Mehr als einem halben Dutzend Teams werden bei der EuroBasket 2015 Medaillenchancen eingeräumt. Neben den üblichen Verdächtigen gesellt sich dieses Mal auch ein deutscher Gruppengegner zum erweiterten Favoritenkreis. Aber kann irgendjemand den Franzosen gefährlich werden? Und reicht die Qualität des DBB-Teams? Das Power-Ranking zur EM.
24. Niederlande
Die Stars: Robin Smeulders (EWE Baskets), Henk Norel (Saragossa)
Unsere Nachbarn sind erstmals seit 26 Jahren wieder bei einer EM dabei, umso größer war der Jubel. "Ich bin extrem stolz auf das Team. Niemand hat von uns erwartet, dass wir uns für die EuroBasket qualifizieren", brach es aus Head Coach Toon van Helfteren heraus. Und damit ist das Ziel wohl auch schon erreicht. Denn gerade im Backcourt fehlt es an Qualität, da täuschen auch nicht der Oldenburger Robin Smeulders und Saragossas Center Henk Norel drüber hinweg.
23. Island
Die Stars: Jon Stefansson (CB Malaga), Hördur Vilhjalmsson (MBC)
Bundestrainer Chris Fleming warnte erst unlängst im SPOX-Interview vor dem ersten Gruppengegner: "Die Isländer haben eine sehr gute Qualifikation gespielt. Sie sind sehr unangenehm und spielen 40 Minuten mit einer kleinen Aufstellung." Bei ihrer Premiere wird ihnen auch nichts anderes übrig bleiben. Zwar haben sie einen 2,18-Mann im Kader, aber die restlichen Kollegen würden auch als hoch aufgeschossene Innenverteidiger im Fußball durchgehen.
Deutschlands Gruppengegner im Check: Favoriten, Wundertüte und Zwerge
22. Estland
Die Stars: Kristjan Kangur (Varese)
Wie sich das für eine baltische Mannschaft gehört, kommen auch die Esten über ihre gefährlichen Schützen. Wenn der Wurf fällt, kann das für jedes Team gefährlich werden, aber im Grunde fehlt die internationale Klasse und Erfahrung, um in der eher leichten Gruppe D zu bestehen. Gerade unter den Brettern sind sie zu schmal besetzt.
21. Bosnien und Herzegowina
Die Stars: Alex Renfroe (Bayern München)
Bosnien so weit hinten im Ranking? Ja, leider. Dem Team fehlen im Sommer Leistungsträger wie NBA-Spieler Mirza Teletovic, Center-Hoffnung Jusuf Nurkic und Bayerns Nihad Djedovic. Der Aderlass wird trotz Trainerfuchs Dusko Ivanovic und dem frisch eingebürgerten Bayern-Neuzugang Alex Renfroe zu groß sein, um wirklich für Furore sorgen zu können.
20. Mazedonien
Die Stars: Richard Hendrix (Lokomotive Kuban)
Was für Bosnien gilt, trifft auch auf die Mazedonier zu, die 2011 sensationell das Halbfinale erreichten. Damals führte allerdings Bo McCalebb Regie und auch Ex-Hawks-Center Pero Antic nimmt sich dieses Mal eine Auszeit. So fehlen die beiden besten Spieler der letzten Jahre. Auch der kurzfristige Trainerwechsel wird nicht zum Erfolg beitragen.
19. Tschechien
Die Stars: Jan Vesely (Fenerbahce), Tomas Satoransky (Barcelona)
Die Tschechen haben traditionell ein sehr athletisches Team, das sich aber zu sehr auf das Transition Game verlässt. Die Gruppe D ist machbar, auch weil alle namhaften Akteure an Bord sind, aber die holprige Qualifikation, die fast noch gegen Ungarn weggeschenkt wurde, ist ein Wink mit dem Zaunpfahl. Für ganz oben wird es eher nicht reichen.
18. Israel
Die Stars: Omri Casspi (Sacramento Kings) Gal Mekel (Nischni Nowgorod)
Israel fehlen in Yotam Halperin und Guy Pnini zwei wichtige Akteure. Umso mehr kommt es daher darauf an, dass Kings-Forward Omri Casspi im Nationalteam überzeugt. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Er muss mit Ex-Mav Gal Mekel das Team führen. Klappt das, ist das Achtelfinale drin.
17. Georgien
Die Stars: Zaza Pachulia (Dallas Mavericks), Tornike Shengelia (Laboral Kutxa)
2013 fehlten Zaza Pachulia und Tornike Shengelia verletzungsbedingt. Mit den beiden Stars an Bord sollte es für Georgien ins Achtelfinale gehen. Dort warten dann höchstwahrscheinlich die Litauer und damit wohl auch das Turnieraus. Das Team spielt zwar schon lange so zusammen, richtig tief ist es dennoch nicht.
