Arminia Bielefeld kommt im Kellerduell gegen Schlusslicht Greuther Fürth nicht über ein 2:2 hinaus.
Gonzalo Castro blickte nach dem Schlusspfiff enttäuscht gen Himmel und stützte die Hände in die Hüften. Mit seinem späten Ausgleichstor hatte der Joker Arminia Bielefeld im Kellerduell der Fußball-Bundesliga zwar ein 2:2 (1:1) gegen Greuther Fürth gerettet. Doch die große Chance, erstmals seit vier Monaten die Abstiegszone zu verlassen, war vertan.
"Wir hatten uns gewünscht, mit drei Punkten ein bisschen näher an die anderen Mannschaften ranzukommen", sagte Castro bei DAZN: "Das ist leider nicht gelungen." Der 34-Jährige war im Dezember nach einem halben Jahr ohne Spielpraxis verpflichtet worden. "Es schlaucht schon", meinte er nach seinem zweiten Kurzeinsatz für die Arminia, der zum Ausgleich in der 83. Minute führte.
Masaya Okugawa (8.), der im vierten Ligaspiel in Folge erfolgreich war, hatte die Hausherren in Führung gebracht, die ihren dritten Sieg aus den letzten vier Spielen fest eingeplant hatten. Letztlich musste Bielefeld über den Punkt glücklich sein.
Fürth verpasste den zweiten Saisonerfolg, der wohl notwendig gewesen wäre, um im Rennen zu bleiben. Der Relegationsplatz, den nun Bielefeld einnimmt, ist elf Zähler entfernt. U21-Nationalspieler Jamie Leweling (35.) und der 28 Sekunden zuvor eingewechselte Havard Nielsen (67.) trafen für die Gäste.
Bielefeld - Fürth: Emotionale Schlussphase
"Es war ein sehr gutes Spiel von uns, das wir auf jeden Fall gewinnen können, vielleicht sogar müssen", meinte Leweling. Die Saison sei "ein Lernprozess."
Arminia-Trainer Frank Kramer hatte vor dem Duell mit seinem früheren Arbeitgeber prophezeit: "Es wird ein heißer Tanz." In der ersten Fürther Bundesliga-Saison 2012/13 war er in den letzten neun Spielen für die Franken verantwortlich.
Der 49-Jährige durfte allerdings früh im Spiel erstmal aufatmen. Seine Mannschaft nahm die ungewohnte Favoritenrolle an. Der flinke Japaner Okugawa, seit Wochen Bielefelds Bester, zog mit dem Ball am Fuß in den Strafraum, wurde von zwei Fürthern nicht konsequent angegriffen und traf vor 750 Zuschauern aus kompliziertem Winkel zur Führung.
Die defensivstarken Arminen konnten den Gegner, der ohne jeden Auswärtspunkt angereist war, nun kommen lassen. Fürth bemühte sich wie gewohnt, allein: Es passierte wenig vor dem Tor von Stefan Ortega. Bielefeld wiederum konterte gefällig, Patrick Wimmer (23.) und Florian Krüger (33.) setzten bei ihren Abschlüssen aber etwas zu hoch an.
Ohne jede Not kassierte Bielefeld in der 35. Minute den Ausgleich. Leweling stand nach einem tiefen Fürther Ballgewinn allein gegen zwei Arminen, schüttelte Andres Andrade im Laufduell ab und überwand Ortega mit einem platzierten Abschluss.
Das Spiel war wie erwartet kein Leckerbissen, nach dem Ausgleich aber vollkommen offen. So zwang Fürths Timothy Tillman mit einem direkten Freistoß Ortega zu einer Glanztat (53.). Die Bedeutung des Spiels zeigte sich in der Emotionalität der Akteure - auf dem Platz und an den Bänken.
Arminia Bielefeld - SpVgg Greuther Fürth: Die Stimmen
Frank Kramer (Trainer Arminia Bielefeld): "Wir haben den Gegner nach und nach ein Stück ins Spiel geholt. Am Ende haben wir noch mal gebissen, erzielen den Ausgleich. Das war eine Willensleistung. Da hat die Truppe wieder Moral bewiesen."
Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Ich hätte heute gern drei Punkte mitgenommen. Die haben wir nicht, deswegen bin ich nicht ganz zufrieden. Wir wollen deutlich besser sein als in der Hinrunde. Die ersten zwei Spiele der Rückrunde deuten darauf hin."
Arminia Bielefeld - SpVgg Greuther Fürth: Die Aufstellungen
Bielefeld: Ortega - Brunner (83. Ramos), Pieper, Nilsson, Andrade - Vasiliadis (62. Prietl), Schöpf (75. Castro) - Wimmer (63. Robin Hack), Krüger (74. Serra), Okugawa - Lasme. - Trainer: Kramer
Fürth: Sascha Burchert - Meyerhöfer, Griesbeck, Viergever, Itter (66. Willems) - Christiansen - Seguin, Tillman - Dudziak (66. Nielsen) - Leweling (81. Bauer), Hrgota (81. Pululu). - Trainer: Leitl