Die Wirkung des Kagawa-Transfers:
Dem Umfeld hat der BVB einen lange gehegten Wunsch erfüllt und damit wie schon bei Nuri Sahin Wort gehalten: Es gab wie zum Zeitpunkt der jeweiligen Abgänge angekündigt sowohl für den Ex-Madrilenen, als auch für Kagawa die Möglichkeit, den Weg zurück nach Dortmund zu gehen.
Dass auch Kagawa diese Option wahrnahm, obwohl laut Zorc weitere namhafte Klubs Interesse signalisierten, unterstreicht das leistungsfördernde sowie familiäre Umfeld, das die Führungstroika der Borussia installiert hat.
Der Transfer zeigt aber auch, dass Dortmund weiterhin gewillt ist, seinem Kader Qualität hinzuzuführen. Insofern ist die Kagawa-Rückkehr, die die BVB-Transferausgaben in diesem Sommer auf über 50 Millionen Euro steigen lässt, natürlich auch als Signal an die aktuelle Belegschaft zu werten.
Ob dies begehrte Spieler wie Marco Reus davon abbringen wird, sich an anderer Stelle verdingen zu wollen, muss aufgrund der speziellen Faktoren, die der Einzelne als Bewertungsmaßstab seiner individuellen Perspektive heranzieht, allerdings vage bleiben.
Wer aufgrund hochkarätiger Angebote seinen persönlichen Karriereplan auch außerhalb Dortmunds umsetzbar sieht, dürfte weiterhin nicht davor zurückschrecken. Die finanzielle Kluft, die der BVB zu Vereinen wie dem FC Bayern oder den üblich Verdächtigen im Ausland aufweist, wird weiterhin beträchtlich bleiben.
Doch nicht nur Reus, beispielsweise auch Mats Hummels, Neven Subotic oder Sven Bender, die seit langer Zeit in Dortmund spielen und fast genauso lange im Fokus vor allem ausländischer Klubs stehen, werden genau wahrgenommen haben, dass in so gut wie jedem Fall die Kurve des Karriereverlaufs nach unten zeigte, sobald er den Westfalen den Rücken kehrte.
Der BVB sei wie eine Familie für ihn, hieß es von Kagawa in der offiziellen Pressemitteilung. Vielleicht ist die Kagawa-Rückkehr ein kleines Puzzleteil dafür, dass sich die Spieler der Borussia künftig häufiger für die funktionierende Gemeinschaft als die Einzelinteressen entscheiden.
Seite 1: Der Transfer aus Sicht von Shinji Kagawa