Nur 0:0 gegen Fürth: Eintracht Frankfurt hat vor dem "Jahrhundertspiel" gegen Barcelona kaum überzeugt.
Erst gab es verhaltene Pfiffe, dann stimmten die so schmerzlich vermissten Eintracht-Fans ihre Mannschaft auf den Kracher gegen den FC Barcelona ein: Nach der Nullnummer gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth schwankte die Stimmung in Frankfurt zwischen Enttäuschung und Vorfreude. "Wir waren heute nicht gut genug. Aber trotzdem: Jetzt freuen wir uns auf Barcelona", sagte Sportvorstand Markus Krösche bei Sky.
Die Generalprobe machte allerdings nur selten Lust auf das Topspiel, der Mannschaft von Cheftrainer Oliver Glasner fehlte es vor 50.500 Zuschauern gegen den leidenschaftlich verteidigenden Abstiegskandidaten an Durchschlagskraft. "Wir haben zu wenig spielerische Lösungen gehabt, zu wenig Tempowechsel", sagte Krösche.
Immerhin: Mit 39 Punkten verbleibt Frankfurt auf Rang neun. Vor dem ersehnten Hinspiel gegen Barcelona am Donnerstag (21.00 Uhr) dürfen sich die Hessen somit Hoffnungen auf ein weiteres Jahr im internationalen Wettbewerb machen. "Wir wollen auch nächstes Jahr in Europa spielen. Und gegen Barcelona wollen wir ins Halbfinale", so Krösche.
Bei Fürth wird "die Hoffnung von Spieltag zu Spieltag geringer"
Die Gäste aus dem Frankenland stehen dagegen trotz des Punktgewinns vor dem direkten Wiederabstieg. Nach nur drei Siegen aus 28 Spielen und dem erst zweiten Punkt in fremden Stadien liegt das Kleeblatt abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz.
"Die Hoffnung wird von Spieltag zu Spieltag geringer. Aber wir machen einfach weiter und genießen es", sagte Mittelfeldspieler Jamie Leweling. Mit 16 Zählern beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz bereits zehn Zähler.
Direkt nach dem Anpfiff zündelten die Frankfurter Ultras, dichte Rauchschwaden zogen aus dem prall gefüllten Heimblock unter das Stadiondach. Das Feuerwerk auf dem Rasen blieb aber aus. Die Eintracht übernahm die Spielkontrolle und erspielte sich erste Halbchancen. Fürth lauerte auf Konter.
Glasner hatte vor der Partie den Saisonendspurt als "die schönste Zeit des Jahres" bezeichnet, der österreichische Coach wolle nun "ernten, was wir gesät haben." Der gefürchtete Powerfußball seiner Mannschaft keimte bis zur Pause jedoch nur stellenweise auf. U21-Nationalspieler Ansgar Knauff prüfte Gästekeeper Andreas Linde aus der Distanz, dann scheiterte Jesper Lindström zweimal an dem Schweden.
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie. Die Eintracht mühte sich immer wieder in Strafraumnähe, dort fehlten allerdings die zwingenden Ideen. Auch Antreiber Filip Kostic blieb auf seiner linken Seite unauffällig.
Die lautstarke Unterstützung von den Rängen trieb Frankfurt in der Schlussphase nach vorne. Doch auch wenn der Druck auf die Fürther Fünferkette merklich stieg, der entscheidende Durchbruch wollte nicht gelingen. Sorgen gab es kurz vor Schluss um Fürths Marco Meyerhöfer, der verletzt von Sanitätern vom Feld getragen wurde.
Eintracht Frankfurt - SpVgg Greuther Fürth: Die Stimmen zum Spiel
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Es war ein großes Fragezeichen, ob die Spieler noch bei der Sache oder schon mit den Gedanken beim Spiel am Donnerstag sind. Sie haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie diese Partie angenommen haben. Es ist keine große Erkenntnis, dass wir uns gegen solche Gegner schwer tun. Wir müssen das 0:0 so akzeptieren. Das wirft uns aber nicht völlig aus der Bahn."
Stefan Leitl (Trainer SpVgg Greuther Fürth): "Wir haben versucht, unangenehm zu sein. Das ist uns über große Strecken gelungen. Wir sind glücklich, auch wenn es für uns ein teuer erkaufter Punkt ist."
Eintracht Frankfurt - Greuther Fürth: Die Aufstellungen
Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe, Ndicka - Knauff, Jakic (84. Rode), Sow, Kostic - Lindström, Kamada (69. Hauge) - Borre (59. Paciencia). - Trainer: Glasner
Fürth: Linde - Viergever, Bauer, Itter - Meyerhöfer, Raschl (66. Green), Christiansen, Willems (84. Asta) - Tillman - Nielsen (56. Leweling), Hrgota (84. Pululu). - Trainer: Leitl