Der Koteletten-Killer und Bullshit-Klödi

10. Juli 201217:44
Zwölf Etappen liegen noch vor dem Fahrerfeld. Welche Erkenntnisse gab es bisher?Getty
Werbung
Werbung

Die ersten zehn Tage verschwinden im Rückspiegel, der Tour-Tross nimmt sich die erste Auszeit. Eine Möglichkeit für SPOX, kurz innezuhalten, Zwischenzeugnisse zu verteilen und einen Ausblick zu wagen.

Tops

SPOX

Der Koteletten-Killer: Bradley Wiggins

Liegt es an seinem buschigen roten Backenbart? Windschnittig sind die Dinger eigentlich nicht, aber vielleicht verbirgt sich darin auch ein raffiniertes Kühlsystem... Spaß beiseite: Bradley Wiggins ist der Dominator der diesjährigen Tour de France. In den bisherigen Bergen blieb der Favorit auf den Gesamtsieg ohne Fehl und Tadel und spielte dann im Zeitfahren seine Trümpfe aus: Fast zwei Minuten liegt er schon vor Evans - und ein Kampf gegen die Uhr kommt ja noch.

Kann Evans ihm in den Bergen wirklich vier Minuten abnehmen? Es fällt schwer, daran zu glauben - schließlich hat Wiggins ein bockstarkes Team im Rücken, sollte ihn doch einmal eine Schwächephase ereilen. Vielleicht kommt der Hauptkonkurrent auf den Titel sogar aus dem eigenen Team (siehe unten), und der wird ihn wohl kaum angreifen. Die harte Vorbereitung, die für die Berge weggehungerten Kilos, die Konzentration auf die Tour: Bisher hat es sich für den früheren Bahnrad-Olympiasieger voll bezahlt gemacht. Nur sein Umgang mit der Presse lässt noch zu wünschen übrig. Kritiker, die bei seiner Leistung an verbotene Mittel denken würden, seien alle "fucking wankers", schimpfte Wiggins am Sonntag - die feine englische Art ist das nicht.

Erster Dopingverdacht bei der Tour

SPOX

Alles im Grünen Bereich: Peter Sagan

Fast 30 Jahre waren die letzten zehn Gewinner des Grünen Trikots im Schnitt alt. Peter Sagan ist mit seinen 22 Jahren noch recht grün hinter den Ohren - aber das hat den Slowaken bisher nicht gestoppt. "Ich versuche, das Grüne Trikot zu erobern", sagte der frühere Juniorenweltmeister auf dem Mountain-Bike vor der Tour. Nach den ersten neun Etappen kann man das finale Jersey für den Punktbesten in Paris eigentlich schon mit "Sagan" beflocken. Wer soll Sagan noch aufhalten?

Drei Etappensiege, sowohl bei leichten Anstiegen als auch auf flachen Zielgeraden, bei denen er die Konkurrenz teilweise schon zu Statisten degradierte. Da blieb auch Zeit für extravagante Posen für die Zielfotos: Forrest Gump haben wir schon gesehen, auch für den "Balotelli" blieb schon Zeit. Das schmeckt nicht allen Fahrern - muss es aber auch nicht. Sagan ist der Shootingstar der diesjährigen Tour.

SPOX

"UK Postal": Team Sky

Bradley Wiggins hat wohl das stärkste Team, mutmaßte man vor der Tour. Gleichzeitig versuchte Teamchef David Brailsford aber auch die Quadratur des Kreises: Wiggins sollte die Tour, Mark Cavendish - mit lediglich Bernhard Eisel als Anfahrer - die Etappen und das Grüne Trikot gewinnen. Während der Sprinter damit trotz Etappensieg seine liebe Müh und Not hat, erinnert der Zug vor Wiggins schon an die dominanten Zeiten eines US Postal, das für Lance Armstrong die Konkurrenz teilweise in Grund und Boden fuhr.

