Aller guten Dinge sind für Simona Halep offenbar vier: Nachdem ihr bereits drei Mal nur ein Matchgewinn zur Nummer 1 gefehlt hatte, holte sie sich die Topposition nun in Peking mit dem Halbfinalsieg über Jelena Ostapenko.
Und nicht nur im finalen Aufschlagspiel gegen die Lettin - das Halep zu null gewann -, sondern so gut wie die gesamte Woche überzeugte sie mit einer bisherigen Schwachstelle: ihrem Aufschlag. Und das war kein Zufall.
Nach dem US-Open-Erstrunden-Aus gegen Maria Sharapova habe sie mit Coach Darren Cahill gesprochen, der ihr gesagt habe, dass sie das Match wegen ihres schwachen Aufschlags verloren habe. "Ich sagte: Okay, wenn das die einzige Sache ist, die ich verbessern kann, um sie zu schlagen, dann arbeite ich dafür." Mit Erfolg: Im Peking-Rückspiel gegen Sharapova war Haleps Aufschlag besonders stark: 74 Prozent erste Aufschläge kamen ins Feld, zu 77 Prozent machte sie den Punkt. Und auch die zweiten Aufschläge gewann sie zu 64 Prozent. Die vier Punkte zum Matchgewinn holte sie mit der Vorlage von vier ersten Aufschlägen, darunter einem Ass und einem Service-Winner zum Sieg.
"Ich kann es ja nun sagen: Ich war täglich eine Stunde auf dem Platz und habe Aufschläge geübt. Darren meinte, ich solle damit aufhören, weil ich mich verletzen würde, aber ich sagte Nein", erklärte Halep lachend in Peking. "Ich wollte das einfach. Mit allem, was ich hatte."
Lektion fürs Leben
Ihre größte Lektion des Jahres sei allerdings die Trennung von Cahill nach ihrem Auftritt in Miami gewesen. Sie habe eingesehen, dass sie etwas falsch gemacht habe und sich geschworen, hart zu arbeiten, um Cahill zurückzugewinnen. "Das war die beste Lektion - nicht nur fürs Tennis, sondern fürs Leben."
Cahill sei nun auch unglaublich glücklich. "Ich bin seine dritte Nummer 1, aber die einzige Frau. Er meinte, er hatte die jüngste Nummer 1 (Lleyton Hewitt) und die älteste (Andre Agassi) gehabt. Ich sagte: Dann bin ich die mittlere."