Die Bayern aus Eindhoven

Von Benedikt Treuer
Der PSV Eindhoven ist das Maß aller Dinge in der niederländischen Eredivise
© getty
Cookie-Einstellungen

Österreich: Bundesliga

Die Hinrunde kompakt: Dort, wo Leipzig in Deutschland gerne hin möchte, steht Schwesterklub Salzburg in Österreich schon länger. Unangefochten rangieren die Bullen nach 19 Spieltagen auf Platz eins der Tabelle, acht Punkte beträgt der Vorsprung auf die Verfolger Wolfsberger AC und Rheindorf Altach.

Auch den besten Torjäger stellen die Salzburger: Jonatan Soriano führt die Trefferliste mit 19 Toren vor Rapid Wiens Robert Beric (13) an. Ohnehin spielen die Neureichen in einer anderen Liga: Salzburg ist die einzige Mannschaft, die ein zweistellig positives Torverhältnis aufweist (+32) und hat mit 57 Toren schon 26 mehr erzielt als die zweitgefährlichste Mannschaft der Liga (Rapid mit 31).

Bundesliga: Tabelle und Statistiken im Überblick

Den Abstieg werden wohl der FC Admira und Wiener Neustadt unter sich ausmachen. Neustadt ist mit 15 Punkten Tabellenletzter, drei Punkte hinter dem rettenden Ufer Admira, das wiederum schon fünf Punkte hinter dem Achten SV Ried zurückliegt.

Positive Überraschung: SC Rheindorf Altach. Der Aufsteiger spielt eine überragende Saison und steht mit starken 30 Zählern auf Platz drei - punktgleich mit dem Zweiten aus Wolfsberg, der im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls einen großen Sprung gemacht hat.

Altach gelang zwischenzeitlich eine Serie von neun ungeschlagenen Spielen in Folge. Dabei überzeugen beim Neuling nicht etwa einzelne Leistungsträger, vielmehr ist das Kollektiv die große Stärke: Kein Spieler hat bisher mehr als fünf Tore erzielt, die 27 Saisontreffer sind auf den Schultern des gesamten Teams verteilt.

Negative Überraschung: Die Wiener Klubs. Rapid und Austria rennen ihren eigenen Ansprüchen in dieser Saison deutlich hinterher. Die Plätze vier und sechs mit neun beziehungsweise zwölf Punkten Rückstand auf Salzburg sind Ausdruck eines vernichtenden Halbjahreszeugnisses.

Gerade Rapid lechzt nach der ersten Meisterschaft seit 2008, scheint den Umbruch mit vielen jungen Spielern aber noch nicht vollzogen und erst recht nicht verkraftet zu haben. Inkonstanz ist das große Stichwort, das Trainer Zoran Barisic wiederholt zur Last gelegt wird. Der Trainer erklärt das immer wieder mit der mangelnden Erfahrung, jedoch hat er seinen Kredit bei den Fans damit langsam aufgebraucht.

Players to watch: Nach Kevin Kampls Abgang zum BVB werden es in der österreichischen Bundesliga künftig andere Nachwuchsspieler richten müssen: Der Ex-Salzburger zählte auch in dieser Saison wieder zu den Besten der Liga und bestach mit seiner großen Dynamik.

Eine ähnliche Konstante war Stefan Nutz. Der Grödiger ist eine der wenigen Stützen im Team und könnte österreichischen Medienberichten zufolge schon bald in Deutschland auflaufen. Der 22-Jährige ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar und besticht durch schnelles, dynamisches Umschaltspiel.

Auch in der Defensive hofft der ÖSB, mit Cican Stankovic und Stefan Lainer zwei vielversprechende Talente entdeckt zu haben. Stankovic soll zukünftig die Baustelle Torhüterposition im österreichischen Nationalkader beseitigen. In dieser Saison spielte der 22-Jährige konstant gut, vor allem auf der Linie und im Eins gegen Eins hat Stankovic seine Stärken.

Lainer, ebenfalls 22, machte sicher den größten Schritt. Der Rechtsverteidiger kam vor der Saison vom Zweitligisten FC Liefering und weist eine hohe Athletik und Assistgeber-Qualitäten auf.

Seite 1: Frankreich - Lacazette schießt Lyon wieder nach oben

Seite 2: Belgien - die Krux mit der Tabelle und der Absturz von Lüttich

Seite 3: Niederlande - die Bayern aus Eindhoven und ein deutscher Goalgetter

Seite 4: Österreich - überraschender Aufsteiger und enttäuschende Wiener

Seite 5: Schweiz - oben alles beim Alten, ganz unten Markus Babbel

Artikel und Videos zum Thema