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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 4 in der NFL

Lamar Jackson sieht nach Baltimores Niederlage gegen die Bills entsprechend bedient aus.
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4. Die Panthers: Mehr Sackgasse geht nicht

Wenn man sich mit dem Weg der Titans über die letzten drei bis vier Jahre befasst, kommt man zu einer relativ geraden Linie: Eine vergleichsweise klare Entwicklung auf beiden Seiten des Balls, eine klare Handschrift und man konnte klar benennen, wie die Titans Spiele gewinnen wollten - und das auch taten.

Bei den Panthers ist das ungleich schwieriger. Seit Matt Rhule die Panthers 2020 übernahm, war gerade offensiv weniger eine klare Richtung, und eher das Prinzip "Schrotflinte" erkennbar: Möglichst viel in alle Richtungen feuern und schauen, ob ein Treffer dabei ist.

In Rhules erster Offseason verpflichteten die Panthers Teddy Bridgewater für drei Jahre und 63 Millionen Dollar, mit Garantien über 30 Millionen Dollar. Bridgewater warf im Panthers-Trikot 15 Touchdowns, elf Interceptions und für 3.733 Yards, bei knapp 500 Pässen. Nach einem Jahr wurde er noch für einen Sechstrunden-Pick nach Denver geschickt.

Sam Darnold wurde als nächster Hoffnungsträger gefunden. Ein Sechstrunden-Pick 2021 sowie ein Zweit- und Viertrunden-Pick im diesjährigen Draft kostete der Versuch, der Liga zu zeigen, dass Darnolds enttäuschende Zeit bei den Jets eigentlich nur den schlechten Umständen geschuldet und das Talent nach wie vor da ist.

Nach drei Spielen endeten die Flitterwochen, Darnold verpasste Teile der weiteren Saison verletzt und wenn er auf dem Platz stand, unterstrich er deutlich, dass er nicht die langfristige Lösung für die Panthers darstellt. Genauso wenig wie das Rhule-Dauerexperiment mit P.J. Walker, oder das Kurzzeit-Comeback von Cam Newton.

Baker Mayfield spielt wie ein Backup

Mit Baker Mayfield gab es nicht einmal die kurze Hochphase zum Start der Saison. Auf einen sehr durchwachsenen Auftritt gegen Cleveland mit dem Highlight eines tiefen Touchdowns zu Robby Anderson folgte ein sehr enttäuschendes Spiel gegen die Giants, ein schwaches Spiel gegen die Saints und ein bestenfalls wackliger Auftritt gegen Arizona, als die Cardinals Carolina das Spiel in der ersten Hälfte auf dem Silbertablett servierten, Mayfields Fehler und Turnover den Gefallen aber prompt erwiderten.

Ich gebe ganz klar zu, dass ich von Mayfield auch früh in der Saison mehr erwartet hatte. Er sollte in meinen Augen ein deutliches Upgrade gegenüber Darnold sein, aber selbst wenn das noch eintritt: Wohin führt es? Kann Mayfield gut genug sein, dass die Panthers mit ihm sieben Spiele gewinnen? Vielleicht, wenngleich seine bisherigen Auftritte mitunter erschreckend schwach waren und eher an einen Backup, der kurzfristig reingeworfen wurde, erinnern. Nicht an einen ehemaligen Nummer-1-Pick.

Selbst wenn sich Mayfield stabilisiert, alles, was er dann wäre, ist der Quarterback, der Rhule womöglich mehr Zeit erkauft. Vielleicht noch ein Jahr, vielleicht ein paar Monate. Wirklich voranbringen wird Mayfield die Panthers nicht - und damit steht er sinnbildlich für alle Quarterback-Entscheidungen dieses Regimes.

Die Panthers: Planlos auf der Quarterback-Position

Ich denke, dass die Panthers unter Matt Rhule eine interessante Defense aufgebaut haben, hier erkennt man einen klaren Plan und auch eine Perspektive.

Aber drei Mal auf der Quarterback-Position daneben zu hauen und spätestens mit Mayfield zwar ein logisches Upgrade anzupeilen, aber sich auch ein Stück weit für Mittelmaß zu entscheiden, sollte genug sein, um zu unterstreichen: Es gibt keinen langfristigen Quarterback-Plan, wenn man sich von einer Fehleinschätzung zur nächsten hangelt.

Und wenn das passiert, stagniert das Team unweigerlich - eine Entwicklung, die wir etwas anders, aber dennoch vergleichbar auch gerade bei den Colts sehen.

Die Panthers haben unter Matt Rhule offensiv bereits alle bekannten Register gezogen: Vom jährlichen Quarterback-Wechsel über den Austausch des Offensive Coordinators bis hin zu Investments in die Offensive Line, um die Offense zu stabilisieren. Dennoch stehen sie unter Rhule jetzt 1-26, wenn die Defense mindestens 17 Punkte zulässt. Eine verheerende Bilanz in der modernen NFL, und vielsagend was die anhaltenden offensiven Probleme angeht.

Eine merklich positive Entwicklung verglichen mit Rhules erstem Jahr sucht man weiterhin vergeblich: Carolina rangierte in der vergangenen Saison nach EPA pro Play (-0,100) auf Rang 30, und damit fast exakt gleichauf mit dem Wert im letzten Jahr vor Matt Rhule, 2019 (-0,096/Rang 29), als Cam Newton sich verletzte und Kyle Allen 13 Spiele absolvierte. Carolina hat offensiv vieles versucht in den letzten Jahren, und dabei immer wieder daneben gehauen.

Es ist noch früh in dieser Saison, die Sample Sizes sind noch klein. Doch Grund zur Annahme, dass es offensiv aufwärts geht, gibt es in keinster Weise.

Und das lässt sich auch über die Gesamtentwicklung der Panthers unter Matt Rhule festhalten.