Die Bayern aus Eindhoven

Benedikt Treuer
09. Januar 201513:45
Der PSV Eindhoven ist das Maß aller Dinge in der niederländischen Eredivisegetty
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Deutschland, England, Spanien, Italien: Die großen Ligen Europas stehen fast jeden Tag im Fokus. SPOX hat sich auf dem Rest des Kontinents umgesehen und zieht ein Hinrundenfazit einiger ausgewählter Länder. In Teil 1 mit dabei: Die Rückkehr von Olympique Lyon, Hollands FC Bayern und ein überraschender Aufsteiger in Österreich.

Frankreich: Ligue 1

Die Hinrunde kompakt: Im Vergleich zu den vergangenen beiden Jahren tut sich Topfavorit PSG noch schwer. An keinem der bislang 19 Spieltage stand das Team von Laurent Blanc an der Tabellenspitze - weil diesmal auch Marseille und Lyon eine richtig starke Saison spielen. Zum ersten Mal seit 2010 heißt der Herbstmeister deshalb nicht Paris Saint-Germain.

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Die Hoffnung lebt also, dass es mal wieder ein spannendes Saisonfinale geben könnte, nachdem der Scheichklub aus der Hauptstadt zuletzt zweimal vorzeitig die Meisterschaft entschied. Hinter Marseille (41), Lyon (39) und PSG (38) ist auch Saint-Etienne mit 36 Zählern in Reichweite, um noch ein Wörtchen mitzureden.

Sichtlich schwer hatte es der AS Monaco, die Abgänge von James Rodriguez und Radamel Falcao wegzustecken. Nach einem schwachen Saisonstart kamen die Monegassen zuletzt aber wieder besser in Fahrt und haben sich auf Rang fünf vorgearbeitet. Mit dem Titel wird das Fürstentum 2015 aber wohl nichts zu tun haben.

Ligue 1: Tabelle und Statistiken im Überblick

Auch im Tabellenkeller geht es eng zu: Den Elften Nizza und den Achtzehnten aus Evian trennen gerade einmal drei Punkte. Auch Bastia (mit 18 Punkten auf Platz 19) hat Anschluss zum rettenden Ufer. Für Aufsteiger Caen wird es dagegen schwer werden, die Klasse zu halten - auch wenn der Rückstand von vier Punkten auf den ersten Blick nicht uneinholbar scheint. Aber: Erst dreimal gingen die Nordfranzosen siegreich vom Feld.

Positive Überraschung: Olympique Lyon. Der Serienmeister nach der Jahrtausendwende musste sich in den letzten Spielzeiten damit abfinden, hinter PSG, Marseille und auch Lille nicht mehr die ganz große Nummer zu sein - nicht in Frankreich und erst recht nicht in Europa.

Nach Platz fünf im Vorjahr hatte Lyon kaum einer zugetraut, vorne mitspielen zu können. Zumal in Bafetimbi Gomis der gefährlichste Angreifer zu Swansea gewechselt war. Doch der ist längst vergessen. In dieser Saison trumpft Alexandre Lacazette groß auf. Lyons Topstürmer zeichnete sich schon für 17 Tore verantwortlich, sieben Mal davon zum wichtigen 1:0.

Lacazette ist das Gesicht der jungen Mannschaft um Corentin Tolisso, Nabil Fekir, Yassine Benzia, Clinton N'Jie und Co. Die Truppe von Hubert Fournier, der im Sommer aus Reims kam und Lyon wieder wettbewerbsfähig gemacht hat, eilt in Richtung Champions League - mindestens.

Negative Überraschung: OSC Lille. Tabellendritter der Vorsaison, in dieser Spielzeit am vierten Spieltag noch Tabellenführer - und dann? Der Meister von 2011 ist in der Vorrunde bis auf Rang 13 abgestürzt, zwischenzeitlich fand sich der hochgehandelte Klub sogar auf Platz 15 wieder.

Auch in der Europa League sowie im Pokal strich der OSC bereits die Segel. Eine gebrauchte Saison, die beim Blick auf die Tabelle sogar noch schlimmer werden könnte: Nur zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Rene Girard und sein Team brauchen 2015 dringend neue Ideen.

Der Trainer gesteht die bisher schwache Saison ein und nimmt seine Spieler in die Pflicht: "Würden wir mit dem Ziel in ein Spiel gehen, es nicht gewinnen zu wollen, würden wir wohl besser spielen als im Moment." Gut möglich, dass Lille im Winter auf dem Transfermarkt tätig wird.

