Zuerst die gute Nachricht: Dominic Thiem war bei einem ATP-Masters-1000-Turnier nie höher gesetzt als derzeit in Kanada. Der drittgereihte Niederösterreicher wird mit der Zahl drei allerdings auch an seine schlechte Bilanz beim Rogers Cup erinnert. Dreimal ist Thiem in Montreal oder Toronto angetreten, dreimal musste er nach Runde eins die Segel streichen.
Die Chancen auf den ersten Hauptfeldsieg beim traditionsträchtigen Hartplatzevent stehen indes nicht schlecht. Gegen Diego Schwartzman musste Thiem bei drei Vergleichen noch keinen Satzverlust hinnehmen - 2015 kreuzte man in Miami die Klingen, auch beim Sandplatzturnier in Rio de Janeiro gab es für den wieselflinken Argentinier nichts zu holen.
Das Achtelfinal-Aus in Washington, D.C. ist längst abgehakt. Angstgegner Kevin Anderson hatte sich in drei spannenden Sätzen einmal mehr gegen den Weltranglisten-Siebten durchgesetzt. In der US-Hauptstadt sei der Belag "sehr schnell" gewesen, betonte Thiem im Gespräch mit der ATP-Webseite. "In Montreal ist alles etwas langsamer, da fühle ich mich wohler."
An der Seite von Karen Khachanov konnte sich der 23-Jährige bereits unter Wettkampfbedingungen an das Geläuf gewöhnen. Die russisch-österreichische Doppelpaarung gewann in der ersten Runde gegen Nicholas Monroe/Jack Sock (beide USA) mit 6:4, 2:6, 10:4.
Auf in luftige Höhen
Dass Thiem hoch hinaus will, hatte er zuvor schon mit einem Ausflug in luftige Höhe unter Beweis gestellt. 165 Meter über den Dächern von Montreal stand ein Duell im Mini-Tennis gegen Rafael Nadal auf dem Programm. In schwindelfreien Gefilden ist dieser Vergleich erst im Finale möglich.