Gut, die waren damals vollgepackt mit tollen Sachen, die die Beine schneller machen. Aber wie Rogers, Porte und Froome das Feld am La Planche des Belles Filles explodieren ließen, und Letzterer auch noch die Etappe gewann, zeigt: Wenn Wiggins die Tour nicht gewinnt, lag es nicht an seinen Helfern.

SPOX

Gorilla ganz vorn: André Greipel

Spätestens in diesem Jahr hat Greipel offiziell die Nachfolge von Sprint-Legende Erik Zabel angetreten. Nachdem er bereits 2011 eine Etappe gewinnen konnte, machen die zwei Erfolge bisher - zwei zweite Plätze nicht zu vergessen - deutlich, dass es keine Eintagsfliege war: Deutschland hat wieder einen Mann für die letzten Meter.

Dabei ließ er sich auch von diversen Stürzen und einer ausgekugelten Schulter am Freitag nicht stoppen. Damit muss er sich nun über die Berge quälen, aber bereits jetzt ist die Tour für Greipel und sein Team ein voller Erfolg. Wer weiß: Vielleicht geht auch noch was in Richtung Grün.

SPOX

Die Edelhelfer / Angreifer: Christopher Froome, Tejay Van Garderen

Es ist schon mehr als überraschend, dass Sky und BMC je zwei Männer unter den Top Ten der Gesamtwertung haben. Noch überraschender ist, dass beide gute Chancen darauf haben, auch in Paris zu den besten Fahrern zu gehören. Van Garderen, der erst 23-jährige Amerikaner, hat zwei hervorragende vierte Plätze in den beiden Fahrten gegen die Uhr abgeliefert und war dabei jeweils schneller als sein Kapitän Cadel Evans. In den Bergen hapert es zwar noch ein bisschen, aber wenn er sich bei den Anstiegen noch etwas steigern kann, könnte er den Sprung vom Domestiken zum Teamleader bald schaffen - Evans ist schließlich nicht mehr der Jüngste.

Chris Froome, der gebürtige Kenianer, ist spätestens seit dem gestrigen Einzelzeitfahren ein ganz heißer Kandidat auf das Podium. Am Berg ist er bisher so ziemlich der beste Fahrer, und nach dem zweiten Platz in Besancon trennen ihn nur 14 Sekunden von Evans, den er im Zeitfahren offensichtlich in die Tasche steckt. Also warum nicht Zweiter der Tour werden? So ähnlich wie Jan Ullrich 1996 hinter seinem Kapitän Bjarne Riis. Van Garderens Vorteil: Wenn Evans gegen Wiggins alt aussieht, darf er vielleicht attackieren, Froome dagegen wird bei dieser Tour erst einmal im Windschatten seines Kapitäns bleiben müssen.

SPOX

Der Prolog-Profi: Fabian Cancellara

Die Schweizer Zeitfahrmaschine hat den Tour-Auftakt bisher unglaubliche fünf Mal gewonnen. Ob es erst fünf oder schon fünf Siege sind, liegt im Auge des Betrachters. Fest steht: Auf kurzen Strecken zeigt er allen anderen Fahrern, was eine Harke ist. Auf längeren Kursen gegen die Uhr ist er auch nicht ganz so schlecht, siehe Olympiagold und vier Weltmeistertitel. Aber es sind die Prologe, die ihm in seiner Karriere bisher insgesamt 28 Tage im Gelben Trikot eingebracht haben - mehr als Jan Ullrich und die Gebrüder Schleck zusammen.

Auch dieses Jahr fuhr er bis zur siebten Etappe in Gelb, und das nur, weil er auf 6,4 km sieben Sekunden schneller war als Bradley Wiggins. Kurze Strecke, lange Wirkung!Wenn man dann noch berücksichtigt, dass er im Frühling wochenlang mit gebrochenem Schlüsselbein außer Gefecht war, ist die Leistung umso bemerkenswerter. Am Montag reichte es im Zeitfahren zwar nur zu Platz drei, bei Olympia soll es aber noch weiter nach oben gehen. Cancellara wird aus der Tour aussteigen, um sich voll auf die Spiele zu konzentrieren - ein Vorteil gegenüber Wiggins.

