Juve-Serie reißt - Lazio mit Klatsche

Inter Mailand beendete mit einem 3:1-Sieg im Derby d'Italia die Serie von Juventus Turin. Der Argentinier Diego Milito war mit seinem Doppelpack der Matchwinner für die Nerrazurri. Auch der zweite Mailänder Klub konnte feiern. Der AC schlug Chievo Verona verdient mit 5:1. Für Lazio Rom gab es dagegen ohne Miroslav Klose eine ganz böse Klatsche. Napoli schoss in der Nachspielzeit einen Bock und kassierte so noch den Ausgleich.

Calcio Catania - Lazio Rom 4:0 (3:0)

Tore: 1:0 Gomez (9.), 2:0 Lodi (25., HE), 3:0 Gomez (29.), 4:0 Barrientos (69.)

Lazio Rom kassierte bei Calcio Catania ohne den gelb-gesperrten Miroslav Klose eine böse Klatsche und verliert dadurch erst einmal den Anschluss an die Top-Drei der Serie A.

Von Beginn an gingen die Gastgeber äußerst entschlossen zu Werke und ließen Lazio kaum Platz zur Entfaltung. Eine bockstarke Defensivleistung war die Basis für den deutlichen Erfolg. Die Römer dagegen im Vergleich zu den letzten Wochen kaum wieder zu erkennen. Ohne Mut und Ideen ging bei Lazio überhaupt nichts zusammen.

Eröffnen durfte den Torreigen schon nach neun Minuten Gomez, der mit einem satten Spannschuss aus der linken Strafraumhälfte erfolgreich war. Den zweiten Treffer erzielte Lodi vom Elfmeterpunkt. Lazio-Verteidiger Dias ließ sich zuvor zu einem Handspiel im eigenen Strafraum hinreißen.

Die Vorentscheidung dann gute vier Minuten später: Marquis kam mit dem Ball über die linke Außenbahn und legte die Kugel flach in den Strafraum. In der Mitte kam Gomez angerauscht und grätschte den Ball aus kürzester Distanz in die Maschen. Bereits sein zweites Tor an diesem Nachmittag.

In der zweiten Halbzeit glänzte der unglaublich starke Gomez dann auch noch als Vorlagengeber. Seine Hereingabe von der linken Seite verwandelte Barrientos flach in die rechte Ecke.

Lazio büßt durch die Niederlage Tabellenplatz vier ein und muss die Fiorentina ziehen lassen. Der Rückstand auf Tabellenführer Juve beträgt mittlerweile neun Punkte.

SSC Napoli - Torino FC 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Cavani (6.), 1:1 Samson (91.)

Bis zuletzt stand der Einsatz von Edinson Cavani gegen Torino auf der Kippe. Wie wichtig der Stürmer-Star für Napoli ist, stellte er auch an diesem Wochenende wieder unter Beweis. Mit seinem Treffer sicherte er dem Tabellendritten wenigstens einen Zähler. Lange Zeit, sah es sogar nach drei Punkten aus. Aber in der Nachspielzeit unterlief Lazio ein böser Fehler.

Schon nach sechs Minuten gingen die Gastgeber in Führung. Hamsik war es, der zunächst im Strafraum zum Abschluss kam. Seinen Flachschuss konnte Torino-Keeper Gillet zwar noch abwehren, gegen den Nachschuss von Cavani war er dann aber machtlos.

Sekunden vor Schluss schenkte Napoli den Sieg dann aber doch noch her. Der eingewechselte Aronica übersah bei einem Rückpass auf Keeper De Sanctis den heranrauschenden Samson und bediente diesen unfreiwillig. Der ließ sich die Einladung nicht entgehen und vollstrecke souverän. Ein bitteres Ende für Napoli, das jetzt schon vier Punkte Rückstand auf Inter und fünf auf Juve hat.

Juventus - Inter 1:3 (1:0)

Tore: 1:0 Vidal (1.), 1:1 Milito (59. Elf.), 1:2 Milito (75.), 1:3 Palacio (89.)

