Bayern: Drei Mal Viertelfinal-Aus!

Von SPOX
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Duell 3: Borussia Dortmund 2011/12 - FC Bayern 1998/99

Beste Elf BVB: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Kehl, Gündogan - Blaszczykowski, Kagawa, Götze - Lewandowski

1. Runde: Der Double-Sieger 1. FC Köln 1977/78 war chancenlos gegen den Double-Sieger 2011/12.

Der Schlüsselspieler: Dortmunds Wahnsinns-Saison hat sicherlich viele Gesichter. Roman Weidenfeller, Mats Hummels, den Emporkömmling Robert Lewandowski oder Ilkay Gündogan, der sich nach Startschwierigkeiten sensationell entwickelt hat. Aber Shinji Kagawa überstrahlte wohl alle.

Die Rückrunde der vorangegangenen Saison verbrachte Kagawa fast komplett im Krankenstand, das Mitbringsel vom Asien-Cup war ein durchtrennter Mittelfußknochen und bedeutete de facto das Aus für die restliche Saison. Das 350.000-Euro-Schnäppchen des BVB hatte die schwierigste Zeit seiner noch frischen Karriere zu überstehen und nicht wenige waren skeptisch, ob er die erste schwere Verletzung würde verkraften können. Er konnte.

Von der ersten Minute an drückte er dem Dortmunder Spiel noch mehr seinen Stempel auf, als er es schon bei seiner Premierensaison vermochte. Noch flinker, noch lebendiger machte er das aggressive Spiel, war Vorbereiter und Vollstrecker. Am Ende standen eindrucksvolle Statistiken: Mit dem BVB holte er das erste Double der Vereinsgeschichte.

Als einziger "echter" Mittelfeldspieler schaffte er es mit zehn Toren unter die Top Ten der Torjägerliste, bei den Assists waren lediglich Franck Ribery (12) und Juan Arango (11) besser als Kagawa (9). Im November wurde er dann zur Krönung noch zu Asiens Fußballer des Jahres gewählt. Da war er schon im Trikot von Manchester United unterwegs. Im Rückblick formulierte sein Mentor Jürgen Klopp den vielleicht eindrucksvollsten unter vielen Lobgesängen: "Shinji war vielleicht einer der außergewöhnlichsten Spieler, den wir jemals gesehen haben."

Beste Elf Bayern: Kahn - Matthäus - Babbel, Kuffour - Basler, Effenberg, Jeremies, Lizarazu - Salihamidzic, Elber, Zickler

1. Runde: Den Klassiker der 90er Jahre entschieden die Bayern mit 57,1 Prozent für sich gegen den BVB von 1994/95.

Der Schlüsselspieler: Wie wertvoll Jens Jeremies für den FC Bayern zu dieser Zeit war, bringt ein Zitat von Mehmet Scholl wunderbar zum Ausdruck. "Einmal gegen Arsenal London, da hat der Jens Jeremies deren Franzosen Vieira umgetreten - aber übel! -, und als der wieder aufstand, hat der Jerry zu ihm gesagt: 'Siehst du die Mittellinie? Kommst du drüber, macht es aua! Hier drüben aua, da drüben gut!'"

Jeremies kam 1998 von den Blauen des TSV 1860 München zu den Roten des FC Bayern. Ein mutiger Schritt, der sich für den gebürtigen Görlitzer schnell bezahlt machen sollte. Bei den Bayern wurde Jeremies zum besten defensiven Mittelfeldspieler Deutschlands - und auch zum letzten Libero.

Es war ein Markenzeichen dieser Bayern-Mannschaft, die ja mit Lothar Matthäus noch einen Spieler aus einer anderen Generation aufbot, die Rolle des Liberos neu zu interpretieren. Matthäus und Jeremies lieferten sich ein Wechselspiel auf dieser Position vor und hinter der Abwehr. Gleichzeitig sicherte Jeremies den Spielmacher Stefan Effenberg mit Laufstärke und Robustheit ab.

Jeremies machte in seiner Debütsaison bei den Roten nur ein Tor, er war ja auch für andere Dinge zuständig. Dieses wählte er jedoch sorgfältig aus: Im Derby gegen die Löwen traf er per Kopf zum 1:0, Endstand 3:1.

Die letzte Adelung erfuhr "Jerry", wie er von seinen Mannschaftskollegen gennant wurde, nach dem verlorenen Champions-League-Finale 2012 der Bayern gegen den FC Chelsea. "Vielleicht haben wir nicht genug Spieler, die so etwas erzwingen wollen. Ich habe keinen Jens Jeremies gesehen, der dem Gegner schon beim Einlaufen in die Waden beißt."

Duell 1: Die besten Bayern aller Zeiten gegen ihre Vorgänger

Duell 2: Die Generation Kahn/Effenberg gegen Hamburgs Jahrhundertmannschaft

Duell 3: Dortmunds Rekordjäger fordern die besten Bayern der 90er Jahre

Duell 4: Die Fohlen im Infight