Walter Hellmich, von 2002 bis 2010 Präsident des MSV Duisburg, rechnet mit den Fans und der aktuellen Klubführung ab. Das Gründungsmitglied der Bundesliga, dem am Mittwoch vor der endgültige Lizenzentzug und damit der Abstieg in die Drittklassigkeit drohen, habe von dem 69-Jährigen keine Hilfe mehr zu erwarten.
"Was zu viel ist, ist zu viel. Im letzten halben Jahr habe ich 1,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Dank waren nur Anfeindungen. Ich werde keinen Cent mehr geben", sagte Hellmich im Interview mit "Bild". Der Bauunternehmer war nach der Verkündung des Lizenzentzugs am 29. Mai von Fans und Teilen des Vorstands der Misswirtschaft angeklagt worden.
Hellmich selbst fühlt sich zu Unrecht attackiert und öffentlich denunziert: "Ich habe seit meinem Rückzug Ende 2010 immer wieder versucht, zu helfen und manches Finanzloch gestopft. Die Leute sollen sich mal vernünftig informieren."
Kleiner Hoffnungsschimmer
Unter gewissen Umständen erwägt Hellmich dennoch, die Duisburger weiterhin zu unterstützen: "Der MSV wird immer mein Verein bleiben. Ob ich mich total zurückziehe, wird von der Entwicklung des Klubs in den nächsten Wochen abhängig sein."
spoxAm Mittwoch fällt die Entscheidung über die Zukunft des MSV, der trotz sportlichen Klassenerhalts in der 2. Bundesliga die Auflagen der DFL für die Lizenzierung nicht erfüllen konnte.
Sollte das DFB-Schiedsgericht dieses Urteil bestätigen, würden die Zebras in der kommenden Saison voraussichtlich in der 3. Liga an den Start gehen. Der sportlich abgestiegene SV Sandhausen würde den Platz des MSV einnehmen.
Der MSV Duisburg im Überblick