Seelers Enkel, Schüler und ein halbes Hemd

Von SPOX
Wer sind die Players to watch der Saison 2013/14? SPOX stellt zehn von ihnen vor
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Levin Öztunali - Defensives Mittelfeld, Bayer Leverkusen

Levin Öztunali machte schon im Februar diesen Jahres Schlagzeilen, als er von der Jugend des Hamburger SV zu Bayer Leverkusen wechselte. Der Grund, warum der Wechsel eines damals 16-Jährigen zur Schlagzeile wurde: Sein berühmter Großvater. Uwe Seeler kritisierte die HSV-Führung damals scharf: "Es ist armselig, was mit meinem Enkel passiert ist."

Heute entpuppt sich der Wechsel von Öztunali jedoch mehr und mehr als Glücksfall. Der mittlerweile 17-Jährige war zwar für die U 23 von Bayer eingeplant, in der Vorbereitung übertraf er jedoch alle Erwartungen. "Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass der Junge vor vier Wochen noch B-Jugend gespielt hat. Er ist viel weiter als wir alle dachten", sagte Rudi Völler.

Sami Hyypiä setzte Öztunali in allen Testspielen bei den Profis ein, auch im DFB-Pokal gehörte erbereits zum Kader. Der Trainer bescheinigt gute Aussichten: "Er hat die Chance, ganz früh Bundesliga zu spielen." Trotz der großen Konkurrenz im Kader des Champions-League-Teilnehmers.

Auf Öztunalis Position, dem defensiven Mittelfeld, finden sich mit Lars Bender, Simon Rolfes und Stefan Reinartz etablierte Akteure, trotzdem hat er gute Chancen auf Einsätze. Die Mischung aus Technik, Abgeklärtheit, Physis und Antizipation von Öztunali steht jedem Verein gut zu Gesicht. Außerdem ist das "Alter nur eine Nummer", wie Hyypiä unlängst betonte.

Insbesondere der Charakter des jungen Spielers wird von allen gelobt. Öztunali zeichnet sich durch den unbedingten Willen aus, viel zu lernen und sich zu verbessern. Er ist sehr ehrgeizig, wirkt dabei aber trotzdem extrem bodenständig. Trotz der Schlagzeilen.

Jeremy Toljan - Verteidiger, 1899 Hoffenheim

In Hoffenheim hat man sich vor der neuen Saison ganz dem Jugendwahn verschrieben. 22 Jahre ist die Mannschaft von Markus Gisdol im Durchschnitt jung. Unter anderem auch durch bisherige A-Jugendspieler wie Niklas Süle, Patrick Schorr und eben Jeremy Toljan.

Toljan ist 18 Jahre jung, kann in der Viererkette jede Position spielen und empfahl sich in der Vorbereitung mit Nachdruck für die Startelf - als Linksverteidiger. Im DFB-Pokal wäre er voraussichtlich schon zu seinem Pflichtspieldebüt für die TSG gekommen, muskuläre Probleme verhinderten jedoch seinen Einsatz.

Zum Saisonstart sollen diese aber auskuriert sein. Dann könnte Toljan seine Qualitäten unter Beweis stellen: Die extrem hohe Geschwindigkeit, die Athletik, starkes Umschalt- sowie Zweikampfverhalten und die hohe Passgenauigkeit.

Toljans Konkurrent um die Position des Linksverteidigers ist mit Stefan Thesker ebenfalls ein junger Spieler, der jedoch mehr Erfahrung vorzuweisen hat. Dennoch werden angesichts des hohen Laufpensums der Position sicherlich beide zu ihren Einsätzen kommen.

Außerdem ist Toljan durch seine Vielseitigkeit nicht auf eine Rolle beschränkt. Markus Gisdol sagt über ihn, dass er in der Viererkette "alle vier Positionen spielen" kann. Und mit seinen Qualitäten passt er perfekt zur Spielphilosophie des Trainers, der Hoffenheim zurück zu dem schnellen, frischen Fußball führen will, der es einst ausmachte.

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