Greuther Fürth - Union Berlin 1:0: Fürth sendet Lebenszeichen! Nielsen sorgt für ersten Bundesliga-Heimsieg

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12. Dezember 202117:22
Havard Nielsen traf für Fürth gegen Union Berlin.Getty
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Geht doch! Mit dem historischen ersten Heimsieg ihrer Bundesliga-Geschichte hat die SpVgg Greuther Fürth ihre schwarze Rekordserie von zwölf Niederlagen nacheinander beendet. Havard Nielsen (56.) schoss das Kleeblatt zum 1:0 (0:0) gegen Union Berlin und damit im 24. Versuch seit seiner ersten Saison 2012/2013 zum ersten Dreier im eigenen Stadion. Der letzte Sieg in der Bundesliga war den Franken am 4. Mai 2013 beim VfB Stuttgart gelungen (2:0).

Als der erlösenden Schlusspfiff ertönte, löste sich alle Anspannung in großem Jubel auf. Die Spieler der SpVgg Greuther Fürth stürmten auf Torhüter Sascha Burchert zu und fielen dem Sieggaranten um den Hals. Auf der Bank huschte dem erleichterten Trainer Stefan Leitl ein Lächeln über das Gesicht.

"Mich freut es, dass die Mannschaft Geschichte geschrieben hat für die Spielvereinigung", sagte Leitl bei DAZN, nachdem Fürth im 24. Anlauf endlich den ersehnten Heimsieg in der Bundesliga geholt hatte. Trotz der weiterhin aussichtslosen Situation in der Tabelle feierte der Aufsteiger dieses 1:0 (0:0) gegen Union Berlin ausgelassen.

Ersatzkeeper Burchert überragte dabei mit starken Paraden, Havard Nielsen (56.) schoss das Kleeblatt zum ersten Dreier im eigenen Stadion. Der letzte Sieg in der Bundesliga war den Franken am 4. Mai 2013 beim VfB Stuttgart gelungen (2:0).

"Das fühlt sich speziell an, wir haben lange gewartet. Es ist etwas Besonderes, dass wir zum ersten Mal auch zu Null gespielt haben", sagte Burchert. "Es ist einfach nur schön. Wir haben gut verteidigt und ein dreckiges Tor gemacht." Torschütze Nielsen ergänzte: "Das war extrem wichtig für uns. Wir waren sehr konzentriert, es war eine starke Leistung der gesamten Mannschaft."

Fürth-Trainer Leitl: "Werden den Moment genießen"

Viel helfen wird der Sieg im Geisterspiel gegen die Eisernen dem Aufsteiger allerdings nicht: Mit nunmehr vier Punkten nach 15 Spieltagen trennen die Fürther in der Tabelle immer noch zwölf Zähler vom Relegationsplatz. Alle fünf Mannschaften, die in der Geschichte der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt der Saison ähnlich hoffnungslos abgeschlagen waren, stiegen am Ende ab. Trotzdem "werden wir jetzt den Moment genießen", sagte Leitl.

Union verpasste durch die Niederlage die Chance, mit der TSG Hoffenheim auf Champions-League-Rang vier gleichzuziehen und bleibt nach dem Ausscheiden in der Conference League zunächst auf dem sechsten Rang in der Bundesliga. Die Eisernen fanden selten Lücken in der sonst so durchlässigen Abwehr der Fürther, die in den vergangenen drei Spielen 17 Gegentreffer kassiert hatten, in Ersatztorhüter Sascha Burchert aber einen starken Rückhalt hatten.

Nielsen-Abstauber lässt Fürth erstmals jubeln

Wie schon so oft spielte Fürth einen guten Ball, und hätte sogar früh in Führung gehen können: Dickson Abiama lenkte einen Schuss von Branimir Hrgota gefährlich ab, Union-Torhüter Andreas Luthe aber klärte mit dem Fuß (7.). Und wie so oft taten sich schon bald Lücken in der Abwehr auf: Burchert, Stellvertreter des schwer verletzten Marius Funk, rettete aber nicht nur gegen Max Kruse (13.) stark.

Weil sich die Fürther zunächst kaum eine Blöße gaben und Union sich auch nicht locken ließ, spielte sich das Geschehen nach den ersten 15 Minuten zunächst im Mittelfeld ab. Chancen ergaben sich auf beiden Seiten kaum. Nach einem Eckball von Hrgota wühlte schließlich Nielsen im Getümmel im Berliner Strafraum am schnellsten und staubte ab. Burchert verhinderte kurz darauf gegen Kevin Behrens grandios den Ausgleich (58.).

Union drängte danach weiter mit Wucht, aber oft auch zu ungenau, wenig einfallsreich und nicht konsequent genug im Abschluss. Fürth dagegen verteidigte den Vorsprung mit Leidenschaft. Die beste Möglichkeit auf den Ausgleich vergab Niko Gießelmann (84.).

Greuther Fürth gegen Union Berlin: Die Aufstellungen

Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Griesbeck, Bauer, Willems - Christiansen - Seguin, Tillman (85. Seufert) - Hrgota (74. Itten), Abiama (61. Leweling), Nielsen (86. Dudziak)

Union Berlin: Luthe - Jaeckel, Knoche, Baumgartl (76. Voglsammer) - Ryerson, Prömel, Haraguchi (82. Teuchert), Gießelmann - Behrens (82. Endo), Kruse (63. Awoniyi), Becker

  • Tor: 1:0 Nielsen (56.)