Wie weit sind die Rekonvaleszenten?
Pep Guardiola frohlockte am letzten Tag, als er über seine Rückkehrer sprechen durfte. David Alaba? Super! Javi Martinez? Er braucht noch Zeit, aber auch super! Holger Badstuber? Super! Bastian Schweinsteiger? Super, super! Mit ein paar Sorgenfalten kamen die Bayern in der Wüste an, mit jedem Tag gab es aber neue gute Nachrichten von den Spielern, die in der Hinrunde lange verletzt waren, damit spät zurückkehrten oder immer noch verletzt sind.
Holger Badstuber: "Es gibt auf der Welt nicht viele Innenverteidiger mit so viel Qualität am Ball", sagt Guardiola über Badstuber, der schon zum Ende der Hinrunde deutliche Fortschritte machte und in Doha dann seinen körperlichen und fußballinhaltlichen Rückstand aufholen sollte. Badstuber machte alle Einheiten mit, wirkte frisch, motiviert, aber in der einen oder anderen Situation merkte man dem 25-Jährigen die Pause, die mit kurzer Unterbrechung eigentlich seit November 2012 andauert, an. "Es geht bei ihm nicht darum, ihn so schnell wie möglich wieder spielen zu lassen, wir müssen auf ihn aufpassen", sagt Pep. Bloß kein Rückschlag, bloß kein unnötiger Übereifer. Stattdessen behutsamer Aufbau, damit Badstuber mittelfristig in die Rotation rutscht und bald wieder Leistungsträger wird.
David Alaba: "Wenn morgen das Champions-League-Finale wäre, würde er spielen", sagte Pep Guardiola über den Österreicher, der in Doha zunächst noch individuell arbeitete, aber sich dann schnell der Mannschaft anschloss und so wirkte, als wäre er nie weg gewesen. "Wir fragen immer, wie es seinem Knie geht und er sagt immer: 'Alles okay'", so Pep glücklich. Alaba sei einer der wichtigsten Spieler des FC Bayern - vor allem einer, den der Katalane überall einsetzen kann. Die Aussage, dass Alaba im wichtigsten Spiel des Klub-Fußballs spielen könnte, unterstreicht zum einen, wie weit der Linksfuß ist, aber auch, dass man es aktuell nicht überstürzen müsste, weil eben noch keine so wichtigen Aufgaben anstehen. Spätestens zum Rückrundenauftakt ist Alaba voll einsatzfähig.
Javi Martinez: Der Spanier ist noch am weitesten entfernt. Als er in Doha dennoch mal gegen den Ball trat, gab's vom Trainer einen Rüffel. Noch darf er nicht, auch "wenn die Ärzte sehr zufrieden sind", sagt Guardiola über den Heilungsverlauf beim Spanier. Martinez flog mit nach Katar, um nicht in München alleine zu trainieren, sondern um nah an der Mannschaft zu sein. Für den Kopf hat das Trainingslager gut getan. Für den Körper arbeitete er vornehmlich mit Rehatrainer Thomas Wilhelmi in der Halle oder auf einem Nebenplatz im "Aspire Park" - ab und zu ließ er sich dann auch bei der Mannschaft blicken, um hier und da mitzulaufen. Jede Sequenz der Zugehörigkeit tat gut. Eine Prognose mag und kann Martinez nicht abgeben. Guardiola hofft auf die letzten beiden Monate der Saison. Er braucht ihn - vor allem für die Dreierkette.
Bastian Schweinsteiger kehrte schon vor der Winterpause zurück, machte beim Hinrunden-Finale in Mainz nicht nur sein erstes Spiel über 90 Minuten, sondern auch sein erstes Tor. In Doha war er schon auf Mannschaftsniveau, was Kraft und Kondition angeht. Das gilt auch für Claudio Pizarro, der sich an den letzten Tagen 2014 abmeldete. In der Ferne arbeiteten Philipp Lahm und Thiago Alcantara am Comeback. Lahm soll im Februar zurückkehren, bei Alcantara muss man Geduld haben.
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