Jürgen Klinsmann hat den Druck auf seinen Nachfolger Joachim Löw knapp neun Monate vor der WM in Brasilien noch einmal erhöht. "Für uns in Deutschland kann es nur ein Ziel geben: den Titel. Das ist eine ganz logische Erwartungshaltung nach all dem, was Deutschland im Fußball darstellt.
Diesem Ziel muss sich alles andere unterordnen", sagte der 49 Jahre alte Coach der USA im "FAZ"-Gespräch. Die DFB-Auswahl habe auch "absolut das Potenzial, Weltmeister zu werden, auch gegen Brasilien und Argentinien, gegen die Neymars und Messis dieser Welt", führte der Weltmeister von 1990 weiter aus.
Für sein US-Team, das im Gegensatz zu Deutschland bereits für das Turnier qualifiziert ist, sehen die Ziele für die WM im kommenden Jahr etwas anders aus: "In Brasilien wollen wir die Gruppenphase überstehen. Alles andere wäre eine Enttäuschung. Und dann kommt es darauf an, wie groß der Glaube ist, die großen Nationen auch in der K.o.-Runde schlagen zu können. Dieser Glaube und das Selbstbewusstsein wachsen bei uns."
Der Vertrag des früheren Torjägers läuft nach der WM aus, doch Klinsmann sieht seine Zukunft offensichtlich weiter als US-Coach. "Es gab im März ein erstes Gespräch. Aber es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, langfristig zu denken. Ich denke nicht, dass meine Mission in den USA zu Ende ist", sagte er der "Bild".
Klinsmann will Deutschland in der Vorrunde vermeiden
Gleichzeitig riet er dem DFB und seinem ehemaligen Assistenten Löw auch zu einer weiteren Zusammenarbeit.
"Auch für das Umfeld der Nationalelf wäre es das Signal, dass Jogi alles in der Hand behält und es nicht den Hauch eines Zweifels gibt. Für den Fall, dass es in Brasilien wider Erwarten schiefgeht, kann man Vorsichtsmaßnahmen einbauen. Dann sind auch alle Beteiligten Manns genug, sich zusammenzusetzen", sagte Klinsmann.
Auf Deutschland würde er bei der WM nur ungern schon in der Vorrunde treffen.
"Das muss nicht sein. Deutschland lieber später in der K.o.-Runde", meinte Klinsmann. Ein Duell gegen das DFB-Team würde auf jeden Fall zu "extremen Gefühlen" führen, "wie sollte es auch anders sein, wenn man mit Deutschland das Sommermärchen erlebt hat und dann mit seiner