Bayern: Drei Mal Viertelfinal-Aus!

Von SPOX
Gesucht wird das beste Team aus 50 Jahren Bundesliga
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Duell 2: FC Bayern 2000/01 - Hamburger SV 1982/83

Beste Elf Bayern: Kahn - Kuffour, Anderson, Linke - Sagnol, Effenberg, Jeremies, Lizarazu - Scholl, Elber, Salihamidzic

1. Runde: Deutlicher Sieg mit 84,7 Prozent im direkten Duell mit der Bayern-Mannschaft von 1986/87.

Der Schlüsselspieler: Von diesen Momenten gab es einige. Diese eine Szene brannte sich aber ins Gedächtnis nicht nur der Bayern-Fans ein: Im Halbfinal-Hinspiel in Old Trafford begrüßte Stefan Effenberg seinen Kontrahenten David Beckham mit einer mörderischen Grätsche. Beim anschließenden Tumult schaltete sich selbstredend auch Uniteds Chef-Wüterich Roy Keane mit ein, wollte gerade loslegen und Effenberg ein paar Takte stecken.

Da stand der aber schon mit erhobenem Zeigefinger vor Keane und im übertragenen Sinn auch 60.000 Red Devils. Es war Effenbergs Art, mit dem Drama von Barcelona zwei Jahre zuvor umzugehen, es war die pure Konfrontation. Und wenn auch die Fans und vielleicht auch der Gegner darauf nicht wie gewünscht reagierten: Die eigene Mannschaft wusste spätestens jetzt, dass dieses eine Spiel ihr Spiel werden sollte. "Da stellt der sich hin und droht den United-Spielern im eigenen Stadion. Wenn du so einen in der Mannschaft hast, kannst du gar nicht anders denken als: ‚Dieses Spiel gewinnen wir. Und sonst keiner'", erinnerte sich Mehmet Scholl.

Oliver Kahn mag in der Königsklasse die entscheidenden Elfmeter gehalten, Patrick Anderson den Freistoß beim finalen Ligaspiel in Hamburg versenkt haben: Stefan Effenberg wird als Kopf dieser Bayern-Mannschaft mindestens genauso unvergessen bleiben. 25 Jahre mussten die Bayern auf diesen Tag im Mai warten. Dann war der Henkelpott wieder in München.

Vergessen die Nacht von Barcelona zwei Jahre davor, die schwarzen Stunden, die Wutrede von Franz Beckenbauer wenige Wochen davor: "Blamage", "Lehrbuben", "Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft", "Altherrenfußball", hatte der Kaiser gezürnt. Effenbergs Replikt, mit dem Pokal im Arm: "Ich habe noch in der Kabine in Mailand damals zum Franz gesagt: ‚120 Minuten marschieren und noch die Nerven behalten im Elfmeterschießen - nicht so schlecht für eine Altherrentruppe, oder!?'"

Beste Elf HSV: Stein - Hieronymus - Kaltz, Jakobs, Wehmeyer - Rolff, Groh, Hartwig, Magath - Milewski, Hrubesch

1. Runde: Mit 59,6 Prozent Sieger im Duell mit dem Aufsteiger-Meister 1. FC Kaiserslautern 1997/98.

Der Schlüsselspieler: Seine Laufbahn ist unweigerlich verbunden mit dem Namen Fritz Walter. Und wer, bitteschön, kann das schon von sich behaupten? Die schöne Geschichte hat nur zwei Haken: Erstens handelte es sich bei jenem Walter nicht um Walter, Kaiserslautern. Sondern um Walter, Mannheim. Und zweitens bedeutete die Begegnung mit dem kleinen Fritz von den Waldhof-Buben sogleich das Karriere-Aus für Holger Hieronymus. Es war ein Zusammenprall, der eine schwere Knieverletzung zur Folge hatte und eine der hoffnungsvollsten Figuren der 80er Jahre mit einem Mal aus dem aktiven Geschäft kegelte.

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26 Jahre war Holger Hieronymus da gerade einmal alt, das oft bemühte beste Fußballeralter lag noch vor ihm. Dann aber: Walter, Fritz aus Mannheim, Knie kaputt, Ende. Als kleiner Trost kann sich Hiernonymus sagen, dass er bis dahin ziemlich viel ziemlich richtig gemacht hat.

Beim Hamburger SV wurde er gleich in seiner ersten Saison Stammspieler, viele sehen in ihm etwas voreilig die sportliche Reinkarnation von Franz Beckenbauer als Libero - hinter oder vor der Abwehr. Mit dem HSV gewinnt er 1982 und 1983 die Meisterschaft, seinen größten Auftritt behält er sich aber für die internationale Bühne vor. Nachdem er bei Jupp Derwall in der Nationalmannschaft nie den Durchbruch schafft, bleibt seine DFB-Vita mit nur drei Länderspielen stark unterrepräsentiert.

Dafür schlägt im Sommer 83 in Athen seine große Stunde: Im Finale um den Landesmeistercup geht Felix Magaths goldener Schuss in die Geschichtsbücher ein. Die wahren Helden des Abends sind aber Dietmar Jakobs und Hieronymus. Jakobs legt Paolo Rossi, Hieronymus den damals besten Mittelfeldspieler Europas, Michel Platini, 90 Minuten lang an die Kette. Keine zehn Monate später folgt das abrupte Ende.

Duell 1: Die besten Bayern aller Zeiten gegen ihre Vorgänger

Duell 2: Die Generation Kahn/Effenberg gegen Hamburgs Jahrhundertmannschaft

Duell 3: Dortmunds Rekordjäger fordern die besten Bayern der 90er Jahre

Duell 4: Die Fohlen im Infight