Sandro Wagner hat großen Anteil am Aufschwung des DFB-Teams. In ungeplanter Rolle, mit ungewöhnlicher Stille, als weitere Dimension im Trainerteam.
Sandro Wagner war lediglich 32 Jahre alt, als er 2020 seine Karriere als aktiver Fußballer beendete. Nicht, weil es ihm an Angeboten mangelte oder er körperliche Probleme hatte. Nein, weil ihn die Aussicht auf einen Trainerjob reizvoller erschien als weitere Jahre als Spieler. Wagner wurde Trainer, weil er Trainer werden wollte. Nicht weil man das als Ex-Fußballer halt so macht.
"Ich bin überzeugt davon, dass ich als Trainer besser werde, als ich es als Spieler war", sagte Wagner damals in einem Interview mit dem kicker. Und als Spieler stürmte er immerhin in der Nationalmannschaft und in der Champions League. Schon nach seinen ersten Hospitationen habe er gemerkt, "dass mir die Trainerrolle noch mehr Spaß macht als das Spielerdasein".
Umgehend begann Wagner mit der Ausbildung, sammelte im Nachwuchsbereich des DFB erste Erfahrungen als Stürmertrainer - und sehnte sich schon nach der Chefrolle. Angebote von Bundesligisten, die ihn als Co-Trainer verpflichten wollten, lehnte er kategorisch ab, berichtete Wagner damals: "Ich möchte von Anfang an Cheftrainer sein. Ich habe in der letzten Zeit gemerkt, dass ich sehr gut im Team arbeiten kann, letztlich aber meine eigenen Vorstellungen verwirklichen will."
Es kam bekanntlich anders. Negativ wirkte sich der ungeplante Schritt nicht aus, ganz im Gegenteil. Als Co-Trainer von Julian Nagelsmann hat der mittlerweile 36-Jährige großen Anteil am Aufschwung des DFB-Teams, an der erfolgreichen EM und dem Gruppensieg in der Nations League. Und unter den Bundesligisten deutet sich ein Wettbuhlen um seine Dienste an.