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16. Russland
Die Stars: Dmitry Kulagin (St. Petersburg), Andrey Vorontsevich (Moskau)
Kein Alexey Shved, kein Timofey Mozgov, kein Sergey Karasev. Russland muss auf die NBA-Spieler verzichten und sich erst einmal finden. Jetzt gilt es, schnell eine neue Hierarchie zu finden und die jungen Spieler in die Verantwortung zu nehmen. Gelingt das nicht, kann auch schon in der Vorrunde Schluss sein. Mit der Mannschaft, die 2011 noch Dritter wurde, hat diese Sbornaja nicht mehr allzu viel gemein.
15. Belgien
Die Stars: Axel Hervelle (Bilbao), Jonathan Tabu (Olimpia Milano)
Bei der EM 2013 reichte es überraschend für Platz 9. Auch jetzt ist das Achtelfinale durchaus realistisch. Ob mehr drin ist, hängt stark davon ab, wer in der K.o.-Phase wartet. Die Mannschaft ist erfahren und besitzt mit Axel Hervelle, Jonathan Tabu oder auch Sam van Rossom international erfahrene Spieler. Dazu kommt der eingebürgerte Matt Lojeski von Euroleague-Finalist Olympiakos Piräus.
14. Finnland
Die Stars: Petteri Koponen (BC Khimki), Erik Murphy (Besiktas), Shawn Huff (MHP Ludwigsburg)
Die Finnen gehören mittlerweile zum Inventar bei großen Turnieren und so ist ihnen auch dieses Mal zuzutrauen, die Gruppenphase zu überstehen. Gerade auf Spielmacher Petteri Koponen wird es ankommen. Wenn der Guard in Form ist, kann das Team von Ex-Bundestrainer Henrik Dettmann ein weiteres Mal über sich hinauswachsen.
13. Türkei
Die Stars: Ersan Ilyasova (Detroit Pistons), Cedi Osman (Anadolu Efes), Ali Muhammed (Fenerbahce)
Die Türken sind im Grunde das fünfte Team, das auf einen Heimvorteil setzen kann. Die Fans in Berlin können den Ausschlag im Kampf um Platz 4 mit dem DBB-Team machen. Allerdings zeigte die Türkei beim Supercup in Hamburg nichts, vor dem man Angst haben müsste. Das Team bleibt eine Wundertüte.
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12. Ukraine
Die Stars: Viacheslav Kravtsov (Foshan), Jerome Randle (Eskisehir)
Platz 6 bei der EM 2013 und Platz 18 bei der ersten WM-Teilnahme im Vorjahr. Die letzten Turniere verliefen durchaus erfolgreich für die Osteuropäer. Ohne Coach Mike Fratello und Point Guard Pooh Jeter gilt es nun, die Erfolge zu bestätigen. Das Prunkstück ist der Frontcourt um Viacheslav Kravtsov. Platz 3 in Gruppe D ist realistisch.
11. Polen
Die Stars: Marcin Gortat (Washington Wizards), A.J. Slaughter (Panathinaikos), Adam Waczynski (Rio Obradoiro)
In der Qualifikation fuhr das Team von Mike Taylor zwei überzeugende Siege gegen Deutschland ein. Beim Supercup revanchierte sich das DBB-Team, dazu kam eine Niederlage gegen Lettland. Dennoch ist mit den Polen zu rechnen. Marcin Gortat verstärkt die physische Komponente im Team und das Achtelfinale ist in Gruppe B auf jeden Fall machbar.
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10. Lettland
Die Stars: Janis Strelnieks (Brose Baskets), Kaspars Berzins (Samara), Janis Blums (Felice Scandone Avellino)
Die Letten sind in der Lage, jederzeit heiß zu laufen, und dann wird es für jeden Gegner schwer, den lettischen Flächenbrand wieder einzudämmen. Zudem hat das Team Heimvorteil in Gruppe D und dürfte aufgrund der beiden baltischen Gruppengegner zusätzlich motiviert sein. Nur der Ausfall von Knicks-Rookie Kristaps Porzingis wiegt schwer.
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9. Deutschland
Die Stars: Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks), Dennis Schröder (Atlanta Hawks), Tibor Pleiß (Utah Jazz)
Die schwerste Gruppe und dazu unglaubliche Verletzungsprobleme im Frontcourt. Hoffnung machen die drei NBA-Recken und eine gelungene Vorbereitung. Jetzt gilt es, die Euphorie der Heim-EM mitzunehmen und irgendwie in die nächste Runde zu kommen. Das Duell mit den Türken wird wohl entscheidend sein.
