SPOX-Redakteur Marcus Blumberg tippt jede Woche alle Spiele.
Die kompletten Playoffs seht Ihr live auf DAZN- ab den Championship Games wahlweise mit deutschem oder Original-US-Kommentar!
Insgesamt stehen uns zwei richtig enge Spiele bevor, die bis zum Ende spannend sein werden. Letztlich wird die Tagesform entscheiden, wobei im ersten Spiel die bessere Defense, im zweiten Spiel der bessere Quarterback den Ausschlag geben.
Philadelphia Eagles (14-3, #1) - San Francisco 49ers (13-4, #2) (So., 21 Uhr live auf DAZN)
So sehr ich mich auf diese Begegnung freue, so schwer tue ich mich, sie einzuschätzen. Hier treten zwei bis unters Dach bewaffnete Teams aufeinander, die eigentlich an allen Fronten zur Creme de la Creme der Liga gehören.
Die Eagles haben zuletzt die Giants per Rekordsieg nach Hause geschickt, die 49ers rangen die Cowboys nieder. Und irgendwie befanden sich beide Teams schon seit längerem auf Kollisionskurs, nun kommt es zum Aufeinandertreffen der Spitzenklasse.
Gehen wir die einzelnen Segmente mal durch: Die Eagles stellen die effizienteste Rush-Offense der NFL und setzen im Passspiel vor allem auf Big Plays. Die 49ers wiederum sind äußerst gut gegen den Run und verhindern Big Plays mit ihrer schwer zu spielenden Zone Coverage.
Auf der anderen Seite kommen die 49ers mit der drittbesten Pass-Offense nach DVOA nach Philly und sind im Run Game dieses Jahr nur Durchschnitt. Die Eagles wiederum sind defensiv gut gegen den Pass und sehr gut gegen den Run.
Bei den 49ers ist es natürlich so, dass alles aufeinander aufbaut und das Passspiel meist eine Verlängerung des Run Games ist und es daher nicht so tragisch ist, dass das klassische Run Game zahlentechnisch etwas hinterher hinkt. Das liegt auch daran, dass man meist erst dann konsequent durch die Mitte läuft, wenn man das Spiel verwalten will - so zuletzt mit Elijah Mitchell gesehen. Ansonsten wird das Ground Game eher geprägt von Outside-Runs von Christian McCaffrey oder kreativen Run-Konzepten mit Deebo Samuel, der auch weiterhin der gefährlichste YAC-Receiver ist.
Die Eagles profitieren derweil weiter von ihrer tief besetzten Front, die theoretisch gerade in der Mitte unüberwindbar scheint. Doch auch der Pass Rush hat seine Momente, die aber gegen die Niners-Line schwer zu kreieren sind. Und die Niners-Front sollte auch eine besondere Herausforderung für Jalen Hurts werden, der mit Fred Warner und Dre Greenlaw auf zwei schnelle Linebacker treffen wird, die seine Kreise beim Ausbrechen aus der Pocket eindämmen könnten.
Aus Sicht der Niners wird es darum gehen, dass Brock Purdy den Ball nicht zu lange hält, dazu aber auch Fehler gerade außen vermeidet. James Bradberry und Darius Slay dürften gerade Brandon Aiyuk und Jauan Jennings gehörig zusetzen. Die Frage wird eher sein, wie die Eagles George Kittle attackieren werden. Womöglich wird diese Aufgabe auf C.J. Gardner-Johnson entfallen. Auf der anderen Seite wird aber auch Dallas Goedert gefährlich werden, wenn man sich schon nicht auf Shot-Plays Richtung A.J. Brown oder DeVonta Smith verlassen kann gegen diese Secondary.
Wie verbleiben wir jetzt also? Wie wichtig ist die jüngere Vergangenheit mit Blick auf dieses Spiel? Denn die bessere Form legen die Niners an den Tag und hatten bislang auch den härteren Weg hierhin. Die Eagles fuhren zuletzt ein wenig runter, hatten dann leichtes Spiel mit überforderten Giants.
Interessanterweise liegen die 49ers in Team-DVOA knapp vor den Eagles auf Rang 2 der Liga - schaut man jedoch auf Weighted DVOA, also der Variante, die die Spiele später in der Saison höher gewichtet, dann ist kein Team derzeit so gut drauf wie die Niners. Und das sollte man nicht unterschätzen.
