Schumi ist das Maß aller Dinge

SID
Für die SPOX-User ist Michael Schumacher (M.) der beste Fahrer aller Zeiten
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Platz 8, Kimi Räikkönen: 139 Punkte

Der Iceman ist Kult. Wahrscheinlich, weil er die Fans an alte Zeiten erinnert. PR-Strategen beißen bei ihm auf Granit. Der Finne wirkt sofort in sich gekehrt, wenn er ein Mikrofon sieht. Das Gefühl bei 300 Stundenkilometern? "Normal." Räikkönen lässt lieber Taten sprechen.

Seitdem Peter Sauber ihm 2001 ein Cockpit gab, obwohl der Finne davor nur 23 Autorennen gefahren war, kam Räikkönen 77 Mal aufs Podest und feierte 20 Siege. Seine 27 aufeinanderfolgenden Top10-Platzierungen sind Rekord. Der größte Triumph gelang ihm aber 2007, als er im Premierenjahr für die Scuderia Weltmeister wurde. Dabei wäre Räikkönen fast Eishockeyspieler geworden. Er entschied sich nur für den Rennsport, weil er deshalb später aufstehen konnte.

Heute ist der Finne ein wahrer Motorsportfreak. Zwischen 2010 und 2011 trat er erfolglos in der Rallye-WM an, weil er wegen der wenigen Freiräume keine Lust mehr auf die Formel 1 hatte. Lotus gab sie ihm 2012. Angeblich rauchte Räikkönen sogar bei Teambesprechungen. Seine herausragende Übersicht in Zweikämpfen macht jeden kleinen Boulevard-Skandal wett. Selbst ein sturzbetrunkener Abgang vom Boot in Monaco würde heute wohl kaum noch Aufsehen erregen.

Platz 9. Niki Lauda: 129 Punkte

"Zwischen Tod und Titel" war die Titelzeile des "Spiegel" im Jahr 1977 - darauf abgebildet: Niki Lauda mit seiner Kappe, einem Ohr und mit einer braunen Gesichtsoberhälfte. Der Grund dafür war der berüchtigte Unfall auf dem Nürburgring, bei dem Lauda am 1. August 1976 erst nach 45 Sekunden aus seinem brennenden Ferrari befreit werden konnte.

"Ich wollte nicht mehr ein Wahnsinniger in einem Feld von zwei Dutzend Wahnsinnigen sein", sagte Lauda über seinen Abschied aus der Formel 3 einige Jahre früher, nachdem er sich mit einem Kredit ein F1-Cockpit kaufte. Lauda war in seiner aktiven Zeit ein Setup-Gott. Er ordnete alles dem Sport unter. Statt wilde Partys zu feiern wie Rivale James Hunt, ging Lauda früh ins Bett.

"Meine erste Frau hat wohl recht mit ihrer Einschätzung, dass ich in der Zeit als aktiver Rennfahrer das größte Arschloch war. Ich war damals nur darauf ausgerichtet, mich am Leben zu erhalten", erklärte der Österreicher, der 1975, 1977 und 1984 Weltmeister wurde. Seine Karriere beendete er so, wie er 1976 den WM-Titel herschenkte: Er stieg einfach aus dem Auto, weil es ihm zu gefährlich war.

Platz 10, Sebastian Vettel: 122 Punkte

Sebastian Vettel ist momentan der personifizierte Superlativ der Formel 1: jüngster Weltmeister, jüngster Grand-Prix-Sieger, jüngster Fahrer auf der Pole Position. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Der Heppenheimer dominiert die Motorsport-Königsklasse seit vier Jahren und wird wohl schon am Wochenende in Indien seinen vierten Titel perfekt machen.

Von der Konkurrenz wird der 26-Jährige mittlerweile regelmäßig für seine fehlerfreien Vorstellungen gelobt. Der Liebling der Medien ist er aber nicht: Vettel mache die Formel 1 langweilig, schrieb die "Daily Mail". Er sei unmenschlich und herzlos meinte die "Repubblica".

Davon lässt sich der Eintracht-Frankfurt-Fan aber nicht beeindrucken und fährt munter weiter von Sieg zu Sieg. Für die "FAZ" ist der Red-Bull-Pilot "das zweite deutsche Rennsportwunder". Aktuell scheint es nur eine Frage der Zeit, bis Vettel sein Vorbild Michael Schumacher ablöst und neben dem Jüngsten auch der Größte aller Zeiten wird.

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