NFL: Was wird aus den jungen Top-Receivern Samuel, Metcalf und McLaurin?
Drei Star-Receiver von drei Teams mit unterschiedlichen Voraussetzungen, aber einem gemeinsamen Ziel: Neue Verträge müssen nach drei Jahren NFL her!
Alle drei waren keine Erstrundenpicks, entwickelten sich aber in den vergangenen paar Jahren sehr schnell zu Stars. Und alle drei würden nun als Schnäppchen ins finale Vertragsjahr gehen, was gemeinhin ein sehr hohes Risiko für die Spieler birgt.
Während Samuel gerade zur Zeit des Drafts großen Druck machte und Meldungen die Runde machten, dass eine Trennung unmittelbar bevorstand - er soll einen Trade gefordert haben -, hielten sich seine Kollegen in Seattle und D.C. lange Zeit vornehmlich zurück.
Seither wendete sich das Blatt merklich. Samuel kam zur Ruhe und nahm sogar am Minicamp der 49ers teil. Mittlerweile sieht seine Situation offenbar deutlich besser aus. General Manager John Lynch sagte bereits Anfang Juni gegenüber NBC Sports Bay Area: "Ich wäre ein Depp, wenn ich ihn traden würde." Und Lynch ergänzte: "Deebo wird in dieser Saison ein Teil der 49ers sein."
Damit einher geht, dass Samuel derzeit gemäß mehrerer Medienberichte ganz oben auf der Liste steht, wenn es um eine Vertragsverlängerung bei den Niners geht. Noch scheint keine Einigung in Sicht, doch soll eine Verlängerung mit dem Receiving Back höhere Priorität genießen als mit Edge-Rusher Nick Bosa, der als Erstrundenpick 2019 aber ohnehin noch ein Jahr länger Vertrag in San Francisco hat.
NFL: Metcalf bleibt Minicamp fern
Anders sieht es derzeit bei D.K. Metcalf in Seattle und Terry McLaurin bei den Commanders aus. Beide hielten sich öffentlich bislang eher bedeckt und vermieden es, zu deutliche Statements zu machen. Jene Statements jedoch folgten dann in Form von Taten - beide blieben den Minicamps ihrer Teams unentschuldigt fern.
Seahawks-Head-Coach Pete Carroll hat über die gesamte bisherige Offseason seinen Optimismus betont, dass man sich einigen würde. Dass Metcalf dann beim Minicamp fehlte, wollte Carroll aber nicht überbewerten: "Es ist eine Entscheidung, die er treffen musste. Wir haben ihn vermisst."
Ob diese Absenz Metcalf nun zum neuen Vertrag verhelfen wird, ist allerdings völlig unklar. Bislang sickerte nicht durch, wie die bisherigen Verhandlungen gelaufen sind, jedoch darf man vermuten, dass sich beide Seiten zumindest mal nicht allzu nah gekommen sind, warum sonst würde Metcalf das Minicamp aussitzen?
Spannend wird nun zu sehen, ob er konsequent bleibt und auch dem Training Camp fernbleibt, was dann zweifelsohne ein überdeutliches Statement wäre.
Bei Terry McLaurin wiederum sieht die Sachlage nochmal etwas anders aus. Sein "Streik" im Minicamp soll dazu geführt haben, dass die Commanders Gespräche mit seinen Repräsentanten intensiviert haben. Die Bereitschaft ist da, dieses Thema zeitnah zu beenden.
NFL: Orientiert sich McLaurin an A.J. Brown?
Das Problem ist jedoch, dass McLaurin, der klar der beste Offensivspieler Washingtons in den vergangenen paar Jahren war, sehr hohe Ansprüche haben soll. Der Vertrag von A.J. Brown nach seinem Trade von den Titans zu den Eagles soll als Richtwert gelten. Brown bekommt nun im Schnitt 25 Millionen Dollar pro Saison.
Und abgesehen davon, dass Brown klar mehr Touchdowns erzielt hat, unterschieden sich die Leistungen der beiden Receiver nur gering. Sprich: McLaurin kann durchaus argumentieren, auf Browns Level zu sein. Und die neun weniger erzielten Touchdowns kann man durchaus auf die wechselhafte Quarterback-Qualität der vergangenen paar Jahre in D.C. zurückführen.
Ob Letzteres mit Carson Wentz nun besser wird, sei dahingestellt. Doch dürfte es schwer sein für die Commanders, diesen so wichtigen Faktor wegzudiskutieren.
Die Bereitschaft, einen langfristigen Deal mit McLaurin einzufädeln ist da, die Frage wird sein, ob man auch bereit ist, ihn näher an die Topverdiener dieser Position heranzubringen. Der Markt jedenfalls diktiert genau dies.
Doch wozu führt das nun bei unseren drei Wide Receivern? Müsste ich wetten, würde ich mein Geld darauf setzen, dass Samuel und McLaurin letztlich verlängern, bevor die Saison losgeht. Bei Metcalf dagegen hege ich Zweifel, denn Seattle ist gerade nicht unbedingt positioniert, um richtig viel Geld für einen Receiver in die Hand zu nehmen, wo etwa die Quarterback-Position noch komplett in der Schwebe hängt und Tyler Lockett demnächst erst richtig teuer wird, was sein Gehalt betrifft. Insofern könnte ich mir hier auch einen Trade vorstellen. Seahawks-Fans wird das nicht begeistern, doch die Franchise blickt einer ungewissen Zukunft entgegen ohne Wilson und mit dem Damoklesschwert eines möglichen Verkaufs über ihr nach dem Tod von Besitzer Paul Allen. Ein Metcalf-Trade jedenfalls könnte den sportlichen Wiederaufbau beschleunigen.
NFL: Samuel, Metcalf und McLaurin im Statistikvergleich seit 2019
Spieler | Spiele | Touches | Scrimmage Yards | Touchdowns (RUSH/REC) |
Deebo Samuel | 38 | 248 | 3148 | 21 |
D.K. Metcalf | 49 | 219 | 3187 | 29 |
Terry McLaurin | 46 | 225 | 3132 | 16 |