Players to watch: Neben Alexandre Lacazette, den sowieso schon halb Europa auf dem Zettel hat, ist sicherlich auch Teamkollege Fekir ein weiteres Eisen im Feuer. Der 21-jährige Mittelfeldmann erzielte in 15 Spielen sieben Tore und legte fünf weitere auf. Mit dieser Torgefahr ist der Linksfuß zu einem der wichtigsten Faktoren in Lyons Offensivspiel geworden.

Auch Morgan Sanson hat seine Einsatzzeit bei Montpellier genutzt, um sich 2014 weiter in den Fokus zu kicken. Der 20-jährige offensive Mittelfeldspieler, der in allen 19 Ligue-1-Spielen auf dem Platz stand, überzeugt mit Schnelligkeit und technischer Versiertheit. Immerhin drei Mal hat der französische U-21-Nationalspieler schon getroffen. Bei HSC gibt er im Mittelfeld den Takt an.

Seite 1: Frankreich - Lacazette schießt Lyon wieder nach oben

Seite 2: Belgien - die Krux mit der Tabelle und der Absturz von Lüttich

Seite 3: Niederlande - die Bayern aus Eindhoven und ein deutscher Goalgetter

Seite 4: Österreich - überraschender Aufsteiger und enttäuschende Wiener

Seite 5: Schweiz - oben alles beim Alten, ganz unten Markus Babbel

Belgien: Jupiler Pro League

Die Hinrunde kompakt: Anders als in vielen anderen Ligen sagt die Platzierung in der belgischen Liga - abgesehen von den beiden letzten Plätzen, die den direkten Abstieg bedeuten - erst einmal wenig über die Endplatzierung der Saison aus. Denn die Plätze eins bis sechs spielen nach 30 Partien eine Play-off-Runde unter sich aus, genauso wie die Plätze sieben bis 14.

Der Kampf um die internationalen Plätze (Play-off I) ist in diesem Jahr aber spannend wie selten: Hinter den Führenden Brügge (44 Punkte) und Anderlecht (40) sind Gent, Charleroi, Kortrijk (alle 34), Standard Lüttich (33) und der KRC Genk (32) eng beieinander.

Im Tabellenkeller liegt Lierse mit 14 Punkten aus 21 Spielen schon abgeschlagen zurück. Den zweiten Abstiegsplatz werden wohl Cercle Brügge, Waasland-Beveren (beide 20), Westerlo und Mouscron-Peruwelz (beide 23) untereinander ermitteln.

Jupiler Pro League: Tabelle und Statistiken im Überblick

Positive Überraschung: Sporting Charleroi. In Europa ist Charleroi bislang kein Begriff. Das könnte sich aber in der kommenden Saison ändern, schließlich spielt Sporting eine bärenstarke Runde und macht sich aktuell berechtigte Hoffnungen auf die Play-offs um das internationale Geschäft. Im letzten Jahr hatte das Team die Hauptsaison noch auf Platz zehn beendet - ein rasanter Aufstieg, wenn man bedenkt, dass Charleroi erst 2012 aufgestiegen ist.

Mit 37 Toren stellt Sporting zudem die drittbeste Offensive. Vor allem Cedric Faure und Neeskens Kebano machen in der Offensive viel Wind und zählen zu den großen Leistungsträgern.

Negative Überraschung: Standard Lüttich. Der Tabellenerste der Hauptsaison im Vorjahr hat in dieser Spielzeit große Probleme, den Anschluss zu den Spitzenplätzen zu halten. Elf Punkte beträgt der Rückstand zu Tabellenführer Brügge. Doch vielmehr beschäftigt Standard der Abstand zu Rang sieben.

Der beträgt aktuell nämlich nur einen Punkt. Sollte Genk sein Nachholspiel gegen Oostende im Februar gewinnen, würde Lüttich aus den Play-off-Rängen für die internationale Qualifikation rutschen.

Ein solches Szenario ist in dieser Saison gut vorstellbar, immerhin musste Standard schon einige deftige Niederlagen wegstecken: Bei Abstiegskandidat Mouscron-Preuwelz setzte es ebenso eine hohe Schlappe (2:5) wie im Heimspiel gegen Oostende (3:5).

Players to watch: Vor allem die jungen Stürmer überzeugen in der Jupiler League in diesem Jahr. Einer davon ist Abdoulay Diaby: Der 23-Jährige von Royal Mouscron-Peruwelz führt die Torjägerliste mit zwölf Treffern an und ist ein klassischer Knipser. Diaby hat ein gutes Gespür für gefährliche Situationen und bewegt sich dahin, wo ein Mittelstürmer im Zentrum sein muss.

