Der 1. FC Nürnberg muss im Kampf um den direkten Klassenerhalt in der 2. Bundesliga bis zum Ende zittern. Der Club kam gegen Hansa Rostock im letzten Heimspiel der Saison nicht über ein 0:0 hinaus und könnte am 34. Spieltag bei nur zwei Punkten Vorsprung noch auf den Relegationsplatz abrutschen.
Im Saisonfinale beim SC Paderborn kämpft die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking (36 Punkte) im Fernduell mit Arminia Bielefeld (34) um den direkten Klassenerhalt. Die Arminia gastiert zeitgleich beim 1. FC Magdeburg, auch Eintracht Braunschweig (36) könnte noch auf den 16. Platz zurückfallen. Rostock dagegen hat nach nun 13 Punkten aus den jüngsten fünf Partien die letzten noch verbliebenen Abstiegssorgen abgelegt und ist endgültig gerettet.
"Wir haben die Möglichkeit, zumindest das Minimalziel zu erreichen", sagte Hecking vor dem Spiel. Seine Mannschaft zeigte sich in der ersten Halbzeit durchaus bemüht, diese zu nutzen, konnte ihre Überlegenheit aber nur selten in gefährliche Situationen ummünzen.
Stattdessen kam Rostock immer wieder durch Konter und Standards gefährlich vor das gegnerische Tor, der vermeintliche Führungstreffer von Damian Roßbach (45.+4) wurde vom Videoschiedsrichter wegen einer Abseitsstellung einkassiert.
Auch in der zweiten Halbzeit übernahm Nürnberg die Spielkontrolle und trat nun auch offensiv vermehrt in Erscheinung. Rostock zog sich dagegen zunehmend in die eigene Hälfte zurück und verteidigte so das Unentschieden.
imago imagesFortuna Düsseldorf: Remis bei Hennings-Abschied
Fortuna Düsseldorf hat derweil Torjäger Rouwen Hennings nach dem Ende aller Aufstiegshoffnungen emotional, aber ohne Sieg verabschiedet. Das Team von Trainer Daniel Thioune erreichte gegen Hannover 96 im letzten Heimspiel der Saison ein 3:3 (1:2) und versäumte es dadurch, wieder mit dem viertplatzierten FC St. Pauli gleichzuziehen.
Hennings wurde bei seiner Einwechslung in der 74. Minute noch einmal stürmisch gefeiert. Der 35-Jährige, seit sieben Jahren im Verein, ist mit 50 Treffern der Düsseldorfer Rekordtorschütze in der 2. Liga, insgesamt erzielte er in 228 Pflichtspielen 84 Tore. Er wird seine Karriere anderswo fortsetzen und später einen Platz im Trainerstab des Nachwuchsleistungszentrums einnehmen.
Es war ein wenig wie Sommerfußball im Park ohne unnötig harte Verteidigung. Als Hennings kam, stand es vor 35.512 Zuschauerinnen und Zuschauern schon 2:2. Cedric Teuchert (12.) und Louis Schaub (21.) nutzten frühe Gelegenheiten der Gäste, der Anschlusstreffer des ehemaligen 96ers Felix Klaus (30.) leitete eine stärkere Phase der Fortuna ein. Nach Klaus' Ausgleich (52.) kam Hennings und bereitete das 3:2 durch Daniel Ginczek (77.) vor. Maximilian Beier (90.) konterte.
Beide Klubs werden in der kommenden Saison einen erneuten Anlauf auf die Bundesliga-Rückkehr starten - die Düsseldorfer mit ihrem Gratisticket-Konzept "Fortuna für alle".
KSC schlägt den 1. FC Kaiserslautern
Der Karlsruher SC hat dagegen das Südwestderby gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen und ist am Lokalrivalen vorbeigezogen. Der 20 Sekunden zuvor eingewechselte Georgier Budu Siwsiwadse (71.) und Paul Nebel (90.+6) sicherten dem KSC ein 2:0 (0:0) gegen den Aufsteiger.
Vor 23.885 Zuschauern in der ausverkauften Stadionbaustelle im Wildpark waren die Gäste in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Das Team von Trainer Dirk Schuster, der als Profi lange Jahre beim KSC unter Vertrag stand und nach wie vor in Karlsruhe wohnt, vergab dabei drei gute Chancen. Philipp Klement per Freistoß (27.), Julian Niehues (28.) und Terrence Boyd (42.) hatten die Führung auf dem Fuß.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es erneut Boyd, der diesmal per Kopf für Gefahr sorgte (50.). Zwei Minuten später konnte der eingewechselte Aaron Opoku nicht vollstrecken. Lex-Tyger Lobinger machte es nicht besser (60.), Opoku vergab eine noch größere Möglichkeit (62.). Die verpassten Chancen rächten sich. Siwsiwadse brachte die Gastgeber bei seiner ersten Aktion in Führung.