Robert Lewandowski und Erling Haaland: Die beiden besten Stürmer der Bundesliga in den letzten Jahren und im Falle von Lewandowski gar einer der erfolgsreichsten Angreifer der deutschen Fußball-Geschichte haben die Bundesliga in diesem Sommer verlassen.
Lewandowski zog es nach einem zähen Prozess vom FC Bayern zum FC Barcelona. Bei Erling Haaland ging es schneller, als er mit fixer Ablöse von Borussia Dortmund zu Manchester City wechselte. Sie sind Aushängeschilder der Liga gewesen, doch die Bundesliga hat ihren Glanz dadurch nicht verloren. Ganz im Gegenteil. Ein Überblick:
BUNDESLIGA | Sadio Mané und Co: Die Liga hat neue Stars
Borussia Dortmund hat Jude Bellingham gehalten, RB Leipzig hat sogar mit Christopher Nkunku verlängert. Dazu holten die Sachsen mit Timo Werner noch einen deutschen Nationalspieler vom FC Chelsea zurück ins Land.
Auch bei Bayer Leverkusen wurde die Mannschaft zusammengehalten. Patrik Schick verlängerte seinen Vertrag und blieb genauso wie Moussa Diaby, an dem das Interesse sehr groß ist. Nun könnte sogar noch Nationalspieler Robin Gosens kommen.
Und da ist ja noch die Transferperiode des FC Bayern: Matthijs de Ligt und Sadio Mané waren auf dem Markt begehrt und hatten mehrere Angebote - wohl teilweise finanziell sogar attraktivere. Trotzdem wollten beide unbedingt und ausschließlich zum FC Bayern wechseln.
Das spricht klar für den hohen Stellenwert der Münchner und auch für den der Bundesliga. Die deutsche Elite-Liga sammelte dieses Jahr noch mehr Argumente, um als Transfer-Champion hervorzugehen. Die Bundesliga-Teams haben bis zwei Tage vor Schließung des Transferfensters 474 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben und 472 Millionen Euro eingenommen. Das nennt sich nachhaltig wirtschaften.
SERIE A | Angel di Maria und Co.: Wo bleiben die neuen Stars?
Vor allem im internationalen Vergleich: Nur die Serie A kann da mit einem Transferplus von circa sechs Millionen Euro noch einen draufsetzen. Dafür verloren die Italiener aber auch mehrere Top-Stars wie eben de Ligt oder Kalidou Koulibaly, der vom SSC Neapel zum FC Chelsea wechselte.
Richtige Superstars kamen dafür nicht, Spieler wie Angel di Maria von Paris Saint-Germain oder Romelu Lukaku vom FC Chelsea sind entweder schon deutlich über ihrem Zenit oder sind bei ihrem Ex-Klub gefloppt.
PRIMERA DIVISION: Ist der Lewandowski-Deal ein Risiko?
Auch in Spanien sieht die Lage nicht anders aus. Die Transfer-Bilanz dort? 55 Millionen Euro Verlust. Die größte Story des Sommers? Der Korb von Kylian Mbappe an Real Madrid. Und auch in Barcelona hat man sich in dieser Transferperiode nicht mit Ruhm bekleckert.
Die Bosse mussten große Teile der TV-Rechte für die nächsten 25 Jahre verkaufen, um sich den 34-jährigen Lewandowski leisten zu können (und die üppigen Ablösewünsche des FC Bayern München zu erfüllen). Wie groß sein sportlicher Einfluss ist, kann man schon an den ersten Auftritten in der Liga sehen, aber es scheint der Weitblick zu fehlen.
Doch wird Lewandowski 2026 immer noch so wertvoll sein wie heute und wird er die Investition rechtefertigen können? Seine Ablöse kann auf bis auf 60 Millionen Euro steigen und wurde in einen Spieler investiert, dessen Vertrag nur noch ein Jahr lief?
PREMIER LEAGUE | Transferminus in Milliardenhöhe!
Bleibt der Blick in die Premier League: Aktuell steht dort nur ein klitzekleines, wirklich hauchzartes Transferminus auf dem Papier: Unfassbare 1,1 Milliarden Euro.
Und das ist auch das Manko der Premier League: Die Clubs kaufen zwar Granaten wie Erling Haaland oder Darwin Núñez für irres Geld. Aber: Es wird auch unfassbar viel Mittelmaß für großes Geld gekauft.
Was haben Spieler wie Marcos Senesi, Aaron Hickey, Neco Williams oder Gavin Bazunu gemeinsam? Richtig, man kennt sie kaum bis gar nicht. Was noch? Sie sind alle für über zehn Millionen Euro in die Premier League gewechselt.
Selbst für Ersatzspieler wie Marc Roca (Leeds United) oder Chris Richards (Crystal Palace) bekamen die Bayern zweistellige Millionensummen von der Insel.
Aufsteiger Nottingham Forest zahlt mal eben 157 Millionen Euro für 18 Neuzugänge. Der neureiche Klub Newcastle United blättert 70 Millionen für Ex-BVB Flop Alexander Isak hin.
Bei dieser Fülle an Transfers und dieser finanziellen Macht ist es klar, dass ein paar Spieler einschlagen. Ein großer Teil wurde aber einfach viel zu teuer gekauft.
Zusammenfassend kann man sagen: Die Bundesliga wirtschaftet nachhaltig, holt neue Stars ins Land und schafft es, wichtige Starspieler zu halten. Trotz der Abgänge von Lewandowski und Haaland lautet unser Fazit also: And the winner is: Bundesliga.