Eins-gegen-Eins beim All-Star Weekend
Überlegen wir mal kurz: Welche Art von Basketball wird weltweit am meisten gespielt? Fünf-gegen-Fünf ist es sicher nicht! Die allermeisten Fans des orangenen Leders haben ihre Liebe zum Spiel nicht im organisierten Spiel gefunden - sondern beim Eins-gegen-Eins auf den Freiplätzen dieser Welt. Bis 7, bis 11 oder 21, make-it-take-it oder mit wechselndem Ballbesitz nach jedem Korb.
Warum wird die grundlegendste Art des Basketballs also nicht auf der großen Bühne ausgetragen? Wer würde zum Beispiel beim All-Star Weekend keinen Eins-gegen-Eins-Contest sehen wollen?
Eine Möglichkeit könnte es sein, die All-Stars nach Position im K.o.-System gegeneinander antreten zu lassen, also Guard, Forward und Center in jeweils einem "Turnier". Um dafür einen Anreiz zu bieten, wird der Sieger in jeder Kategorie mit einer ordentlichen Prämie ausgestattet. Sponsoren wären für einen Contest dieser Art absolut problemlos zu finden.
Es geht gleichzeitig aber natürlich auch um die Ehre. Russell Westbrook würde im Eins-gegen-Eins mit Stephen Curry sicherlich gerne zeigen, dass in Wirklichkeit er der beste Guard der Welt ist. Ebenso Kevin Durant beim Head-to-Head der Forwards gegen LeBron James oder Anthony Davis. Oder wie wäre es mit einem Duell der Altmeister wie beispielsweise Dirk Nowitzki gegen Tim Duncan?
Außerdem: Wenn schon Legenden ins All-Star Weekend integriert werden sollen, wie bisher mit der Skills Challenge, wäre dies doch eine deutlich spektakulärere Option. Man stelle sich nur vor, wie sich Michael Jordan als Alpha-Tier der Ü50-Generation durchsetzen würde...
Das alles bezieht sich übrigens nicht nur auf die NBA. Auch bei den Olympischen Spielen wäre Eins-gegen-Eins sehenswerter als schätzungsweise 90 Prozent der anderen Disziplinen - Pi mal Daumen. Ebenso wie auch Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei. Es ist schlicht und einfach zu wenig, dass es für diese geile Sportart beim größten Sport-Event der Welt nur je eine Medaille für die Damen und eine für die Herren gibt. Oder, Dirk?
Dirk Bauermann: Grundsätzlich müssen wir mit allem offen umgehen, was für ein größeres öffentliches und mediales Interesse sorgt. Und natürlich ist Eins-gegen-Eins so etwas wie die Seele des Spiels, daher gefällt mir der Gedanke, einen solchen Wettbewerb im Rahmen eines All-Star Weekends auszutragen.
Da ist dann für mich aber auch Endstation: Es geht dabei um die Unterhaltung. Ich glaube nicht, dass Eins-gegen-Eins einen Platz bei Olympia haben sollte, weil dort für mich immer noch der Teamgedanke und Wettbewerb im Vordergrund stehen sollte. Deswegen möchte ich dort nur Fünf-gegen-Fünf sehen.
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