Die Bayern-Jagd geht erst richtig los

Von Jonas Schützeneder
Im Fokus: Die Konkurrenz wartet auf eine Schwäche des FC Bayern und Trainer Svetislav Pesic
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6. Telekom Baskets Bonn (11-6)

Das lief gut: Nach der etwas unglücklichen Auftaktniederlage gegen die Bayern starteten die Baskets eine starke Serie mit sieben Siegen am Stück, die erst Meister Bamberg beendete. Außerdem spielt Bonn eine physische und aggressive Verteidigung, was Platz 1 bei den Steals verdeutlicht.

Das muss besser werden: Die Schwachstelle liegt ganz klar unter dem Korb. Mit Kurt Looby und Enosch Wolf sind keine furchteinflößenden Center unter Vertrag. Bei den Blocks (13.) und Rebounds (17.) ist Bonn ligaweit eines der schwächeren Teams.

Rückrunden-Prognose: Die Baskets müssen weiter hart um ihre Position kämpfen. Die Playoffs sind dank starkem Backcourt trotzdem sicher. Aufgrund der Post-Schwäche ist dort allerdings früh Schluss.

5. Artland Dragons (11-6)

Das lief gut: (Wie üblich) toller Team-Basketball der Dragons. Initiiert wird das von David Holston, der zusammen mit seinen Guard-Kollegen über 10 Assists pro Partie an den Mann bringt. Die Rotation funktioniert, nur der FCB verteilt als Team mehr Vorlagen. Außerdem stark: Ex-Münchner Brandon Thomas.

Das muss besser werden: Artland spielt schnell und spektakulär, die Wurfquote leidet darunter allerdings. Mit nur 44 Prozent Trefferquote liegen die Drachen im unteren Mittelfeld, auch die Dreier-Quote (36,3) reist niemanden vom Hocker.

Rückrunden-Prognose: Dank Zauberer Holston, der in den Playoffs weiter zulegen wird, sind die Dragons ein unangenehmer Gegner. Das Halbfinale ist möglich!

4. EWE Baskets Oldenburg (12-5)

Das lief gut: Gut 80 Punkte pro Spiel, die Offense läuft wie geschmiert. Mit Ricky Paulding und Julius Jenkins haben die Baskets eines der besten Guard-Duos der Liga.

Das muss besser werden: Gegen die Top-Teams hat Oldenburg noch Probleme, wie die drei klaren Niederlagen gegen Bamberg und Berlin zeigen. Immerhin: Zuhause wurden die (müden) Bayern geschlagen.

Rückrunden-Prognose: Zusammen mit Artland werden die Baskets weiter um Rang 4 kämpfen. Im möglichen Playoff-Duell ist dann alles möglich.

3. Alba Berlin (13-4)

Das lief gut: Alba ist das Team der Stunde. Mit dem Eurocup eingerechnet gelangen zuletzt zehn Siege in Folge. Sasa Obradovic hat trotz der Abgänge von Djedovic und Schaffartzik eine starke Truppe zur Verfügung, die sich zuletzt vor allem im Rebounding (2.) noch mal gesteigert hat und die wenigsten Punkte aller BBL-Teams kassiert. Alba ist überall doppelt besetzt, die Teamchemie passt.

Das muss besser werden: Nach internationalen Spielen ist Alba (erwartungsgemäß) schwächer als die ausgeruhten Gegner. Die beiden letzten Niederlagen kamen jeweils in einer englischen Woche. Die Doppelbelastung bleibt den Albatrossen allerdings noch mindestens sechs Wochen erhalten.

Rückrunden-Prognose: Weiter Geheimfavorit! Alba verkauft sich gegenüber Bayern und Bamberg geschickt als Underdog, im direkten Duell sind zuhause allerdings beide Kontrahenten schlagbar. Ohne Heimvorteil reicht es allerdings nicht für das Finale.

2. Brose Baskets Bamberg (14-3)

Das lief gut: Nach mäßigem Start traten die Franken zuletzt gewohnt dominant auf und feierten fünf Siege in Folge. Wie üblich mit starker und physischer Defense. Der Kern um Jacobsen und Gavel scheint noch lange nicht satt. Außerdem wurde Ex-Laker und Nationalspieler Elias Harris gut ins Team integriert (13,0 Punkte). Mit Chris Fleming steht genau der richtige Coach an der Seitenlinie.

Das muss besser werden: Zu Beginn der Saison hatten die Baskets mehrfach Probleme, konstant zu scoren. Gavel und Jacobsen nehmen weniger Würfe als im Vorjahr, jetzt ist der Rest des Teams gefordert!

Rückrunden-Prognose: Natürlich erwartet jeder das Finale zwischen dem Serienmeister und dem FCB. Bleibt Gavel fit, ist Bamberg auf jeden Fall Finalteilnehmer. Gegen die starken Bayern klappt der fünfte Titel in Serie allerdings nur bei eigenem Heimvorteil!

1. FC Bayern München (15-2)

Das lief gut: Überraschend schnell hat Svetislav Pesic aus dem noch mal verbesserten Kader eine Einheit geformt, die mit über 90 Punkten pro Spiel durch die Liga wirbelt. Die Scoring-Optionen bei den Münchnern sind schier unendlich, das Selbstvertrauen durch die starken Auftritte auf internationalem Parkett riesig. Zuhause scheinen die Bayern zumindest in der BBL unschlagbar. Individuell wahrscheinlich die beste Mannschaft der BBL-Geschichte.

Das muss besser werden: Erfolg macht bequem, Pesic will das allerdings von Beginn an verhindern. "Ich werde so etwas nicht mehr akzeptieren", meinte der Coach nach der Niederlage in Oldenburg, als die Bayern behäbig wirkten und verdient verloren. Die Belastung aus der starken Top-16-Gruppe wird sich in der Rückrunde bemerkbar machen. Letztlich kann sich der Tabellenführer in der BBL allerdings nur selber schlagen.

Rückrunden-Prognose: Der Top-Favorit auf den Titel! Trotzdem ist Vorsicht geboten. Die Bayern erwartet ein hartes Frühjahr mit zahlreichen Euroleague-Knallern, darauf lauern Bamberg und Berlin. Die wichtige Pole-Position ist deshalb noch lange nicht gesichert. Mit Heimvorteil sind die Bayern in einer Playoff-Serie nicht zu schlagen!

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