Ähnlich erwartungsvoll wird man in Europa die nächsten Monate von Anderlechts Aleksandar Mitrovic verfolgen. Der 20-jährige Stürmer traf in dieser Saison zehnmal in der Pro League, dazu je zweimal im Pokal und in der Champions League.

Vielversprechend ist die Prognose auch bei Björn Engels. Der belgische Innenverteidiger von Club Brügge verfügt über großes Talent und Willensstärke. Mit 1,93 Metern Größe bringt der 20-Jährige alle Voraussetzungen mit. Trotz der Physis verfügt Engels auch über ein herausragendes Passspiel sowie eine gute Spieleröffnung.

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Niederlande: Eredivisie

Die Hinrunde kompakt: Deutsche Verhältnisse in der Eredivisie! Ähnlich wie die Bayern in der Bundesliga überzeugt PSV in den Niederlanden. Tabellenführer, 14 Siege aus 17 Spielen und ein Torverhältnis von 48:14 stehen für Eindhoven zu Buche. Ein Ende ist auch nicht in Sicht, schließlich holte PSV aus den letzten zehn Spielen neun Siege.

Einigermaßen Anschluss halten kann nur Ajax, das mit 39 Punkten vier Zähler hinter dem Tabellenführer liegt. Dahinter folgt lange nichts, ehe Feyenoord mit 31 Punkten als Tabellendritter auftaucht. Den Kampf um die Play-offs zur Europa League werden wohl der FC Zwolle, Twente und AZ Alkmaar unter sich ausmachen.

Für die 2. Liga planen kann indes schon der FC Dordrecht. Nach einem umjubelten Aufstiegsjahr sieht es so aus, als werde der Neuling direkt wieder den Gang in Zweitklassigkeit antreten müssen: Mit nur sieben Punkten aus 17 Spielen ist Dordrecht bei einer Tordifferenz von -30 abgeschlagener Tabellenletzter.

Positive Überraschung: PSV Eindhoven und FC Zwolle. Holländische und englische Medien feiern in dieser Saison die "Auferstehung" des 21-maligen Meisters. Sicherlich ist Eindhovens Tabellenführung nicht die ganz große Sensation, jedoch ist die Art und Weise, mit der der PSV souverän durch die Liga marschiert, nach dem enttäuschenden vierten Platz im Vorjahr beeindruckend.

Der 3:1-Sieg bei Ajax zu Saisonbeginn war das erste Ausrufezeichen, die Meisterprüfung legte das Team von Phillip Cocu aber beim wilden 4:3-Heimsieg gegen Feyenoord Mitte Dezember ab. Auch in der Europa League ist die Mannschaft auf Kurs: PSV trifft in der K.o.-Phase im Februar auf Zenit St. Petersburg.

Eredivisie: Tabelle und Statistiken im Überblick

Auch Zwolle, der Tabellen-Elfte der beiden Vorjahre, spielt eine bislang konstant gute Saison und steht zum Abschluss der Hinrunde auf Platz vier. Besonders beeindruckend waren der 3:1-Erfolg über Spitzenreiter PSV und der 5:0-Auswärtssieg bei Excelsior am 14. Spieltag.

Negative Überraschung: SC Heerenveen. In der letzten Saison überzeugte der SCH noch mit schnellem, unbekümmertem Fußball und verdiente sich so am Ende Platz fünf. Mit dem Abgang von Trainer Marco van Basten im Sommer ging aber offenbar auch der Glanz verloren. Heerenveen, das sich zum Ziel gesetzt hatte, dauerhaft oben mitzuspielen, dümpelt im Niemandsland der Tabelle herum (aktuell Rang elf).

Einziger Lichtblick ist ein Deutscher: Der 23-jährige Mark Uth führt mit elf Toren die Torschützenliste der Eredivisie an und hat bei Heerenveen den abgewanderten Alfred Finnbogason vergessen gemacht. Nicht auszumalen, wo der Verein ohne den deutschen Goalgetter stünde.

Players to watch: Feyenoord, Ajax und PSV haben weltweit herausragende Jugendakademien, aus denen wieder einige den Sprung in den Profifußball geschafft haben. So auch Memphis Depay: Schnell, trickreich, zweikampfstark - wer ihn noch nicht bei der WM auf dem Zettel hatte, dem ist Depay spätestens seit seiner zehn Tore und drei Vorlagen in nur 13 Vorrundenspielen ein Begriff.