Reaktionen:

Andrea Stramaccioni (Trainer Inter): "Wir wussten, dass wir auf das stärkste Team der Liga treffen. Juventus führt die Tabelle an und hat seit der vergangenen Spielzeit in der Meisterschaft nicht mehr verloren. Meiner Meinung nach ist es bei keinem anderen Team zu Hause so schwierig zu spielen. Aber wir haben ihnen Probleme bereitet. Nur die ersten zehn Minuten dieses Spiels müssen wir ausblenden. Ich war noch gar nicht wirklich am Spielfeld angekommen, da haben die schon getroffen. Herzlich willkommen in Turin, Andrea, hab ich mir da gedacht. Dieser Sieg zählt auf jeden Fall doppelt für mich."

Beppe Marotta (Sportdirektor Juventus): "Wir sind früh in Führung gegangen und haben es dann bei mehreren guten Chancen verpasst, das 2:0 zu machen. Nicht jeder kommt mit drei Stürmern nach Turin. Glückwunsch an Inter, der Mut wurde belohnt."

Spielbericht:

Jede Serie hat ein Ende. Nun hat es auch Juventus Turin erwischt. Nach 49 ungeschlagenen Partien in der Serie A verlor die alte Dame zuhause gegen Inter Mailand mit 1:3.

Dabei legte Juventus im Spitzenspiel einen Blitzstart hin. 18 Sekunden waren gespielt und schon lagen die Gastgeber mit 1:0 vorne. Nach einer Kombination von Sebastian Giovinco, Mirko Vucinic und Kwadwo Asamoah besorgte letztendlich Arturo Vidal aus fünf Metern die frühere Führung.

In der starken Anfangsphase hätte Juventus den Vorsprung ausbauen müssen, doch Inters Keeper Samir Handanovic rettete zweimal aus kürzester Distanz gegen Claudio Marchisio (9./10.). Insgesamt dominierten die Gastgeber die erste Hälfte. Inter agierte weitestgehend harmlos. Lediglich Cassanos Schlenzer in der 20. Minute sorgte für etwas Gefahr.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Vidal die Chance auf 2:0 zu erhöhen. Der Chilene scheiterte allerdings mit einem Weitschuss am überragenden Handanovic (46.).

In der Pause scheint Inter-Trainer Andrea Stramaccioni die richtigen Worte gefunden zu haben, da Inter druckvoller und geradliniger agierte und sich einige Chancen erarbeitete. Letztendlich war es ein Doppelpack von Diego Milito, der die Partie drehte und entschied. Der Argentinier traf in der 59. Minute per Elfmeter und in der 75. Minute mit einem Abstauber. In der 89. Minute machte Rodrigo Palacio mit dem 3:1 den Deckel drauf.

Durch den neunten Sieg in Folge beträgt Inter Mailands Rückstand auf Tabellenführer Juventus nur noch einen Punkt.

AC Milan - Chievo Verona 5:1 (3:1)

Tore: 1:0 Emanuelson (16.), 1:1 Pellissier (18.), 2:1 Montolivo (37.), 3:1 Krkic (41.), 4:1 El Shaarawy (75.), 5:1 Pazzini (91.)

Großes Aufatmen beim AC Milan. Die Rossonieri konnten sich durch den souveränen 5:1-Sieg gegen Chievo Verona von der unteren Tabellenregion absetzen.

Vor allem Trainer Massimiliano Allegri war sichtlich erleichtert. Vor dem Spiel wackelte sein Stuhl aufgrund des schlechten Saisonstarts doch erheblich. Von den letzten fünf Ligaspielen konnte der AC Milan lediglich eines siegreich gestalten. Gegen Chievo Verona gelang der Befreiungsschlag.

Urby Emanuelson brachte die Mailänder bereits in der 16. Minute mit einem Distanzschuss in Führung. Chievo hatte aber prompt eine Antwort parat. Sergio Pellissier deckte durch einen Kopfballtreffer Milans Standardschwäche auf. Ein Doppelschlag vor der Halbzeitpause durch Riccardo Montolivo (37.) und Bojan Krkic (41.) stellte für den AC Milan die Weichen auf Sieg.

Torjäger Stephan El Shaarawy sorgte in der 75. mit dem 4:1 für die engültige Entscheidung. Es war bereits das achte Saisontor des 20-Jährigen. In der Nachspielzeit besorgte Giampaolo Pazzini den 5:1-Endstand.

Für Chievo Verona war es bereits die zwölfte Niederlage gegen Milan in Folge.

Der gesamte Spieltag im Überblick