In England gelang Timo Werner der große Durchbruch nie, zurück bei RB Leipzig muss der Nationalstürmer nun schnell Leistung liefern. Auch in eigenem Interesse.
Der Messias von Leipzig? Diese Frage entlockte Timo Werner ein Lachen. "Das höre ich zum ersten Mal", sagte der Stürmer: "Aber der Vergleich passt nicht." Er freue sich, wieder an seiner alten Wirkungsstätte zu spielen - aber: "Nicht als Messias, sondern als Timo Werner." Und genau der will bei RB an seine Glanzzeit anknüpfen.
Dass die Erwartungen an ihn hoch sind, ist dem 26-Jährigen bewusst. Immerhin avancierte der Nationalspieler zwischen 2016 und 2020 in 159 Pflichtspielen mit 95 Treffern zum Rekordtorschützen der Sachsen. "Ich glaube, dass viele Leute davon ausgehen, dass ich zurückkomme und anfange, Tore zu schießen", sagte Werner: "Das will ich machen."
Beim FC Chelsea war ihm das zuletzt nicht wirklich gelungen, den Durchbruch schaffte Werner unter Teammanager Thomas Tuchel nicht nachhaltig. In England habe er "nicht genügend Spielzeit" gehabt, erklärte der Angreifer. Mit Blick auf die WM (20. November bis 18. Dezember) wolle er "sich optimal vorbereiten", denn "eine WM kommt in der Spielerkarriere nicht zu oft vor".
Worte, die vor allem dem Bundestrainer gefallen dürften. Hansi Flick hatte zuletzt betont, dass er aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit auf das Winter-Turnier Spieler brauche, "die im Rhythmus sind". Mit Flick habe er sich über seinen Wechsel ausgetauscht, berichtete Werner: "Er hat gesagt, ich soll das tun, womit ich mich wohlfühle. Er fand die Idee, nach Leipzig zurückzukehren, sehr gut."
RB Leipzig: Timo Werner hofft auf Spielpraxis
Auch deshalb wird Flick wohl in den kommenden Wochen gespannt nach Leipzig schauen, wo Werner auf die ersehnte Spielpraxis hofft. Vielleicht schon am Samstag im Heimspiel gegen den 1. FC Köln (15.30 Uhr).
"Wenn der Trainer denkt, ich bin fit genug, dann würde ich mich freuen und hoffe natürlich, dass ich spiele", sagte Werner: "Ich will spielen, ich will jedes Spiel spielen, und deshalb freue ich mich, dass es so schnell wie möglich losgeht."
Doch Christopher Nkunku, Andre Silva, Alexander Sörloth oder Yussuf Poulsen bieten Trainer Domenico Tedesco in der Offensive große Auswahl. Ab Sommer 2023 soll zudem auch noch das 19 Jahre alte Sturmtalent Benjamin Sesko für Leipzig auf Torejagd gehen.
gettyDass er sich trotz seiner glorreichen Leipziger Vergangenheit beim Pokalsieger noch einmal neu beweisen muss, ist Werner klar. "Der Konkurrenzkampf ist noch einmal gestiegen, auf jeder Position, jeder will in die Mannschaft", sagte er, und er ergänzte: "Deshalb muss man auch an sich arbeiten."
Leipzig habe er auch aus der Ferne immer verfolgt - und gesehen, "dass sie eine Riesen-Qualität haben", erzählte Werner, hier seien die "Ambitionen höher geworden". Er glaube, betonte Werner, dass mit dieser Mannschaft "sehr, sehr viel möglich" sei.
RB habe den "besten Kader, den Leipzig je hatte", sagte Werner - und in dem will auch er seinen Platz finden.