Strafe muss sein, Felix!

Von Michael Graßl
Im deutschen Haus ging es nach dem Slalom-Double ordentlich zur Sache
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Flops

Goldlose Lindsey: Ein Satz mit X, das war wohl nix. Endlich wollte Lindsey Vonn ihr Trauma von Beaver Creek beenden und sich noch unsterblicher machen, als sie eh schon ist. Doch dann das: 0000. Vier Versuche, vier Mal kein Gold.

Und das als erfolgreichste Skifahrerin aller Zeiten. Und das bei der Heim-WM. Damned! Woran es lag? "Ich werde aus diesem Berg einfach nicht schlau", so Vonn nach ihrem Ausscheiden bei der Super-Kombination. Man möchte ihr zustimmen. Selbst die Anwesenheit ihres Lebensgefährten Tiger Woods und Bronze im Super-G dürften den Superstar nicht getröstet haben.

Mission impossible: Von wegen Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Die USA sind und bleiben für die Italiener kein gutes Pflaster. Medaillen für Bella Italia? No, niente. Ist man im Weltcup-Nationencup hinter Österreich noch die Nummer zwei, kehrt man von dieser WM mit leeren Händen zurück.

Allerdings kommt diese Pleite nicht ganz unvorbereitet. Weder 1980 in Lake Placid noch 1989 und 1999 bei den Weltmeisterschaften in Vail hat es für die Azzurri Gold, Silber oder Bronze gegeben. Die USA und italienische Ski-Fahrer, sie werden wohl keine Freunde mehr.

Töchterlos in Vail: Wenn die Österreicher selbst nicht für einen kleinen Skandal sorgen, dann übernimmt das eben der Veranstalter. Wäre sonst ja auch nicht dasselbe. Wie es sich gehört, probte der "Colorado Children Choir" vor der WM fleißig die Nationalhymnen ein. Auch die österreichische. Doch jetzt kommt's: Die Kinder sangen "Heimat größer Söhne". Geht ja gar nicht!

Denn in Österreich singt man inzwischen "Heimat großer Töchter, Söhne". Weil das alles nicht reicht, werfen die Grünen dem ÖSV vor, davon gewusst und bewusst nichts gegen die Diskriminierung der österreichischen Athletinnen unternommen zu haben.

In einem offenen Brief an den Verband heißt es unter anderem: "Haben Sie denn keine anderen Probleme?" Liebe Grünen, schaut auf den Medaillenspiegel. Nein, sie haben keine anderen Probleme.

Mensch Miller: War's das? Das soll es wirklich gewesen sein? Das Ende einer großen Karriere? Man könnte Bode Miller wirklich einen besseren Abschied von der großen Bühne wünschen. Ein Sturz, keine Medaille und so wirklich im Mittelpunkt stand er auch nicht.

Gut, der Mann war lange verletzt. Ein Topfavorit war er auch nicht. Aber insgeheim hat man sich doch mehr erhofft als nur ein ekliges Bild seiner Grusel-Wunde. Aber SPOX weiß, das kann es nicht gewesen sein. Ein Winter ohne Miller-Time? Das wäre wie Colorado ohne Gras.

Fehlstart mit Folgen: Als würden 18 Sekunden Rückstand im Ziel nicht reichen. Nein, für Catherine Elvinger aus Luxemburg kamen noch eine Disqualifikation und Spott dazu. Was war passiert?

Die 19-Jährige stand am Start des Riesenslaloms, stoß sich ab und blieb sofort wieder stehen. Fragend blickte sie zurück - und fuhr dann doch weiter. Das Startsignal erfolgte auf jeden Fall erst nach ihrem überstürzten Start.

Ein bitterer Moment für das Nachwuchstalent, das durch das im Netz verbreitete Video ihres Missgeschicks so doch für mehr mediale Aufmerksamkeit sorgte, als ihr lieb sein dürfte.

Zahmer Superelch: So sehr die WM-Abfahrt die Ski-Nationen auch zum Feiern bewegte ("Küng is King"), einer dürfte eher in einer Kneipe beim Frustsaufen gesessen sein. Kjetil Jansrud dominierte vor der WM in den Speed-Wettbewerben, wie er Lust und Laune hatte, Goldmedaillen des norwegischen "Superelchs" schienen unausweichlich.

Aber Beaver Creek belehrte ihn eines Besseren. Küng wurde zum Abfahrtsking, Jansrud nutzten auch alle Siege zuvor nichts. Immerhin gab es noch Silber in der Kombination, aber hätte man ihm vor der WM nur einmal Platz zwei versprochen, er hätte sicher dankend abgelehnt.

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