Nach dem Ausverkauf der Stammspieler gab es in Rotterdam im Sommer einen Umbruch. Die Jugend musste Lücken schließen und hat das zum Beispiel in Person von Sven van Beek erfolgreich gemeistert. Der 20-jährige Innenverteidiger zeigte großes Spielverständnis und starke Tacklings. Genauso wie Terence Kongolo (20), der mit van Beek zusammen die zweitbeste Innenverteidigung der Liga (15 Gegentore) bildet. Kongolo hat sich mit seiner Beweglichkeit und seinem Mut zum absoluten Star in der Feyenoord-Verteidigung entwickelt.

Auch PSV-Linksverteidiger Jetro Willems dürfte bald schon den Sprung in eine der europäischen Top-Ligen schaffen: Der 20-Jährige ist ein Schlüsselspieler bei PSV, stürmt auf der linken Seite nach vorne und ist einer der besten Zulieferer der Liga. Das ist auch Davy Klaassen: Ajax' neuer Mittelfeldregisseur ist nicht nur der Top-Vorbereiter bei Ajax, sondern hat auch die meisten Tacklings in einer für ihn persönlich starken Hinrunde absolviert.

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Österreich: Bundesliga

Die Hinrunde kompakt: Dort, wo Leipzig in Deutschland gerne hin möchte, steht Schwesterklub Salzburg in Österreich schon länger. Unangefochten rangieren die Bullen nach 19 Spieltagen auf Platz eins der Tabelle, acht Punkte beträgt der Vorsprung auf die Verfolger Wolfsberger AC und Rheindorf Altach.

Auch den besten Torjäger stellen die Salzburger: Jonatan Soriano führt die Trefferliste mit 19 Toren vor Rapid Wiens Robert Beric (13) an. Ohnehin spielen die Neureichen in einer anderen Liga: Salzburg ist die einzige Mannschaft, die ein zweistellig positives Torverhältnis aufweist (+32) und hat mit 57 Toren schon 26 mehr erzielt als die zweitgefährlichste Mannschaft der Liga (Rapid mit 31).

Bundesliga: Tabelle und Statistiken im Überblick

Den Abstieg werden wohl der FC Admira und Wiener Neustadt unter sich ausmachen. Neustadt ist mit 15 Punkten Tabellenletzter, drei Punkte hinter dem rettenden Ufer Admira, das wiederum schon fünf Punkte hinter dem Achten SV Ried zurückliegt.

Positive Überraschung: SC Rheindorf Altach. Der Aufsteiger spielt eine überragende Saison und steht mit starken 30 Zählern auf Platz drei - punktgleich mit dem Zweiten aus Wolfsberg, der im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls einen großen Sprung gemacht hat. SPOX

Altach gelang zwischenzeitlich eine Serie von neun ungeschlagenen Spielen in Folge. Dabei überzeugen beim Neuling nicht etwa einzelne Leistungsträger, vielmehr ist das Kollektiv die große Stärke: Kein Spieler hat bisher mehr als fünf Tore erzielt, die 27 Saisontreffer sind auf den Schultern des gesamten Teams verteilt.

Negative Überraschung: Die Wiener Klubs. Rapid und Austria rennen ihren eigenen Ansprüchen in dieser Saison deutlich hinterher. Die Plätze vier und sechs mit neun beziehungsweise zwölf Punkten Rückstand auf Salzburg sind Ausdruck eines vernichtenden Halbjahreszeugnisses.

Gerade Rapid lechzt nach der ersten Meisterschaft seit 2008, scheint den Umbruch mit vielen jungen Spielern aber noch nicht vollzogen und erst recht nicht verkraftet zu haben. Inkonstanz ist das große Stichwort, das Trainer Zoran Barisic wiederholt zur Last gelegt wird. Der Trainer erklärt das immer wieder mit der mangelnden Erfahrung, jedoch hat er seinen Kredit bei den Fans damit langsam aufgebraucht.

Players to watch: Nach Kevin Kampls Abgang zum BVB werden es in der österreichischen Bundesliga künftig andere Nachwuchsspieler richten müssen: Der Ex-Salzburger zählte auch in dieser Saison wieder zu den Besten der Liga und bestach mit seiner großen Dynamik.

