10. Jeremiah Owusu-Koramoah (Linebacker, Browns)
Owusu-Koramoahs Speed sucht auf der Linebacker-Position seinesgleichen. In kaum einem Spiel wurde dies deutlicher als im Aufeinandertreffen mit den Ravens, in dem JOK immer wieder in einer Spy-Rolle eingesetzt wurde und Lamar Jacksons Athletik im Eins-gegen-eins tatsächlich mehrfach matchen konnte
Doch auch wenn der 22-Jährige eine traditionellere Rolle innerhalb der Defense einnehmen muss, schlägt sich der Zweitrundenpick mehr als respektabel. Seine Fähigkeiten in Coverage waren von Beginn an ein Pluspunkt, anders als bei anderen schnellen und athletischen Linebackern litt die Run-Defense in Owusu-Koramoahs Fall bislang jedoch nicht darunter. Im Gegenteil: Laut PFF führt JOK alle Linebacker in puncto Run-Stop-Percentage an.
Würde Micah Parsons als Vollzeit-Edge-Defender eingesetzt werden, wäre JOK in dieser Spielzeit der mit Abstand beste Rookie auf seiner Position. Für einen höheren Platz im Ranking mangelt es ihm allerdings ein wenig an Spielzeit: Mit weniger als 350 Snaps hat Owuso-Koramoah deutlich weniger gespielt als andere Verteidiger in dieser Liste, diese kommen auf knapp doppelt so viel Spielzeit.
9. Jevon Holland (Safety, Dolphins)
Holland kommt dem Bild des perfekten modernen Safetys sehr nah. Variabilität ist das Zauberwort. In Miami übernimmt der 21-Jährige sowohl in Coverage als auch in der Run-Defense und im Pass-Rush Schlüsselrollen - und wirkte mit diesen Aufgaben keineswegs überfordert.
Gegen die Ravens, die von den Dolphins mit Unmengen an Blitzes in die Verzweiflung getrieben wurden, stellte Holland seine Qualitäten als Pass-Rusher unter Beweis, gegen die Jets wiederum überzeugte er vor allem als zusätzlicher Defender gegen den Run. Seine Flexibilität macht ihn für die Dolphins enorm wertvoll, auch deshalb spielt er seit neun Wochen in praktisch jedem defensiven Package.
Die wichtigste Eigenschaft für Safetys bleibt jedoch die Qualität in Coverage, mit fünf Spielen mit einer Interception oder einem abgewehrten Pass in Serie lässt Holland auch in dieser Hinsicht nur wenige Wünsche offen. Der Zweitrundenpick brauchte rund einen Monat, um voll in die Saison zu finden, mittlerweile ist er jedoch relativ eindeutig der beste Safety in dieser Rookie-Klasse.
8. Nate Hobbs (Cornerback, Raiders)
Als einziger Spieler in dieser Top-10, der im vergangenen Draft erst nach der zweiten Runde ausgewählt wurde, ist Hobbs zweifelsohne einer der größten Steals des Drafts. Der Fünftrundenpick eroberte in der Offseason die Rolle des Slot-Cornerbacks in der Defense der Raiders und hat dem Team seitdem keinen Grund gegeben, daran irgendetwas zu ändern.
Hobbs ist durchaus einer der Gründe dafür, dass die Defense der Raiders in dieser Spielzeit deutlich verbessert auftritt. Der 22-Jährige hat bislang noch keinen einzigen Touchdown und generell kaum ein Big Play zugelassen, am vergangenen Wochenende fing er zudem seine erste Interception in der NFL.
Hobbs profitiert dabei definitiv auch von seiner Rolle im Cover-3-lastigen defensiven Scheme der Raiders. Anders als andere Slot-Corner muss er gegnerische Slot-Receiver beispielsweise nur selten auf einer Seam-Route decken. Dennoch verdienen die Leistungen des Rookies Respekt. Ein echter Pluspunkt zudem: Auch gegen den Run spielte Hobbs bislang mehr als nur solide.
7. Patrick Surtain II (Cornerback, Broncos)
Was für zwei Wochen für Surtain! Mit drei Interceptions, darunter ein Pick Six, in den letzten zwei Spielen katapultierte sich der Broncos-Rookie auf die Bildfläche sämtlicher NFL-Fans. Doch Surtains Leistungen gehen über die Highlight-Plays und Turnover hinaus.
Surtain ist in Denvers Defense unangefochten und bei praktisch jedem Play auf dem Feld. Big Plays lässt er dabei kaum zu, Surtains drei Picks über die letzten Wochen kamen nicht auf Kosten von zugelassenen Catches zustande.
Gegen Kansas City erlaubte der 23-Jährige bei drei Targets und nur eine einzige Completion für 14 Yards, über die gesamte Saison gesehen sind es bei 65 Würfen 34 Completions. Würfe in Surtains Richtung sind über die gesamte Spielzeit gesehen nur selten von Erfolg gekrönt: Das Passer Rating gegnerischer Quarterbacks bei solchen Pässen beträgt gerade mal 61,9.
6. Jaylen Waddle (Wide Receiver, Dolphins)
Die Offense der Dolphins ist über die letzten Wochen eine der spannenderen innerhalb der NFL. Miami wirft den Ball kaum tief, Tua Tagovailoa agiert fast ausschließlich im Quick-Passing-Game, das wie kaum eine andere Offense in der Liga von RPOs lebt. Und trotz der bekannten Probleme (Offensive Line!) schlägt sich die Unit über die letzten Wochen durchaus respektabel. Einer der Hauptgründe für diese positive Entwicklung ist Waddle.
Der Rookie ist eindeutig die wichtigste und die gefährlichste Waffe innerhalb der Offense der Dolphins. Waddle und Tua, die bereits auf dem College zusammenspielten, haben schnell wieder eine funktionierende Chemie entwickelt. Der 23-Jährige wird dabei - wie fast alle Waffen in Miamis Offense - fast ausschließlich kurz eingesetzt, bringt dank seiner Fähigkeiten nach dem Catch aber auch in dieser Rolle durchaus Big-Play-Potenzial mit sich.
Waddles Konstanz ist nicht nur für einen Rookie beeindruckend: In den letzten acht Spielen der Dolphins knackte er siebenmal die 60-Yard-Marke und fing dabei stets mindestens zwei Drittel seiner Targets. Noch ist Waddles Rolle beschränkt, gerade das könnte Dolphins-Fans aber besonders Mut machen: Am College wurde der Speedster intensiv als Downfield-Waffe eingesetzt, dieses Element könnte also noch zu seinem Spiel hinzukommen, sobald die Offense der Dolphins weiter geöffnet werden kann.