In dieser heiklen Phase mahnte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel zur Ruhe. "Es bringt nichts, jetzt hinzuhauen, die Mannschaft ist ohnehin schon verunsichert. Wichtig ist jetzt, dass wir im Umfeld ruhig bleiben und den Spielern Rückhalt geben", sagte der Schweizer.
Bickel sah sich Rapids Auftritt in Wolfsberg am Sonntag noch einmal auf Video an. "Wenn man so viele Chancen herausspielt und daraus nichts macht, ist es schwierig. Wir vergeben unsere Möglichkeiten und machen hinten Fehler, die nicht passieren dürfen", erklärte der 51-Jährige, betonte aber auch: "Man kann nicht alles schlechtreden, es waren auch gute Sachen im Spiel."
"Stehen zurecht wo wir sind"
Dennoch verließen die Grün-Weißen die Lavanttal-Arena zum sechsten Mal in elf Pflichtspielen als Verlierer, womit aus den jüngsten vier Runden nur zwei Punkte herausschauten. Eine Europacup-Qualifikation über die Meisterschaft ist für den Fünften nun wohl endgültig illusorisch geworden. "Dort, wo wir stehen, stehen wir zurecht, doch es zeigt nicht die wahre Qualität der Mannschaft", meinte Bickel.
Der Wille sei den Spielern nicht abzusprechen. "Sie haben einen guten Charakter, sind aber verunsichert und haben mangelndes Selbstvertrauen. Wenn die ersten beiden Spiele anders ausgegangen wären, wäre es auch in Wolfsberg anders ausgegangen", vermutete der Sport-Geschäftsführer mit Blick auf das 1:1 gegen die Austria und das 0:0 gegen die Admira.
"Unser größter Gegner sind wir selbst"
Dass es in der nächsten Runde gegen die mit drei Siegen gestarteten Salzburger geht, hat für Bickel keine besondere Bedeutung. "Es ist derzeit völlig egal, welcher Gegner kommt. Unser größer Gegner im Moment sind wir selbst." Das Duell mit dem Titelverteidiger sieht der Schweizer als Chance für seinen Club. "Ein positives Resultat würde uns sehr helfen."
Bei einer neuerlichen Niederlage hingegen würde sich der Ärger der Fans wohl weiter verstärken. In Wolfsberg ließen die mitgereisten Anhänger die Rapid-Kicker unmissverständlich wissen, dass sie auf die obligatorische Verabschiedung nach Spielende keinen Wert legten. "Ich kann ihren Unmut nachvollziehen, er lässt mich auch nicht unberührt. Aber im Fokus steht die Mannschaft. Wir müssen versuchen, sie dort hinzubringen, wo sie hingehört", sagte Bickel.
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