in die Endzone.
Baltimore Ravens (1-0) - New Orleans Saints (0-1) 17:14 (0:0, 9:14, 0:0, 8:0) BOXSCORE
- 18 Preseason-Spiele. So viele Matches in Serie haben die Ravens nun gewonnen, mehr als jedes andere Team in den vergangenen 25 Jahren. Beim knappen Erfolg über die Saints konnte Tyler Huntley (12/16, 79 YDS, 7 ATT, 43 YDS, TD) in Abwesenheit von Lamar Jackson, der wie nahezu alle großen Namen in der Ravens-Offense geschont wurde, Punkte im Kampf um den Backup-Posten sammeln. Mit einem Rushing-Touchdown sorgte er sechs Minuten vor dem Spielende für die Führung. "Er hat uns das Spiel gewonnen", lobte John Harbaugh den Quarterback nach dem Spiel. Trace McSorley (11/18, 86 YDS, INT, 4 ATT, 25 YDS) spielte wacklig, er litt offenbar unter Rückenproblemen.
- A propos Punkte sammeln: Das konnten definitiv auch einige Spieler in der Defense. Die Ravens forcierten sechs (!) Turnover. Geno Stone fing gleich zwei Interceptions, auch Rookie Shaun Wade sorgte für einen Pick. Ein Wehrmutstropfen für Baltimore jedoch: Center Bradley Bozeman musste das Spiel mit einer Knöchelverletzung verlassen. Das Team hofft allerdings, dass er nicht lange ausfallen wird.
- Der Kampf um die Nachfolge von Drew Brees bleibt nach dem ersten Preseason-Spiel der Saints offen. Taysom Hill (8/12, 81 YDS, INT) durfte starten, konnte jedoch nicht vollends überzeugen. Jameis Winston (7/12, 96 YDS, TD, INT) sorgte mit einem Pass auf Lil'Jordan Humphrey (3 REC, 29 YDS, TD) für den einzigen Touchdown-Pass der Sants, warf aber ebenfalls eine Interception. Auffällig: Hill kam gegen die Ravens ausschließlich als Pocket-Passer zum Einsatz, die Saints nutzten ihre Allzweckwaffe (noch) nicht als Dual-Threat-Quarterback.
- Überhaupt nicht gefallen haben dürften Head Coach Sean Payton die drei Fumbles seiner Saints. Alle drei Running Back des Teams verloren einmal den Ball. Latavius Murray (5 ATT, 6 YDS) und Devonta Freeman (6 ATT, 6 YDS) hatten obendrein kaum Erfolg am Boden, das änderte sich mit Tony Jones Jr. (7 ATT, 82 YDS, TD) auf dem Feld später zumindest ein wenig. Alvin Kamara wurde geschont und kam nicht zum Einsatz.
Jacksonville Jaguars (0-1) - Cleveland Browns (1-0) 13:23 (0:3, 0:10, 0:3, 13:7) BOXSCORE
- Jaguars-Fans hatten lange auf den Moment gewartet, nun war es endlich soweit: Trevor Lawrence (6/9, 71 YDS) machte sein erstes Spiel für die Jaguars - und startete dabei denkbar schlecht. Gleich das erste Spiel seiner Karriere war beinahe ein Turnover: Lawrence wurde gesackt und verlor den Ball, ein Mitspieler konnte diesen jedoch sichern. Anschließend präsentierte sich der Nummer-eins-Pick besser und brachte unter anderem einen 35-Yad-Pass auf Marvin Jones Jr. (3 REC, 52 YDS) an, die Offensive Line der Jaguars blieb jedoch eine Problemzone.
- Immer wieder gerieten die Quarterbacks der Jaguars schnell unter Druck, das galt auch für Gardner Minshew (4/8, 47 YDS, INT), Jake Luton (8/13, 53 YDS, TD) und C.J. Beathard (13/16. 102 YDS, TD). Besonders besorgniserregend: Jacksonville spielte anfangs nahezu in Bestbesetzung, während die Browns große Teile ihrer zweiten Garde aufs Feld schickten. Hier werden sich die Jaguars definitiv steigern müssen. Tim Tebow blieb in seinem Debüt als Tight End ohne Catch.
- Selbst ohne Stars wie Baker Mayfield, Myles Garrett, Odell Beckham Jr., Jarvis Landry, Denzel Ward und Jadeveon Clowney waren die Browns von Beginn an das bessere Team in Jacksonville. Nach drei Vierteln führten die Browns mit 16:0. Kyle Lauletta (19/27, 212 YDS, 2 TD) zeigte eine starke Leistung und könnte sich eine Chance als Backup-Quarterback erspielen - wenn nicht in Cleveland dann anderswo.
