Bei der triumphalen Rückkehr nach Valencia skandierten Hunderte Fans den Namen des Derby-Helden. "Shkodran Mustafi", hallte es am späten Sonntagabend durch die Straßen der drittgrößten Stadt Spaniens. Wenige Stunden zuvor war der deutsche Fußball-Weltmeister durch seinen Doppelpack beim 3:1 (1:0) des FC Valencia beim FC Villarreal zum neuen Liebling der "Blanquinegros" aufgestiegen.
"Mustafi hat den Kampf entschieden", schrieb die Sportzeitung AS und vergab die Note eins an den Innenverteidiger. Für die Konkurrenz der Marca war Mustafi "der Hauptdarsteller in Villarreal", und laut Valencias Sportzeitung Superdeporte spielte der vollbärtige Deutsche "wie entfesselt - seine beiden Toren killen Villarreal".
Die 388.000 Facebook-Freunde des "Killers" waren schon kurz nach dem ersten Doppelpack (64. und 73.) Mustafis in der Primera Division in den Genuss der Feier-Fotos aus dem Mannschaftsbus gekommen. "Drei Tore für drei Punkte - weiter so, Jungs", kommentierte der 22-Jährige das Foto von sich und seinen Teamkollegen.
Doch bei aller Freude über seine Tore und den Sprung des sechsmaligen Meisters auf den zweiten Tabellenplatz hinter Real Madrid dürfte sich Mustafi für das Foto einen Rüffel einhandeln. Die Baseballmütze (Nike) des im hessischen Bad Hersfeld geborenen Sohns albanischer Einwanderer wird Valencias Ausrüster (Adidas) gar nicht gefallen.
Drei Treffer in zwei Partien
Gefallen hat Mustafi, der im Sommer für acht Millionen Euro von Sampdoria Genua nach Valencia gewechselt war, mittlerweile am Toreschießen gefunden. Schon beim Sieg im zurückliegenden Punktspiel beim FC Elche (3:1) war der Nationalspieler, der einen Vertrag bis 2019 in Valencia unterschrieben hat, erfolgreich. Drei Treffer in zwei Partien - keine schlechte Bilanz für einen Verteidiger.
Für Mustafi zählt aber in erster Linie der Teamerfolg. "Das war ein wichtiger Sieg, und ich bin glücklich, dass ich meinen ersten Doppelpack geschnürt habe", sagte er nach dem Erfolg seines Klubs im nur 60 Kilometer entfernten Villarreal: "Aber noch glücklicher bin ich darüber, ein Teil dieser tollen Mannschaft zu sein."
Und diese tolle Mannschaft liegt nach dem 10. Spieltag nur einen Punkt hinter den Königlichen. "Die Tabelle ist noch nicht so wichtig", sagte Trainer Nuno Espirito Santo: "Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Wenn wir in die Champions League wollen, müssen wir weiter dranbleiben."
Königsklasse als Ziel
Das Ausrufen der Königsklasse als Ziel dürfte vor allem den neuen Besitzer des mit 320 Millionen Euro verschuldeten Klubs, der 2000 und 2001 im Finale der Champions League stand, gefallen. Milliardär Peter Lim aus Singapur hatte erst in der vergangenen Woche 70,06 Prozent der Vereinsanteile übernommen und dafür 94 Millionen Euro bezahlt.
Falls es Valencia in die Königsklasse schafft und Mustafi weiter so erfolgreich spielt, könnte der U17-Europameister von 2009 zum festen Bestandteil der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw werden. Das ist das erklärte Ziel Mustafis, der nur aufgrund der Verletzung von Marco Reus in den deutschen WM-Kader gerutscht war.
"Ich glaube, dass ich im Nationalteam noch einige Jahre vor mir habe. Ich versuche einfach, im Verein meine Leistung zu bringen, um weiter ein Teil der Nationalmannschaft zu sein", sagte Mustafi bei Transfermarkt.de: "Bei Joachim Löw ist keiner gesetzt, wir müssen uns alle anbieten. Und wenn ich eine Chance bekomme, möchte ich sie natürlich auch nutzen."
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