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8. Slowenien
Die Stars: Zoran Dragic (Miami Heat), Jaka Blazic (Cvrena Zvezda)
Starspieler Goran Dragic fehlt in diesem Sommer und damit der Kopf des Teams. Slowenien wird dennoch versuchen, das Spiel schnell zu machen und über das Transition Game zum Erfolg zu kommen. Eine Einbürgerung von Defensivmonster Bryant Dunston schlug fehl und so wird es für ganz oben wohl nicht reichen. Platz 3 hinter den Kroaten und Griechen ist aber gebucht.
7. Italien
Die Stars: Luigi Datome (Fenerbahce), Marco Belinelli (Sacramento Kings), Danilo Gallinari (Denver Nuggets)
Erstmals seit langer Zeit reisen die Italiener mit der vollen Kapelle zu einem Turnier. Alle drei NBA-Spieler sind an Bord und dazu kommen mit Luigi Datome und Alessandro Gentile zwei weitere herausragende Spieler. Die Squadra hat die Klasse, auch Spanien und Serbien in der Gruppe ärgern zu können. Eine Medaille ist durchaus drin.
6. Litauen
Die Stars: Jonas Valanciunas (Toronto Raptors), Jonas Maciulis (Real Madrid), Mindaugas Kuzminskas (Unicaja Malaga)
Das Ende der letzten WM lief enttäuschend. Nach einem starken Turnier und einer guten Leistung im Halbfinale gegen die USA reichte es dennoch nur zur Blechmedaille. Der EM-Finalist peilt erneut das Finale an und ist dazu auch trotz des Ausfalls von Donatas Motiejunas in der Lage. Mit Litauen ist immer zu rechnen.
5. Kroatien
Die Stars: Dario Saric (Anadolu Efes), Ante Tomic (Barcelona), Bojan Bogdanovic (Brooklyn Nets)
Mit den heimischen Fans im Rücken soll der ganz große Wurf gelingen. Kroatien ist treffsicher von außen, verfügt dazu mit Ante Tomic über einen der besten Center in Europa. Dazu kommen die Megatalente Dario Saric und Mario Hezonja. Und dann gibt es da noch Nets-Forward Bojan Bogdanovic. Es könnte weit gehen.
4. Griechenland
Die Stars: Vassilis Spanoulis, Georgis Printezis (beide Olympiakos Piräus), Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks)
Gleich vier NBA-Spieler tummeln sich im Kader. Zusammen mit abgezockten Hunden wie Vassilis Spanoulis und Georgis Printezis ist das keine schlechte Mischung. Vor allem die Kombo Spanoulis/Antetokounmpo verspricht Spaß und Spektakel. Die Zeichen stehen so gut wie lange nicht für die Hellenen. Nach den eher enttäuschenden letzten Turnieren könnte es dieses Mal weit gehen.
3. Serbien
Die Stars: Milos Teodosic (ZSKA Moskau), Nemanja Bjelica (Minnesota Timberwolves), Bogdan Bogdanovic (Fenerbahce)
Serbien kommt unglaublich tief daher, ohne den Überspieler im Team zu haben. Natürlich kann ein Milos Teodosic herausragen, aber das Team kommt mehr über die Geschlossenheit und besitzt ein breites Spektrum an Waffen, um es jedem Gegner richtig schwer zu machen. Serbien gehört klar zu den Favoriten.
2. Spanien
Die Stars: Pau Gasol, Nikola Mirotic (beide Chicago Bulls), Sergio Rodriguez (Real Madrid)
Der Kader der Seleccion ist in diesem Jahr stark ausgedünnt. Marc Gasol, Serge Ibaka, Ricky Rubio, Jose Calderon, Carlos Navarro. Alle nicht dabei und trotzdem besitzt das Team noch genug Klasse, um wieder einmal als Favorit ins Turnier zu gehen. Die Dominanz vergangener Jahre wird Spanien vielleicht nicht ausstrahlen, aber es stehen immer noch unfassbar viele Hochkaräter im Kader.
Frankreich vor der EM: Verlieren ist keine Option
1. Frankreich
Die Stars: Tony Parker, Boris Diaw (beide San Antonio Spurs), Nicolas Batum (Charlotte Hornets)
Es spricht alles für den Europameister! Das Team ist gespickt mit NBA-Stars wie Tony Parker oder Nicolas Batum. Dazu besitzen sie als einziges Team durchgängig Heimvorteil. Kein Team besitzt mehr Athletik und auch die Tiefe des Kaders sucht seinesgleichen. Kurzum: Es führt kein Weg an Frankreich vorbei.
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Der Spielplan der EuroBasket