Vom 12. Juni bis 13. Juli 2014 findet im Land des fünfmaligen Weltmeisters Brasilien die 20. Fußball-WM statt. SPOX stellt die 32 Endrunden-Teilnehmer vor. Dieses Mal: Algerien.
Land: Algerien
Einwohner: 32 Millionen
Weltranglistenplatz: 25
WM-Teilnahmen: 3
Größter-WM-Erfolg: -
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Der Star: Sofiane Feghouli. Hätte auch für die französische Nationalmannschaft auflaufen dürfen, er ist in Frankreich geboren. Eigentlich war es auch sein Ziel, für die Equipe Tricolore zu spielen. Doch eine schwere Knieverletzung, die mehrmalige Nichtberücksichtigung durch Raymond Domenech und das Bemühen von Algeriens damaligem Trainer Rabah Saadane brachten den 24-Jährigen zum Umdenken. Feghouli debütierte schließlich im Februar 2012 für die algerische Nationalmannschaft. Besser hätte sein Debüt gegen Gambia nicht laufen können, er erzielte den 2:1-Siegtreffer. Seitdem ist der Mittelfeldakteur vom FC Valencia nicht mehr wegzudenken. In 17 Spielen erzielte er fünf Tore und überzeugte auf der rechten Außenbahn. Dabei ist Feghouli kein typischer Außenbahnspieler, sondern zieht gerne in die Mitte und leitet von dort gefährliche Angriffe ein. Seine starken Leistungen im Verein haben dazu geführt, dass er seit geraumer Zeit mit dem FC Liverpool und ManUnited in Verbindung gebracht wird.
Der Trainer: Vahid Halihodzic. Steht mit 62 Jahren vor seiner ersten WM-Teilnahme. 2010 wurde er kurz vor dem Turnier in Südafrika als Coach der Elfenbeinküste entlassen - und das, obwohl er in zwei Jahren nur ein Spiel verloren hatte. Der Bosnier übernahm nach einem kurzen Engagement bei Dinamo Zagreb, bei dem er immerhin Double-Sieger wurde, Algerien. Er führte die Mannschaft ohne Probleme nach Brasilien. Beim Afrika Cup 2013 allerdings schieden die Wüstenfüchse ohne Sieg bereits in der Vorrunde aus, dennoch durfte er weitermachen. Halihodzic hat eine interessante Trainer-Vita vorzuweisen. So war er vor allem in Frankreich (u.a. PSG), aber auch in der Türkei, Saudi-Arabien und Marokko tätig. Sein Vertrag läuft nach dem Turnier aus. Ob er bleiben darf, hängt davon ab, wie sich seine Jungs in Brasilien präsentieren.
Der Kapitän: Madjid Bougherra. Drei Jahre lang hielt er die Knochen im Ibrox Park für die Glasgow Rangers hin und wurde zum Publikumsliebling. Aber nach dem Zwangsabstieg 2011 zog er weiter. Der Innenverteidiger wechselte nach Katar zu Lekhwiya. Im Sommer läuft sein Vertrag aus und Bougherra hat schon angekündigt, dass er am liebsten wieder auf die Insel zurückkehren würde. Auf dem Platz überzeugt er vor allem mit Einsatz und Leidenschaft und seiner Kopfballstärke. Bougherra wurde in Frankreich geboren, entscheid sich aber 2004 für das Geburtsland seiner Großeltern. Inzwischen hat er 61 Länderspeile absolviert und gibt dem Team von Halihodzic die nötige Erfahrung, bereits 2010 war er bei der WM-Endrunde dabei.
Der Spieler im Fokus: Nabil Bentaleb. Auch er wurde wie Fegholi oder Bougherra in Frankreich geboren. Dort durchlief er die Jugend des OSC Lille. Anfang 2013 wechselte er auf die Insel zu den Tottenham Hotspur, wo ihm nach der Entlassung von Andre Villa-Boas der Durchbruch gelang. Unter Tim Sherwood feierte er im Dezember sein Ligadebüt. Bis dahin lief er noch für die französische U 19 auf, doch seine starken Auftritte in der Premier League ließen den algerischen Verband aufhorchen. Auch die Engländer buhlten um den damals 19-Jährigen - aber Bentaleb entschied sich für Algerien. Erst am 5. März 2014 feierte er sein Debüt. Bei der WM dürfte er zur Stammformation gehören.
Die Wunschelf (4-2-3-1): M'Bolhi - Khoualed, Medjani, Bougherra, Ghoulam - Yebda, Bentaleb - Feghouli, Taider, Soudani - Belfodil
Die Prognose: Aller Euphorie und Leidenschaft im Land zum Trotz, wird es für die Wüstenfüchse wohl nicht reichen. Das Team von Halihodzic ist individuell doch zu schwach, um gegen Russland oder Belgien zu bestehen. So droht das sang- und klanglose aus in der Vorrunde.
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