SPOX

Allons enfants de la patrie - die Franzosen

Der letzte französische Sieger der Tour liegt bereits 27 Jahre zurück. Seit Bernard Hinault muss die stolze Nation Amerikaner, Spanier, und andere Gäste auf dem Tour-Thron akzeptieren und ergattert höchstens noch ein paar Auszeichnungen für die besten Nebendarsteller. Siegfahrer hat man nicht, Sprinter auch nicht. Dass das französische Trauma nicht die Ausmaße der Briten beim Thema Wimbledon erreicht, dafür ist dieses Jahr aber gesorgt.

Mit Jungspund Thibaut Pinot wurde bereits ein Etappensieg gefeiert, und in der Gesamtwertung hat man immerhin Masse statt Klasse zu bieten: Fünf Franzosen unter den besten 25, mehr als jedes andere Land. Tony Gallopin und Pinot haben realistische Chancen auf das Weiße Trikot, Sylvain Chavanel überzeugt im Zeitfahren, und Ausreiß-Recken wie Thomas Voeckler und Pierre Roland werden sich in den kommenden 10 Tagen wohl noch das eine oder andere Mal zeigen. Der ersehnte Tour-Sieg ist auch dieses Jahr außer Reichweite, aber mit dem bisher Erreichten kann man zufrieden sein.

Seite 2: Die Flops

Seite 3: Was noch kommt

Flops

SPOX

Erst hatte ich Pech, und dann kam noch mehr Pech dazu - Tony Martin

Für den Deutschen Zeitfahr-Spezialisten ging bisher aber auch wirklich alles schief. Der Weltmeister war mit großen Ambitionen gestartet: Prolog, Zeitfahrsiege, Gelbes Trikot, vielleicht sogar Ambitionen in der Gesamtwertung? Pustekuchen. Nach fünf Kilometern war der erste Traum im wahrsten Sinne des Wortes geplatzt, auf der ersten Etappe dann auch die restlichen. Sturz, Kahnbeinbruch, Ende Gelände.

Seitdem quälte er sich mehr schlecht als recht durch die Etappen, das erste Zeitfahren im Blick - und dann der nächste Plattfuß. "Ich bin super enttäuscht. Ich frage mich, warum ich so viel Pech habe, immer wieder und wieder", gab ein entnervter Martin zu Protokoll. Am Dienstag fiel dann die endgültige Entscheidung: Für Tony Martin ist Schluss. "Ich habe noch drei Wochen bis zu den Olympischen Spielen. Ich weiß, dass es nicht einfach wird, aber ich werde alles geben, um dann gut in Form zu sein." Wenn nicht, dann wird aus dem Tour-Desaster eine richtige Tragödie...

SPOX

Aus dem Rahmen gefallen: (Favoriten-)Stürze

Die Tour fordert jedes Jahr ihre Opfer, aber 2012 ist bisher extrem. Nach neun Etappen haben schon 20 Fahrer die Segel streichen müssen - so viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Und: Tendenz steigend. Am Freitag mussten nach einer Massenkarambolage zwölf Fahrer aufgeben, Wout Peols kam mit Milz-, Nierenriss, drei gebrochenen Rippen und einer Lungenquetschung ins Krankenhaus. "Das war einer der schlimmsten Stürze, die ich je erlebt habe. Ich konnte nur noch bremsen und beten", sagte David Millar.

Unter anderem sind Giro-Sieger Ryder Hesjedal, der frühere Weltmeister Oscar Freire, Samuel Sanchez und Tom Danielson abgereist. Kaum ein Fahrer kam ohne Sturz durch, viele Anwärter auf eine vordere Platzierung verloren viel Zeit. Woran es liegt? "Ich denke, wir brauchen ein Rennen mit nur 18 Teams. Auf der Straße ist einfach zu viel los", sagte Mark Renshaw der dapd, Thomas Voeckler machte bei "cyclingnews.com" die Funkverbindungen der Fahrer zu ihren Autos verantwortlich. Man kann nur hoffen, dass die rasanten Abfahrten in den Bergen nicht noch mehr Opfer fordern.

