Der englische Boulevard hat mit Empörung auf die Ansetzung des deutschen Schiedsrichters Wolfgang Stark für die entscheidende Partie der Three Lions gegen Slowenien reagiert.
England ist not amused. Das Mutterland des Fußballs hat mit großer Empörung darauf reagiert, dass der deutsche Schiedsrichter Wolfgang Stark das entscheidende WM-Gruppenspiel des Weltmeisters von 1966 gegen Slowenien leiten wird.
"Krawall-Schiri pfeift England-Spiel", schrieb die Boulevard-Zeitung "Daily Mirror" auf ihrer Internetseite und versuchte, mit einem Foto gleich ein Feindbild aufzubauen: Das Bild zeigt FIFA-Schiedsrichter Stark während eines Spiels mit ausgestrecktem rechten Arm.
Ausführlich erinnerte der "Mirror" an das Halbfinale der U20-WM zwischen Chile und Argentinien, bei dem Stark 2007 neun Gelbe und zwei Rote Karten gezeigt hatte.
"Er musste im Spielertunnel eskortiert werden, um ihn zu schützen. Draußen bekamen Chilenen Pfefferspray zu spüren. Jetzt pfeift er Englands Alles-oder-nichts-Spiel, obwohl er in eines der schlimmsten Spiele des internationalen Fußballs verwickelt war", schrieb das Blatt und bezeichnete Stark als "sehr erfahren, aber immer wieder auch Zielscheibe der Kritik".
"Englands Schicksal in den Händen eines Deutschen"
Auch die "Sun" schoss sich bereits auf den deutschen Schiedsrichter ein. "Englands Schicksal in den Händen eines Deutschen", schrieb die Zeitung. Stark habe bei der WM-Endrunde bereits gepatzt, als er ein Tor des Argentiniers Gabriel Heinze gegen Nigeria gegeben habe, obwohl ein Foul vorausgegangen sein soll, hieß es weiter. Experten hatten Stark aber ein fehlerloses Spiel bescheinigt.
Der "Daily Telegraph" verwies darauf, dass Abwehrspieler John Terry schlechte Erfahrungen mit dem 40-Jährigen gemacht habe. "Er wird nicht glücklich darüber sein", behauptete die Zeitung und kramte alte Zitate des abgesetzten Kapitäns nach dem Aus in der Champions League mit dem FC Chelsea gegen Inter Mailand hervor.
"Es war eine sehr schlechte Vorstellung. Ich nehme das Wort Verschwörung nicht in den Mund, aber ich bin total sauer", habe Terry damals gesagt. Stark habe ihm nur den Rücken zugewandt und sei auf Proteste nicht eingegangen. "Das war völlig respektlos." Stark, schrieb der "Telegraph" noch, seien "Kontroversen um seine Leistungen nicht unbekannt".