Am Ende sehe ich hier höchstens drei Punkte Unterschied, denke aber, dass die letztlich bessere Defense den Ausschlag geben wird. Daher gehen die Niners nach 2019 wieder in den Super Bowl.
Tipp: Eagles vs. 49ers 24:26
Kansas City Chiefs (14-3, #1) - Cincinnati Bengals (12-4, #3) (Mo., 0.30 Uhr live auf DAZN)
Im Vorfeld dieses Spiels gibt es eigentlich nur zwei große Themen: Das Sprunggelenk der Nation … also des Chiefs Kingdoms … und natürlich der Fakt, dass Joe Burrow gegen Patrick Mahomes 3-0 ist in den bisherigen Duellen der beiden, die irgendwie allesamt im Jahr 2022 stattfanden.
Was das Sprunggelenk betrifft, wissen wir im Grunde nur, dass es eine Verletzung am oberen Sprunggelenk rechts ist, sprich: Mahomes' Standbein ist betroffen. Normalerweise fällt man damit als Quarterback sicherlich mindestens zwei bis drei Wochen aus. Doch Mahomes ist nicht normal und wird daher sehr sicher spielen.
Die Frage ist nur: wie effektiv kann er sein, denn wirklich mobil wird er mit der Verletzung nicht sein können. Er wird essenziell auf einem Bein agieren. Und eher in der Pocket bleiben, was ihm ein wichtiges Element seines Spiels nehmen wird.
Die Frage ist dann, wie groß dieses Handicap wirklich sein wird. Beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams in Woche 13 hatte Mahomes selbst noch einen Rushing-Touchdown, schwer vorstellbar, dass wir so etwas am Sonntag sehen.
Auf der anderen Seite war es bemerkenswert, wie gut die Offensive Line vor Burrow gegen die Bills agierte, trotz der Ausfälle dreier Starter. Von ihnen könnten nun mit Guard Alex Cappa und Left Tackle Jonah Williams immerhin zwei zurückkommen.
Selbst mit einem angeschlagenen Mahomes wird es sicherlich wieder ein offener Schlagabtausch werden zwischen zwei der besten Teams der AFC - schon die drei Begegnungen im Vorjahr endeten allesamt mit jeweils nur einem Field Goal Unterschied.
Die beste Chance der Chiefs, Burrow beizukommen, wird sein, für Inside Pressure zu sorgen. Chris Jones ist das offensichtliche Mismatch auf dieser Seite des Spiels. Ihn muss man aus Bengals-Sicht in den Griff kriegen. Andererseits dürfte die Secondary der Chiefs auch arge Probleme mit den gefährlichen Receivern der Bengals bekommen, denn bekanntlich ist nicht nur Ja’Marr Chase eine Waffe und Burrow verteilt den Ball seit Monaten besser und fokussiert sich nicht nur auf sein Top-Target.
Bei KC wiederum dürfte einmal mehr das Run Game eine wichtige Rolle einnehmen. Die Bengals-Front, in der es dann auf die Defensive Tackles DJ Reader und B.J. Hill ankommen wird, darf nicht die Gelegenheit kriegen, sich auf Mahomes einzuschießen.
Spannend wird es zu sehen, wie die Bengals Travis Kelce attackieren, der den Großteil der Offense gegen die Jaguars auf seinen Schultern trug. Allerdings gehören die Bengals eben ohnehin zu den besten Teams, was die Verteidigung von Tight Ends generell angeht. Im ersten Duell der Saison hielten sie Kelce bei 4 Catches für 56 Yards.
Und ich glaube, das könnte letztlich auch der Schlüssel in einem wieder engen Duell werden. Während die Bengals die Mittel haben, Mahomes auf einem Bein seiner besten Waffe zu berauben, sehe ich auf der anderen Seite nicht, wie die Chiefs alle drei Top-Receiver von Burrow ausschalten wollen.
Und wenn es hart auf hart kommt, ist Burrow in diesem Duell in der aktuellen Lage der Quarterback, dem ich eher vertraue als dem verletzten Mahomes.
Tipp: Chiefs vs. Bengals 21:24
SPOX NFL Predictions 2022 - die Übersicht
Spielwoche | Bilanz | Alle Prognosen zum Nachlesen |
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Wildcard Round | 4-2 | Wildcard Round |
Divisional Round | 3-1 | Divisional Round |
Championship Sunday | 0-2 | Championship Games |
Super Bowl | 0-0 | |
Zwischenstand gesamt | 179-100-2 | |
Saison 2021 gesamt | 182-102 |