Per Mertesacker
Mertesacker ist der Jungspund der Zurückgetretenen, der Lange ist schließlich erst 29. Es soll andere Spieler geben, die da erst ihr Debüt in der Landesauswahl geben. Für Mertesacker ist nach 104 Partien Schluss.
Begonnen hat alles bei einer umstrittenen Reise in den Nahen Osten. In Teheran vor 100.000 Zuschauern gab Mertesacker sein Debüt, das war kurz nach der völlig missglückten EM 2004 und unter Jürgen Klinsmann. Mertesacker erlebte so gewissermaßen nur die schöne Zeit der Nationalmannschaft, schlechter als auf Platz drei schloss er kein einziges seiner insgesamt fünf Großturniere ab.
Als Junior-Partner von Christoph Metzelder trat er einst an, wurde dann zum Chef der Abwehr, später in den Mannschaftsrat gewählt. Merte nahm immer eine Schlüsselrolle ein als Kommunikator und Vermittler innerhalb des Teams. Intern war er einer der Wortführer und eine Anlaufstation für das Trainerteam.
"Er ist der Prototyp des Mannschaftsspielers. Per hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt, seine persönlichen Ambitionen waren für ihn zweitrangig", sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Bei öffentlichen Auftritten konnte man nicht selten erkennen, dass er sich und das gesamte Geschäft nicht immer so ernst nahm wie der große Rest. Diese erfrischende Eigenheit hat sich Mertesacker bis zum Schluss bewahrt.
Weil es sportlich in den letzten Jahren nicht immer nur rund lief und weil die jüngere Konkurrenz mächtig Druck aufbaut, hat er sich zum Rücktritt entschlossen, "nach zehn wunderschönen Jahren, nach fünf Turnieren und einem wunderschönen Sommer."
Und außerdem hat er ja mit den Spielen in Brasilien den Kaiser überholt. "Mein Vater hat gesagt: Ein Spiel mehr als Beckenbauer, jetzt kannst Du aufhören", sagt Mertesacker. Auf einem Level mit Beckenbauer würde sich Mertesacker natürlich trotzdem nie sehen.
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