"Eine riesige Herausforderung"

SPOX
09. Oktober 200817:40
SPOXdpa
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Globetrotter Berti Vogts sieht sein Traineramt in Aserbaidschan als Langzeit-Projekt, muss aber zunächst erst einmal die schwere Partie in Finnland schadlos überstehen.

"Im Moment haben wir nicht die nötige Power und spielen in einer sehr starken Gruppe", stapelte der Weltmeister von 1974 auf der Internetseite der Europäischen Fußball-Union UEFA tief. Vor dem WM-Qualifikationsspiel ist das Team aus der Kaukasus-Republik noch ohne Torerfolg und rangiert auf dem vorletzten Tabellenplatz der Gruppe 4.

Nach dem 0:1 in Wales und dem 0:0 gegen Liechtenstein konnte Vogts die Wogen zwischen sich und dem aserbaidschanischen Fußball-Verband glätten, doch laut "Kicker" soll er weiter im Clinch mit den Medien des Landes sein.

Aserbaidschanische Presse sauer

Vogts soll mit seiner Mannschaft ohne abschließende Pressekonferenz nach Helsinki geflogen sein und somit die Journalisten zusätzlich gegen sich aufgebracht haben. In Europas Norden erwarten Vogts Elf nicht nur eisige Temperaturen, sondern auch selbstbewusste Finnen, die dem deutschen Team vor einem Monat ein 3:3 abringen konnten.

Vogts dämpfte die Erwartungen an sich als Feuerwehrmann und baut lieber am langfristigen Erfolg: "Ich will mit dem Team in drei oder vier Jahren konkurrenzfähig sein und vielleicht dann die Chance haben, in den Kampf um die Qualifikation einzugreifen."

Vogts als Aufbauhelfer

Die Aufgabe in Aserbaidschan ist selbst für den Weltenbummler neu und "eine riesige Herausforderung". Der 61-Jährige fühlt sich bei seiner vierten Nationalcoach-Station zurückversetzt "an den Punkt, als ich meine Trainerkarriere 1990 startete".

Drei Wochen reiste Aufbauhelfer Vogts durch das 8,5-Millionen- Einwohner-Land am Kaspischen Meer und machte sich ein Bild von der Qualität der nationalen Liga.

"Danach habe ich einige Spieler zu medizinischen Tests ins Hauptquartier eingeladen. Die gesammelten Informationen haben wir an die Clubtrainer weitergeleitet, um den Spielern in ihrer Entwicklung weiterzuhelfen", berichtete Vogts und forderte eine Verbesserung der Infrastruktur: "Die Vereine brauchen eigene Jugendabteilungen, Trainingsplätze und Stadien."