Welche Rolle spielen die jungen Spieler?
Die Rotation beim FC Bayern ist nach dem Weggang von Xherdan Shaqiri und Pierre-Emile Hojbjerg kleiner geworden. "Der Kader ist nicht mehr so groß und die Chance für den einen oder anderen jungen Spieler ist da", sagt Sportvorstand Matthias Sammer, der aber bei seinen Jüngsten den sogenannten "Wow-Effekt" sehen will.
Die Chancen der Youngster gestalten sich unterschiedlich:
Mitchell Weiser: Der 20-Jährige hat den großen Vorteil, flexibel einsetzbar zu sein. Rechts hinten, links hinten, rechts vorne, auch links vorne. Im Sommer sollte Weiser abgegeben werden, fand aber durch einen Wandel zurück und ist so nah wie nie dran. Im ersten Testspiel des Jahres schoss er zwei Tore, erntete vorab schon explizites Lob von Sammer, aber der Ex-Kölner muss auch den Beweis antreten, dass er in der Lage ist, dauerhaft konzentriert und fokussiert zu bleiben. Hojbjerg war in vielen Spielen Guardiolas Joker für diverse Positionen. Weiser könnte aufgrund seiner Flexibilität die Rolle übernehmen. Aber: Der FC Bayern hat auch nicht mehr so viele Verletzte.
Mitchell Weiser: "Denke viel über das Leben nach"
Sinan Kurt: Der 18 Jahre alte Filigrantechniker ist auffällig. Auffällig stark am Ball, auffällig selbstbewusst, wenn er die Kugel am Fuß hat. Trainer und Mannschaft sind von den fußballerischen Qualitäten des Jugend-Nationalspielers überzeugt. Körperlich muss Kurt noch zu legen, was in seinem Alter aber auch keine Überraschung ist. Kurt ist im offensiven Mittelfeld gerne auf der linken Seite zuhause, wo die Konkurrenz nicht ohne ist. Kurt wird immer wieder in den Kader rutschen, aber muss auch noch viel Geduld mitbringen.
Ribery über Kurt: "Großes Potenzial"
Gianluca Gaudino: Der 18-Jährige wirkt noch jünger als er ist - es sei denn, er steht im defensiven Mittelfeld des FC Bayern und spielt Fußball. Die Reife und die Genauigkeit, die Gaudino mitunter an den Tag legt, ist beeindruckend. Der Sohn von Maurizio Gaudino hat bereits Bundesliga-Erfahrung gesammelt und wird weiter zum Zuge kommen. Sein großes Pech ist aber, dass im Gegensatz zum Saisonstart, als er häufig spielte, fast alle Kräfte wieder gesund sind.
Marco Hingerl und Michael Eberwein (beide 18) haben einen guten Eindruck hinterlassen, hielten das Tempo in Doha mit, sind technisch auf einem guten Niveau, haben aber - Stand jetzt - noch keine Alleinstellungsmerkmale, um schon sehr bald in die Rotation zu rutschen. Sammer fordert von den jungen Spielern, "anders zu sein". Besonders das Duo sollte diesen Rat beherzigen.
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