Der beste Tiger seit Shaq

Von Robin Küffner
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Duke Blue Devils (National Champions, AP No. 5)

Coach K erreichte vor genau 30 Saisons erstmals ein Final Four. Im April schnitt er zum fünften Mal ein Netz vom Korb, als er seinen fünften Titel mit den Blue Devils feierte. Fast alle wichtigen Spieler verließen Durham daraufhin: Okafor, Winslow und Jones in die NBA, Quinn Cook als Absolvent in die D-League. Kein Problem für einen wie Mike Krzyzewski, der sich daraufhin eben die beste Recruiting Class des Landes zusammenschusterte.

Brandon Ingram wartet hier mit dem größten NBA-Potential auf: ein 2,03 Meter großer Forward, der mit viel Athletik und einem guten Wurf daherkommt. Zwei weitere Fünf-Sterne-Recruits mit Center Chase Jeter und dem so dringend benötigten Point Guard Derryck Thornton füllen die Lücken der National Champions. Mit Luke Kennard kommt ein weiterer McDonald's All-American hinzu, der vor allem von draußen für Gefahr sorgen kann.

Ein "back-to-back" ist für Duke definitiv im Bereich des Möglichen, auch wenn sie in diesem Jahr eine völlig andere Mannschaft auf der Platte haben, als in der letzten Saison. Ein guter Backcourt wird ebenso mehr zum Spiel beitragen wie eine variablere Defensive, die Dominanz im Post ging mit Okafor und Winslow ja erst einmal dahin. Der nächste Triumph wäre auch philosophisch interessant: Das ganz neue Team kann den Titel nicht "verteidigen" und den Titelgewinn nicht "wiederholen", aber es kann den Titel "wieder holen".

Coach K wird nach den Olympischen Spielen im Sommer 2016 bei der Nationalmannschaft der USA aufhören. 68 ist er mittlerweile. Inwiefern das seinen Einfluss im Recruiting bei den Blue Devils einschränkt, ist ein Thema für eine andere Vorschau. Ob er Duke noch besser macht, weil er nur noch einen Job hat und sich folglich besser darauf konzentrieren kann ebenso. Interessant zu beobachten wird es aber in jedem Fall.

Kentucky Wildcats (Final Four, AP No. 2)

Ob es nötig ist, die Wildcats in eine solche Liste aufzunehmen? Wohl kaum. Machen wir es trotzdem? Natürlich. Karl-Anthony Towns. Willie Cauley-Stein. Trey Lyles. Devin Booker. Andrew Harrison. Dakari Johnson. Sechs (6!) Spieler verlor John Calipari im Draft und damit 85.9 Prozent des Scorings - kein Wunder, wenn man eine nahezu perfekte Spielzeit hinlegt.

Mit 38 Siegen in die Saison gestartet, war erst im Final Four gegen Wisconsin um Frank the Tank Endstation. Mit der zweitbesten Recruiting Class in der NCAA beginnt Kentucky nun den Anlauf auf das fünfte Final Four in sechs Jahren.

Vor allem mit mehr Power aus dem Backcourt. Tyler Ulis, Jamal Murray und Isaiah Briscoe bilden eine der besten Guard-Kombinationen der Liga, wahrscheinlich also, dass Calipari in knappen Spielen auf drei Guards setzen wird. Mit Skal Labissiere kommt der beste Freshman Big Man des Jahres dazu, der ein sicherer Lottery Pick wird.

Kurz und knapp: Es gibt nur eine Ursache, warum Kentucky nicht wieder unter die letzten Vier kommen sollte: Verletzungen. Aber da wir diese natürlich nicht herbeireden wollen, gibt es eigentlich doch keinen Grund.

Kansas Jayhawks (Round of 32, AP No. 4)

Es ist halt irgendwie schwer, Kansas aus dem Rennen zu schreiben. Elf Mal gewannen sie die Big 12 in Folge, dieses Jahr wird höchstwahrscheinlich das zwölfte Mal werden. Sie waren 26 Mal hintereinander im März noch dabei, dieses Jahr werden es 27 sein - und das ist Rekord. Nur North Carolina war ebenfalls 27 Mal in Folge beim Tournament dabei (1975-2001).

Verletzungen hemmten die letzte Saison ebenso wie die Spielerlaubnis-Posse um Cliff Alexander mit der NCAA - und darum wird diese Saison besonders spannend. Perry Ellis, Frank Mason III, Wayne Selden Jr., Jamari Traylor und Devonte' Graham, zusammen mit drei ESPN Top 100 Recruits, bringen zwar nicht viel Aufsehen vor der Saison, könnten aber bis zur March Madness für Furore sorgen.

Die Jayhawks sind die schwächeren Tar Heels. Erfahrung, Tiefe, Länge, gute Ergänzungen: Wenn Selden das Scoring übernehmen kann und Ellis das Spiel so diktiert wie im vergangenen Jahr, ist Kansas ein Kandidat für das Final Four. Ein Aus im Sechzehntelfinale, wie im letzten Jahr gegen Wichita State, sollte jedenfalls keine Option sein für das Team, das den Großteil der Spieler für den US-Sieg bei der Universiade im Sommer stellte.

Weitere Kandidaten: Maryland Terrapins, Virginia Cavaliers, Notre Dame Fighting Irish, Gonzaga Bulldogs

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