Eine ähnliche Konstante war Stefan Nutz. Der Grödiger ist eine der wenigen Stützen im Team und könnte österreichischen Medienberichten zufolge schon bald in Deutschland auflaufen. Der 22-Jährige ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar und besticht durch schnelles, dynamisches Umschaltspiel.

Auch in der Defensive hofft der ÖSB, mit Cican Stankovic und Stefan Lainer zwei vielversprechende Talente entdeckt zu haben. Stankovic soll zukünftig die Baustelle Torhüterposition im österreichischen Nationalkader beseitigen. In dieser Saison spielte der 22-Jährige konstant gut, vor allem auf der Linie und im Eins gegen Eins hat Stankovic seine Stärken.

Lainer, ebenfalls 22, machte sicher den größten Schritt. Der Rechtsverteidiger kam vor der Saison vom Zweitligisten FC Liefering und weist eine hohe Athletik und Assistgeber-Qualitäten auf.

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Schweiz: Super League

Die Hinrunde kompakt: Fünf Mal in Folge hat der FC Basel die Super League zuletzt gewonnen und auch 2015 wird sich der Serienmeister den Pott nicht mehr nehmen lassen. Der Champions-League-Achtelfinalist ist national wie international auf Kurs: Acht Punkte beträgt der Vorsprung schon auf den zweitplatzierten FC Zürich.

Die Liga ist in dieser Saison eine Zweiklassengesellschaft, wobei Basel eigentlich eine (dritte) Klasse für sich darstellt: Rang zwei (Zürich) und fünf (FC Thun) liegen nach 18 Spielen nur vier Punkte auseinander. Auch den Sechsten Grasshopper Zürich und Schlusslicht Luzern trennen gerade einmal sechs Zähler. Zwischen diesen beiden Gruppen klafft aber schon eine Zehn-Punkte-Lücke.

Positive Überraschung: FC Vaduz. Dem Aufsteiger war vor der Saison wenig zugetraut worden. Ähnlich wie Paderborn in Deutschland galt der Liga-Neuling als Abstiegskandidat Nummer eins. Aber Giorgio Contini und sein Team belehrten die Experten eines Besseren. Immerhin 18 Punkte aus 18 Spielen sammelte der Außenseiter - fünf mehr als Luzern.

Auch der FC Zürich überzeugt in dieser Spielzeit mit konstanten Leistungen und deutlich mehr Spielwitz. Zusammen mit den Young Boys ist der FCZ erster Basel-Verfolger - starke Steigerung nach Platz fünf im Vorjahr.

Negative Überraschung: Luzern. Der letztjährige Tabellenvierte startet 2015 als Letzter - und das trotz prominenter Namen. Von einem dieser Hoffnungsträger hat sich der Klub Ende 2014 aber getrennt: Alex Frei, ehemaliger Bundesliga-Star beim BVB und Toptorjäger beim FC Basel, wurde im Dezember als Sportdirektor des Klubs freigestellt. "Ein grandioses Missverständnis", wie Frei seine Zeit in Luzern beschrieb.

Super League: Tabelle und Statistiken im Überblick

Doch auch der neue Trainer Markus Babbel konnte die sportliche Talfahrt nicht verhindern: Nur zwei Siege in 18 Spielen stehen unter dem Strich zu Buche. Viel zu wenig, gemessen an den Zielen, die der Klub nach der Vorsaison aufstellte, und erst recht zu wenig, um in der Liga zu bleiben. Auch Grasshopper Zürich enttäuscht auf Rang sechs, nachdem die Mannschaft im Vorjahr noch Vizemeister geworden war.

Players to watch: Die beiden Senkrechtstarter der Saison sind Marco Schönbächler und Breel Embolo. Schönbächler hat sich mit seiner Dribbelstärke und Unbekümmertheit auf die Zettel einiger Topklubs gespielt. Der Leistungssprung blieb auch Nationaltrainer Vladimir Petkovic nicht unbemerkt: Im November feierte der 24-Jährige sein Nati-Debüt. SPOX

Embolo ist das Schweizer Kronjuwel. Mit nur 17 Jahren ist er in Basel schon Publikumsliebling und Hoffnungsträger im Schweizer Fußball. Schnelligkeit und Athletik zeichnen den Angreifer aus, der bei elf Einsätzen in dieser Saison schon fünf Mal traf. Zwar hat das Talent seinen Vertrag beim FCB bis 2017 verlängert, jedoch ist es unwahrscheinlich, dass er diesen bei seinen Anlagen tatsächlich erfüllt.

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