Zurück im Pep'schen Superlativ

Von SPOX
Den Henkelpott fest vor Augen: Wer schnappt sich den Champions-League-Titel?
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4. Paris Saint-Germain

Die letzten drei Ergebnisse: 2:3 (FC Lorient), 2:2 n.V. (FC Chelsea), 4:1 (RC Lens)

Als "zusammengekaufter Haufen von Individualisten" musste sich PSG in den vergangenen Jahren verhöhnen lassen, als jeweils im Viertelfinale gegen Barca und Chelsea nach sehr engen Duellen Schluss war. Doch das Team von Laurent Blanc ist zusammengewachsen und hat sich gefunden - PSG ist alles zuzutrauen.

Gerade die bärenstarke Willensleistung gegen Mourinhos Blues offenbarte, dass die Franzosen in dieser Saison gefestigter sind und auch ohne ihren Superstar Zlatan Ibrahimovic funktionieren. "Wir haben einen tollen Charakter an den Tag gelegt. Wir haben immer daran geglaubt, dass es noch möglich ist", kommentierte David Luiz den neuen Team-Spirit.

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Der erneute Aufwind in der Champions League unterliegt aber weiterhin einer Einschränkung: In der nationalen Ligue 1 strauchelte PSG zuletzt ein ums andere Mal - das 2:3 gegen Lorient zeigte wieder einmal, dass der Scheich-Klub Probleme hat, dauerhaft fokussiert zu bleiben. Dennoch: Mit der richtigen Einstellung könnte es für PSG dieses Jahr weiter gehen als nur ins Viertelfinale.

3. Juventus

Die letzten drei Ergebnisse: 3:0 (Borussia Dortmund), 1:0 (Palermo), 1:0 (US Sassuolo)

Juve ist sicher eine der großen Überraschungen der diesjährigen CL-Saison. Oft wurde der italienische Fußball in den letzten Jahren totgesagt, da änderten auch Juves Serien-Meisterschaften nichts daran. Wie die Alte Dame aber gegen den BVB auftrat, zeigte, welche enorme Qualität in dem Team steckt.

Ein frühes Tor spielt den Italienern immer in die Karten (siehe Dortmund), denn Juve scheint defensiv unangreifbar. Mit großer Disziplin verschiebt das Kollektiv gegen den Ball und bietet dem Gegner kaum Lücken. Hinzu kommt das starke Umschaltspiel, das über das Weltklasse-Zentrum um Pogba und Vidal bis hin zum formstarken Tevez in der Spitze hervorragend funktioniert.

Einziges Manko: Juve fällt es schwer, ein eigenes Ballbesitzspiel gegen einen großen Gegner aufzuziehen. Gegen dominante Mannschaften wie Bayern oder Barcelona könnten die Italiener dadurch unter großen Druck geraten. Dass sie selbst das lösen können, bewies nicht zuletzt der Sieg gegen den BVB.

2. FC Barcelona

Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 (Manchester City), 2:0 (SD Eibar), 6:1 (Rayo Vallecano)

"Wir werden das beste Barcelona nicht mehr sehen", erklärte Sergio Busquets noch im November ernüchtert. Die goldene Ära sei vorbei, der Glanz vergangener Tage verloren gegangen. Ob er sich diese Aussage heute noch einmal durch den Kopf gehen lässt?

Sicher ist der unglaublich dominante Fußball, den Barca noch unter Pep Guardiola praktizierte, nicht mehr mit dem heutigen Spielstil vergleichbar. Dennoch: Luis Enrique hat alte Tugenden aufgenommen, mit pendelnden, perfekt abgestimmten Abläufen. Das Tridente aus Suarez, Messi und Neymar funktioniert wie eine gut geölte Maschine und wird ergänzt vom arbeitenden Rakitic, den Dauerläufern Jordi Alba und Dani Alves sowie Ideengeber Iniesta.

Die Ergebnisse gegen Manchester City täuschen etwas über die Stärke der Katalanen hinweg. In beiden Begegnungen hätte Barca gut und gerne fünf Buden mehr machen können. Die Form stimmt, auch in der Liga droht die Blaugrana den Verfolgern zu enteilen. Ein Manko besteht dennoch: In der Champions League gelang es gegen starke Gegner bisher nicht, über 90 Minuten konstant gut zu spielen. Immer wieder gibt es nachlässige Phasen, die gegen Teams wie Bayern oder Real gefährlich werden können.

1. FC Bayern München

Die letzten drei Ergebnisse: 4:0 (Werder Bremen), 7:0 (Schachtjor Donezk), 3:1 (Hannover 96)

Nach anfänglichen Schwächen zu Beginn der Rückrunde ist der Rekordmeister in der wichtigsten Saisonphase zurück auf dem höchsten Level. Neuer war zuletzt fast beschäftigungslos, Robben traf nach Belieben und auch die vermeintlichen Sorgenkinder Dante und Lewandowski tankten wieder Selbstvertrauen - die spielerische Leichtigkeit ist zurück.

Viel wichtiger ist jedoch die Lichtung des Lazaretts: Mit Philipp Lahm ist der langzeitverletzte Kapitän wieder auf dem Platz, was der Mannschaft zusätzlich Stabilität verleihen wird. Und auch die spanischen Leistungsträger Thiago und Javi Martinez werden im Saison-Endspurt wohl noch eingreifen können.

Spätestens nach dem 7:0 gegen Donezk ist der FCB wieder Top-Favorit auf den Titel, wenngleich die Münchner im Viertelfinale wohl auf ein deutlich stärkeres Kaliber treffen werden. Ein Umstand, der Guardiola gerade recht kommt, denn der ist dieser Tage wieder im bekannten Pep'schen Superlativ "sehr, sehr stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein."

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