Western Conference
Minnesota Wild (4) - Chicago Blackhawks (3)
Ausgangslage: Die Hawks sind gegen St. Louis mit einem blauen Auge davongekommen: Chicago drehte die Serie nach 0-2-Rückstand noch. Die Wild blieben auf dem eigenen Eis ungeschlagen, konnten aber gegen die Avalanche in den ersten drei Auswärtsspielen nicht gewinnen und sicherten sich erst in der Verlängerung von Spiel sieben die Serie.
Die Statistik spricht für Minnesota. Von fünf Regular-Season-Spielen gewannen die Wild drei, kamen beim 1:5 Ende Oktober auf eigenem Eis allerdings böse unter die Räder. In der zweiten Playoff-Runde trifft Offense auf Defense: Die Blackhawks stellen die zweitbeste NHL-Offense der Saison (3,18 Tore pro Spiel), während die Wild mit der siebtbesten Defense (2,42 Gegentore) aufwarten können.
Das Problem der Wild: Der amtierende Champion spielt mittlerweile auch eine ansehnliche Defense und übertrumpft mit 2,33 Gegentoren bisher sogar die Defensivkünstler aus St. Paul (2,86 Gegentore). Chicago führt die NHL bei den Penalty Kills an und ließ gegen die Blues nur zwei Gegentreffer bei einer Quote von 5,9 Prozent zu. Das wiedererstarkte Blackhawks-Bollwerk dürfte zum größten Problem der Wild werden, sind einfache Tore wie gegen die löchrige Avalanche-Defense eher schwer zu erreichen.
Players to watch: Wild-Wing Zach Parise ist zurück im Playoff-Modus von 2012, als er mit den New Jersey Devils ins Stanley-Cup-Finale einzog. In Spiel sechs wehrte er fast im Alleingang mit zwei Toren und zwei Assists den Matchball der Avalanche ab und ist mit bisher zehn Scorer-Punkten der mit Abstand gefährlichste Spieler für Minnesota.
Blackhawks-Goalie Corey Crawford spielt bisher ebenfalls herausragende Playoffs und steigerte seine Saves-Quote gegenüber der regulären Saison auf 93,5 Prozent. Mit nur 1,98 Gegentreffern im Schnitt und 215 Saves ist der 29-Jährige die harte Nuss, die es für die Wild zu knacken gilt. Stoppt Crawford Parise und Co., wird es ganz schwer für die Wild.
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Prognose: Die Blackhawks spielen pünktlich zu den Playoffs wieder mit der richtigen Intensität in der Defense und sind vor dem Tor gewohnt stark. Trotz der starken Abwehr um Ryan Suter können die Wild den amtierenden Champion nicht über eine komplette Serie hinweg aufhalten. Da hilft auch die Heimstärke nicht. Blackhawks in 6.
Anaheim Ducks (1) - Los Angeles Kings (3)
Ausgangslage: Den Kings gelang gegen die San Jose Sharks ein unglaubliches Comeback nach 0-3-Rückstand! Die Ducks setzten sich zwar weniger dramatisch mit 4-2 gegen die Dallas Stars durch, beide Team boten aber das wohl bisher größte Offensivspektakel der bisherigen Playoffs. Traditionell herrscht zudem eine große Rivalität zwischen den beiden kalifornischen Teams, deren Hallen nur 40 Minuten Fahrtzeit voneinander entfernt liegen.
Das Aufeinandertreffen beider Teams, auch "Freeway Face-Off" genannt, in den Conference-Semifinals ist die erste Playoff-Serie überhaupt gegeneinander. In der regulären Saison dominierte Anaheim. Die Ducks mussten nur eines von fünf Spielen abgeben - und das im Shootout. Die Ducks stellen zudem die beste Regular-Season-Offense (3,21 Tore) und zeigten mit elf Toren in den letzten beiden Spielen gegen die Stars, was in ihnen steckt.
Die Kings steigerten ihren Schnitt von 2,42 Toren auf 3,71 Treffer in der Postseason und sind nach ihrem Comeback natürlich entsprechend selbstbewusst. Beide Teams ließen die Defense in ihren bisherigen Serien schleifen, speziell die Kings, die in der regulären Saison nur etwas mehr als zwei Tore kassiert hatten, fingen sich gegen die Sharks 3,5 Buden im Schnitt ein, Anaheim (3,00) ist nicht wirklich besser.
Players to watch: Drew Doughty mauserte sich im Schatten von Anze Kopitar und Justin Williams zu einem wichtigen Bestandteil der Kings-Offense. Neben seinen bisher sechs Assists verhinderte der Star-Defenseman mit seinem Ausgleichstor in Spiel sieben, dass die Aufholjagd der Kings umsonst gewesen wäre. Doughty ist vor allem in Power-Play-Situationen ein nicht zu unterschätzender Vorteil für L.A., da er nicht nur seine gefährlichen Mitspieler findet, sondern auch gerne selbst abzieht.
Dass Die Ducks-Offense nicht nur aus Ryan Getzlaf besteht zeigt Nick Bonino, der gemeinsam mit Corey Perry den Star-Center von Anaheim nicht nur mit Pässen füttert, sondern auch selbst den Abschluss sucht. Drei Treffer erzielte Bonino in der Serie gegen die Stars, ein Doppelpack im entscheidenden Spiel sechs sicherte den Ducks den Einzug in die nächste Runde.
Prognose: Die Ducks verfügen wie erwartet über die beste Offense in den Playoffs, die Kings zeigten sich aber gegen die Sharks auch ungewohnt torgefährlich. Darunter litt allerdings zumindest in den ersten beiden Partien die Defense, in den letzten drei Partien gelangen San Jose nur zwei Treffer. Die Kings haben Selbstbewusstsein ohne Ende, die Ducks gehen dafür deutlich ausgeruhter in die Serie. Anaheims Offense macht's! Ducks in 7.
Eastern Conference: Bruins - Canadiens und Penguins - Rangers