Duell 2: SV Werder Bremen 2003/04 - FC Bayern 1973/74
Beste Elf Bremen: Reinke - Stalteri, Ismael, Krstajic, Davala - Baumann, Ernst, Lisztes, Micoud - Klasnic, Ailton
Das Münchner Olympiastadion war schon oft Schauplatz großer Erfolge. Die Bayern feierten dort unzählige Meisterschaften. Bitter wurde es für die Münchner dann, wenn andere in ihrem Wohnzimmer als Sieger vom Platz gingen. 1997 holte Borussia Dortmund die Champions League in München und 2004 sicherte sich Werder Bremen mit einem imposanten 3:1-Sieg im Olympiastadion den Meistertitel - nach 35 Minuten führte Werder 3:0.
Es war der eigentliche Schlusspunkt einer Saison, in der die Münchner von den Bremern entzaubert und am Ende vorgeführt wurden. Die letzten beiden Ligaspiele gegen Leverkusen und Rostock schenkte Werder ab, was die Gesamtbilanz etwas trübte.
Für Werder war es trotzdem der Höhepunkt der Ära Thomas Schaaf/Klaus Allofs. Der begeisternde Offensivstil wurde salonfähig und zum Markenzeichen von Werder. Ausgangspunkt war ein desaströses 0:4 drei Tage vor Saisonbeginn im UI-Cup beim SV Superfund Pasching, Edi Glieder lässt grüßen.
Noch in der Kabine schworen sich die Spieler, dass es so nicht weitergehen könne. Am Ende stand Werders vierte und bis dato letzte Meisterschaft. Ailton setzte sich mit 28 Treffern die Torjägerkrone auf, seit Karl-Heinz Rummenigge 1980/81 (29 Tore) war kein Spieler mehr in diesen Bereich gekommen.
Beste Elf Bayern: Maier - Beckenbauer - Hansen, Schwarzenbeck, Breitner - Zobel, Roth, Kapellmann - Hoeneß, Dürnberger, Müller
Die Saison endete mit einer 0:5-Niederlage beim ärgsten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach. Heynckes, Vogts, Bonhof und Co. ließen ihren ganzen Frust über die verpasste Meisterschaft an nicht ganz zurechnungsfähigen Münchnern aus. Diese hatten nur ein paar Stunden vorher in Brüssel das Wiederholungsspiel im Finale des Landesmeistercups gegen Atletico Madrid mit 4:0 gewonnen und die Nacht durchgefeiert. "Das war kein Fußballspiel, sondern eine Alkoholverdunstungsstunde", erinnerte sich Sepp Maier.
Die Meisterschaft hatten die Bayern schon eine Woche vorher durch ein 1:0 gegen Kickers Offenbach eingetütet. Mit diesem Titel machten die Bayern den ersten Meisterschafts-Hattrick der Bundesligageschichte perfekt und gaben den Startschuss für den Dreierpack im Europapokal der Landesmeister.
Vor allem zu Hause waren die Bayern eine Macht: Mit 14 Siegen und drei Unentschieden legten Beckenbauer und Co. den Grundstein im nie ausverkauften Olympiastadion. Gerd Müller wurde mit 30 Treffern zum dritten Mal in Folge Torschützenkönig, auch wenn er sich die Kanone mit Jupp Heynckes teilen musste. Die 95 geschossenen Tore sind bis heute das zweitbeste Ergebnis einer Bundesligamannschaft, nur die Bayern aus der Saison 1971/72 erzielten mehr (101).
Duell 1: Demütigt Wolfsburg die Bayern erneut?
Duell 2: Schaafs Meisterstück oder Bayerns Europapokal-Helden?
Duell 3: Die Super-Bayern im direkten Vergleich
Duell 4: Happels totaler Fußball gegen Rehhagels Meister-Wunder
Duell 5: Rekordsaison oder Kölner Double?
Duell 6: Der Klassiker der 90er Jahre
Duell 7: Netzers Fohlen gegen den ersten Meister
Duell 8: Bomber Müller oder Gladbachs Supersturm um Heynckes?