SPOX

So nah und doch so fern - Ausreißergruppen

In Zeiten von GPS, durchorganisierten Sprinterteams und dem allgegenwärtigen Knopf im Ohr war es noch nie so schwer für Flüchtlinge, das LabelTête de la Course bis ins Ziel zu retten, da kann der Belgische Kreisel noch so flutschen. Trotzdem findet sich täglich eine neue Ausreißergruppe, die die Trikots der Teamsponsoren in die Kameras hält und darauf hofft, dass sie einmal das große Los zieht.

Es liegt in der Natur der Sache, dass es selten funktioniert. Aber so knapp, teilweise nur hunderte Meter vor dem Ziel gestellt zu werden, ist einfach nur brutal. Es ist nur vor diesem Hintergrund zu verstehen, dass sich FDJ-Teamchef Marc Madiot beim Tagessieg von Thibaut Pinot im Auto gebärdete wie ein wild gewordenes Rumpelstilzchen: Pinot hatte sie, die sechs Richtigen. In den Alpen und Pyrenäen steigen die Chancen der Abgeschlagenen, wenn die Favoriten sich belauern und die Sprinter sich bedauern. Aber die Flachetappen erwiesen sich bisher als Grab für Ausreißer.

SPOX

Bullshit! - Andreas Klöden

Vor der Tour war Andreas Klöden der ganz geheime SPOX-Geheimtipp auf das Podium in Paris. Ähem. Hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens darüber. Nach 10 Etappen steht ein Rückstand von 6:33 zu Buche. Über zwei Minuten im Zeitfahren bekam er aufgebrummt, dazu muss er am Berg gegenüber den Favoriten regelmäßig abreißen lassen. Das wird also nix. Top Ten könnte noch gehen, realistischer sind Top Zwanzig. Schlimmer als das sportliche Mittelmaß ist aber seine Außendarstellung.

Mit Journalisten kann Klöden ja schon seit vielen Jahren nicht mehr. Jetzt nimmt er das Ganze per Twitter selbst in die Hand - mit desaströsen Folgen. Als er am Samstag am letzten Berg nicht mithalten konnte, bescheinigte sein Team ihm "schlechte Beine". Das ging natürlich gar nicht! "Ich weiß nicht, was die da für einen Bullshit in die Pressemeldung schreiben, aber ich hatte heute gute Beine, nur auf letzten vier Kilometern war ich irgendwie blockiert." Aha. Kurz danach dann ein weiterer Tweet: "Heute hatte ich nicht die Beine, um mit den Besten mithalten zu können." Ja was denn jetzt? Seitdem kam übrigens kein weiterer Tweet mehr, da gab es wohl den Knebel vom Team. Ist wahrscheinlich besser so...

Seite 3: Was noch kommt

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen:

Mark Cavendish: Der Etappensieg ist verbucht, aber ein bisschen mehr haben wir dann doch erwartet vom Supersprinter aus England, der sich auf den letzten Flachetappen von Greipel, Sagan und Matthew Goss abkochen ließ. Vielleicht liegt es an seinem Sturz auf der vierten Etappe, vielleicht am fehlenden Zug für die Ziellinie, vielleicht auch an fehlender Form. Oder schont er sich schon für Olympia? Fest steht: Wenn Wiggins das Gelbe nach Paris trägt, wird Sky mit dem einen Etappensieg vielleicht zufrieden sein, Cavendish aber ganz sicher nicht. Dafür war er in den letzten Jahren zu dominant - und viele Chancen kommen nicht mehr.

Cadel Evans: Wie soll man den Titelverteidiger bewerten, der in den Augen der Experten - und da schließen wir uns mal ein - nur der zweitbeste Fahrer im Feld war? Schließlich ist er es am ersten Ruhetag auch. In den Bergen war Evans bisher makellos, im Zeitfahren ist Wiggins schlicht und ergreifend besser. Aber schon fast zwei Minuten Rückstand, das ist zu viel. So einfach ist das. Vielleicht kann Evans Wiggins in den Bergen noch attackieren, vielleicht wird er aber auch von Christopher Froome kassiert. Das wäre dann endgültig eine Enttäuschung. Wir wollen den Titelverteidiger nicht zu früh abschreiben, aber heiter bis wolkig ist sein Gemüt sicher längst nicht mehr.

