Teil II: Dortmund drängt Bayern an die Peripherie
Fußball-Taktik ist ein weites Feld, Dortmunds Trainer Jürgen Klopp jedoch fasste die Erfolgsformel bei den Bayern in einen Satz zusammen: "Wir haben das Spiel nach außen gedrängt. Dort konnten wir dann die Flügelspieler doppeln."
Wie erfolgreich sein Plan war, belegen die Daten. Von den 792 Bayern-Ballkontakten entfielen 221 Ballkontakte auf die Außenverteidiger Lahm (111) und Rafinha (110), außerdem zeichnete das Duo (172) für fast ein Drittel aller 568 Pässe verantwortlich.
Analog dazu gestalteten sich die Zahlen der drei Zentrum-Spieler im Mittelfeld: Kroos, Gustavo und Müller kamen zusammen nur auf 184 Ballkontakte und 137 Pässe.
Dortmund gelang es, mit einem enormen Aufwand (10 Kilometer mehr Laufleistung als die Bayern) die Flügel mit zwei oder drei Spielern zu besetzen und gleichzeitig die Mitte zu verdichten, vor allem Müller zu isolieren und das gesamte FCB-Spiel an den Rand zu drücken.
Genauer: Trotz der hohen Ballbesitzzeiten auf den Außen verbuchten die Bayern leidliche 4 Flanken und 3 Eckbälle. Einerseits lag es an der Ungefährlichkeit der Außenverteidiger, alleine 7 der 10 Rafinha-Pässe ins Angriffsdrittel landeten beim Gegner.
Andererseits zeigten die offensiven Flügel eine durchwachsene Leistung: Linksaußen Ribery machte mit 4 Torschüssen und 1 Torschussvorlage aufmerksam, verlor dafür aber fast 70 Prozent seine Zweikämpfe. Rechtsaußen Robben zeigte sich bei seinem Comeback zwar zweikampfstärker (nur 29 Prozent verloren), ihm ging hingegen die Gefährlichkeit ab (0 Torschüsse, 1 Torschussvorlage).
Teil I: Bayern-Erinnerungen an Louis van Gaal
Teil III: Lewandowski vs. Gomez - Wer ist hier Weltklasse?