Oliver Bierhoff hat den EM-Titel 2012 als das nächste Ziel der deutschen Nationalmannschaft ausgegeben.
"Wir wollen bei der EURO in Polen und der Ukraine die Vorherrschaft von Spanien brechen", sagte der Manager der DFB-Auswahl am Donnerstag bei einem Vortrag vor 500 Studenten und Studentinnen im überfüllten Hörsaal 1 der Deutschen Sport-Hochschule in Köln.
Bierhoff hofft auf "goldene Generation"
Nachdem die deutsche Mannschaft während seiner Amtszeit als Teammanager zwei dritte WM-Plätze sowie einen zweiten EM-Rang verbucht habe, werde die Messlatte für die kommende EURO noch einmal höher gelegt.
"Ich hoffe, dass sich in der Nationalelf eine goldene Generation entwickelt, die uns auch künftig wieder Erfolge bringt", sagte der frühere DFB-Kapitän angesichts der vielen nachrückenden Talente wie Andre Schürrle, Lewis Holtby, Mario Götze oder Marcel Schmelzer, die während der WM in Südafrika noch niemand auf der Rechnung hatte.
500 Millionen Euro für den Fussball-Nachwuchs
"Seit 2000, als der deutsche Fußball am Boden lag, hat sich viel verbessert. Es ist kein Zufall, dass wir wieder erfolgreich und attraktiv spielen. Es wurden seitdem 500 Millionen Euro in die Ausbildung investiert", erläuterte Bierhoff, der zudem das gute Zusammenspiel zwischen Nationalmannschaft, Deutscher Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) als mitverantwortlich für die positive Entwicklung bezeichnete.
Die Nationalmannschaft sei nach wie vor der Deutschen liebstes Kind, betonte der 42-Jährige und führte coram publico beeindruckende Zahlen ins Feld. So würden sich im Schnitt 62 Prozent der Deutschen die Länderspiele des DFB-Teams anschauen, bedeutend mehr Zuschauer also als bei Bundesliga-, Pokal- oder Europacupspielen.
Hohe Sympathie für deutsches Team
Zudem hätten sich die Sympathiewerte für das deutsche Team in den letzten sechs Jahren enorm verbessert. 98 Prozent der Bevölkerung verbinden mittlerweile mit der Nationalelf den Begriff "Teamgeist".
Vor nicht allzu vielen Jahren gab es bei ähnlichen Umfragen noch wenig schmeichelhafte Bewertungen wie "überbezahlte Männer in kurzen Hosen", die an vorderster Stelle standen.
Lob für Klinsmann und Löw
Dass sich das Bild der Nationalmannschaft vor allem seit der Heim-WM 2006 so ins Positive verwandelt habe, sei das Verdienst eines gut harmonierenden Teams, erklärte Bierhoff.
Die zunächst von vielen belächelten Veränderungen unter Bundestrainer Jürgen Klinsmann (2004 bis 2006) und dann unter dessen Nachfolger Joachim Löw hätten nach und nach zum Erfolg geführt.
Sportliche Steigerung in Polen und Ukraine
"Diese Imagewerte sind kaum noch zu steigern, deshalb müssen wir mal wieder eine sportliche Steigerung schaffen und 2012 den Titel holen", sagte Bierhoff, der gemeinsam mit Löw und dem kompletten Team auch in Zukunft konsequent an dem eingeschlagenen Weg festhalten will.
"Wir dürfen uns nicht von der Öffentlichkeit treiben lassen und nur das tun, an das wir glauben."