Vier Mal Bayern, zwei Mal Gladbach

Von SPOX
Die Bundesliga startete 1963 in ihre erste Saison
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Duell 4: Hamburger SV 1982/83 - 1. FC Kaiserslautern 1997/98

Beste Elf HSV: Stein - Hieronymus - Kaltz, Jakobs, Wehmeyer - Rolff, Groh, Hartwig, Magath - Milewski, Hrubesch

Es war das zweite Jahr unter Branko-Zebec-Nachfolger Ernst Happel, dem Grantler, dem "Trainer von Weltruf" (HSV-Präsident Klein), dem "Genie" (Manager Netzer). Das erste hatte den Meistertitel gebracht, doch leider kein Happyend. Nach dem vergeigten UEFA-Cup-Finale gegen IFK Göteborg herrschte Grabesstimmung.

Doch 82/83 machte der HSV alles wieder gut. Das 2:3 in Bremen am 19. Spieltag war die erste Niederlage nach zuvor 34 ungeschlagenen Pflichtspielen. Man marschierte mit Happels totalem Fußball in der Liga und im Europapokal. Am Ende entschied sich alles in einer Woche im Mai: Bevor der HSV, der die Tabelle vor den punktgleichen Bremern anführte, in die letzten beiden Saisonspiele gegen Dortmund und auf Schalke ging, stand eine Reise nach Athen und die Kleinigkeit eines Endspiels im Europacup der Landesmeister auf der Agenda.

Der HSV traf auf Juventus Turin, ein Starensemble gebaut aus 82er Weltmeistern und internationalen Superstars wie Michel Platini und Zbigniew Boniek. Doch die verlebten keinen spaßigen Abend, stattdessen triumphierte der HSV im bis heute größten Spiel seiner Vereinsgeschichte durch Felix Magaths Fernschuss mit 1:0.

Doch zurück zur Liga: Keine 72 Stunden nach dem Triumph von Athen wurde der BVB mit 5:0 aus dem Volkspark geschossen und Horst Hrubeschs Abschied tränenreich begangen. Das große Double machte dann Wolfgang Rolff in der Woche darauf mit seinem 2:1-Siegtreffer auf Schalke perfekt. Der HSV verteidigte erstmals den Meistertitel, wenn auch nur dank des besseren Torverhältnisses vor Werder. Man war die beste Auswärtsmannschaft der Liga und blieb zu Hause ungeschlagen. Hrubesch, damals 32, zog es nach 96 Toren in 159 Spielen nach Belgien.

Beste Elf FCK: Reinke - Roos, Kadlec, Koch, Schjönberg - Ratinho, Sforza, Hristov, Wagner - Rische, Marschall

Schon zum Ende der Hinrunde titelte der "Kicker": "Das Wunder vom Betzenberg". Am Ende gelang den Roten Teufeln wahrhaft Außergewöhnliches. Der 1. FC Kaiserslautern marschierte als erster und bisher einziger Aufsteiger zur Meisterschaft in der Bundesliga.

An der Seitenlinie dirigierte Otto Rehhagel, auf dem Platz gab Ciriaco Sforza die Richtung vor und Olaf Marschall machte die Tore - gerne auch in der am Betzenberg nie endenden Nachspielzeit.

Die Basis für den Triumphzug legte der FCK gleich am 1. Spieltag beim haushohen Titelfavoriten Bayern München. Kaiserslautern gewann 1:0 im Olympiastadion, Rehhagel rannte mit einer Trinkflasche jubelnd über den Platz in die Nordkurve, um sich von den Fans feiern zu lassen.

König Otto genoss den Moment der Revanche, gut ein Jahr zuvor war er beim FC Bayern entlassen worden, kurz bevor er mit dem Team den UEFA-Cup gewinnen hätte können. "Es gibt einen Fußballgott - und der sieht alles", sagte Rehhagel nach der Saison.

Duell 1: Demütigt Wolfsburg die Bayern erneut?

Duell 2: Schaafs Meisterstück oder Bayerns Europapokal-Helden?

Duell 3: Die Super-Bayern im direkten Vergleich

Duell 4: Happels totaler Fußball gegen Rehhagels Meister-Wunder

Duell 5: Rekordsaison oder Kölner Double?

Duell 6: Der Klassiker der 90er Jahre

Duell 7: Netzers Fohlen gegen den ersten Meister

Duell 8: Bomber Müller oder Gladbachs Supersturm um Heynckes?