Action am Berg: Was wurde nicht vorher gemault und gejammert über die langweiligen Berge der diesjährigen Tour? Nur drei Bergankünfte, viele Abfahrten vor dem Ziel, die das Feld wieder zusammenführen würden - kennt man ja von früher, bla bla. Aber bisher lässt sich das doch ganz ordentlich an! Zwei Bergetappen, eigentlich sogar nur als mittelschwer kategorisiert, haben das Feld kräftig durchgesiebt und zum Schlagabtausch der Favoriten untereinander geführt, und auch die Abfahrt am Sonntag brachte uns keine Ankunft mit 45 Fahrern, sondern eben nur mit den zehn Besten der Besten. Das wollen wir sehen! Außerdem sind die Fahrer ob Wiggins' großem Vorsprung gezwungen, früher zu attackieren. Wenn es so weitergeht, dann: très bien.

Was nun?

Elf Etappen liegen noch vor den Fahrern, 1871,5 Kilometer sind noch zu absolvieren. Da kann also noch einiges passieren: Sechs Bergetappen, ein 53,5 km langes Einzelzeitfahren, vier Flachetappen für die Sprinter - und jede Menge Spannung: Jetzt geht die Tour erst richtig los.

Bradley Wiggins war bisher dominant, keine Frage. In den Bergen hielt er gut mit. Aber von seiner Natur her ist er ein Rouleur, keine Bergziege, erinnert mit seinem Stil an einen Jan Ullrich, der die Berge mit gleichmäßiger Kadenz hinaufstapft. Gut, einen Fahrer der Kategorie Lance Armstrong gibt es nicht mehr, aber viele Hunde sind bekanntlich des Hasen Tod. Evans, Nibali, Menchov, Zubeldia: Wiggins wird sich Angriffen stellen müssen. 15 Berge der ersten oder höchsten Kategorie sind noch zu erklettern - ein schlechter Tag und die Uhr steht wieder bei Null. Zum Vergleich: Es gab bisher erst zwei Berge der ersten und keinen der höchsten Kategorie. Für eine Krönung ist es also bei aller Liebe viel zu früh.

Sky wird versuchen, das Feld zu kontrollieren, aber die Herausforderer werden ihr Heil nicht erst am letzten Berg suchen - das können sie sich nicht leisten. Ein brutaler Test werden die 16. und 17. Etappe: 340,5 km vollgepackt mit vier "Einsern", drei Hors-Kategorien und jeder Menge Kleinkram dazwischen. Hält die Topform von Wiggo wirklich so lange? Das muss sich noch zeigen.

Für all die, die nicht auf die Gesamtwertung schielen, beginnt jetzt schon das Taktieren. Denn: London is calling. Welcher Sprinter zieht voll durch, wer schont sich für Olympia, wer steigt aus? Gehen sämtliche Zeitfahrer von Bord? Werden die Ausreißer weiterhin konsequent gejagt? Die Pause zwischen den Champs Elysées und dem Straßenrennen über 250 km betragt kümmerliche fünf Tage, wiederum vier Tage später wartet das Zeitfahren.

Das wird zur Zwickmühle für die ambitionierten Olympioniken und könnte für Überraschungen sorgen: Gehe ich wirklich in jeder Abfahrt ans Limit? Vielleicht schlägt die Stunde für französische Ausreißer. Auch Andre Greipel könnte noch das eine oder andere Mal zuschlagen. Oder ein Anwärter auf Gelb, der seine Prioritäten spontan ändert. Für Aufregung wird auf jeden Fall gesorgt sein. Die fette Lady hat noch nicht gesungen.

Der Radsport-Kalender 2012