- Ein absolutes Monsterspiel machte in seiner ersten Partie bei den Profis Rookie Jeremiah Owusu-Koramoah. Der Linebacker führte die Browns in Tackles an und verzeichnete obendrein einen Sack sowie drei Tackles for Loss. Offensiv machte Donovan Peoples-Jones (3 REC, 26 YDS) mehrfach auf sich aufmerksam. Er könnte in der kommenden Saison der dritte Receiver der Browns sein.
New York Giants (1-0) - New York Jets (0-1) 7:12 (0:3, 0:0, 0:7, 7:2) BOXSCORE
- Auch bei den Jets feierte ein mit Spannung erwartet Rookie sein Debüt. Zach Wilson (6/9, 63 YDS)machte seine Sache ordentlich, blieb ohne Touchdown und ohne Turnover. Die Highlights blieben zwar vorerst aus, der zweite Pick des Drafts wirkte jedoch sicher in seinen Entscheidungen, das Spiel nicht zu schnell für ihn. Er wurde nach zwei Drives durch Mike White (13/19, 127 YDS) ersetzt.
- In der Receiver-Gruppe winkt Corey Davis (2 REC, 18 YDS) wohl tatsächlich die erwartet große Rolle. Der Receiver spielte nicht lange, wurde in dieser Zeit jedoch bei all seinen gelaufenen Routes gesucht. Denzel Mims (3 REC, 51 YDS) führte das Team zwar in Receiving Yards an, spielte allerdings erst mit der dritten Garde. Sein Weg zu Spielzeit in der Regular Season könnte steinig sein. Michael Carter (7 ATT, 22 YDS, REC, 9 YDS) teilte sich die Snaps im Backfield mit Ty Johnson (9 ATT, 33 YDS, 2 REC, 7 YDS), Tevin Coleman wurde geschont.
- Die G-Men schonten große Teile ihres Kaders, Quarterback Daniel Jones kam beispielsweise nicht zum Einsatz. Empfehlen konnte sich die zweite Garde dabei allenfalls bedingt. Die Giants kamen gerade mal auf acht erfolgreiche Pässe. Die ersten Punkte gab es erst im letzten Viertel.
- Für ein echtes Highlight sorgte allerdings ein Österreicher! Sandro Platzgummer (4 ATT, 51 YDS) schaffte einen 48-Yard-Run - das längste Play des Spiels. Devontae Booker (3 ATT, 12 YDS) sah in Abwesenheit von Saquon Barkley Snaps als Starter. Corey Clement (5 ATT, 32 YDS) kam später ins Spiel, er leistete sich einen bösen Fumble an der Goalline.
Tampa Bay Buccaneers (0-1) - Cincinnati Bengals (1-0) 14:19 (6:0, 0:7, 0:9, 8:3) BOXSCORE
- Während der Großteil der Liga ihren Starting Quarterback schont, kam Tom Brady (1/2, 9 YDS) im ersten Preseason-Spiel der Bucs tatsächlich zum Einsatz. Nach einem Drive, der mit einem Sack von Joseph Ossai abgeschlossen wurde, war für den 44-Jährigen dann allerdings auch schon wieder Schluss. Sein NFL-Debüt feiern konnte Kyle Trask (4/15, 35 YDS). Der Zweitrundenpick musste allerdings noch viel Lehrgeld zahlen. Trask brachte nur vier seiner 15 Pässe an den Mann und kam auf 2,3 Yards pro Passversuch, zudem musste er zwei Sacks schlucken.
- Bei den Bucs deutet sich eine große Running-Back-Rotation in der Regular Season an. Lange spielten die Starter beim Champion nicht, in dieser Zeit teilten sich Leonard Fournette (2 ATT, 2 YDS) und Ronald Jones (1 ATT, 0 YDS) allerdings die Carries, während Giovani Bernard (2 REC, 16 YDS) bei Third Down aufs Feld kam. Diese Aufgabenteilung dürfte in der Regular Season genau so aussehen.
- Auch die Bengals ließen ihre Starter nur sehr kurz ran, Joe Burrow kam nach seiner schweren Knieverletzung sogar gar nicht zum Einsatz. Joe Mixons Abend war nach nur vier Snaps wieder beendet, Ja'Marr Chase verzeichnete in seinem Debüt einen Catch für 16 Yards.
- Überzeugen konnte derweil die Defense der Gäste. Die Bengals verzeichneten vier Sacks und 13 Quarterback-Hits. Mit 1,5 Sacks und fünf QB-Hits stach Rookie Darius Hodge besonders heraus.