NBA

Die Schlacht um 800 Millionen Dollar

Von Haruka Gruber
Tote Hose vor dem TD Garden in Boston: So könnte es 2011/2012 vor allen NBA-Arenen aussehen
© Getty
Cookie-Einstellungen

3. Frage: Wie geht es weiter?

Alles hängt davon ab, wann und in welcher Form die Klubbesitzer auf das Gegenangebot der NBAPA reagieren. Eine zeitnahe Annährung scheint ausgeschlossen, zu weit liegen die jeweiligen Positionen im Detail entfernt.

Rücken die Klubbesitzer davon ab, dass der bestehende Soft Salary Cap mit all den Exceptions durch einen Hard Salary Cap ersetzt werden muss? Setzt die NBAPA durch, dass bei Trades die Gehaltsvolumina der getauschten Spieler nicht nur um 25 Prozent, sondern um 50 Prozent variieren dürfen? Wie weit zeigt sich die Gewerkschaft kompromissbereit, die jetzige Regelung, wonach den Spielern 57 Prozent des Ligaumsatzes zustehen, aufzuweichen?

Dies sind nur Beispiele für eine Fülle von ungeklärten Fragen. Während die NBAPA zumindest in der Öffentlichkeit den Eindruck erweckt, in vielen Punkten kompromissbereit zu sein, scheinen die Klubbesitzer einen harten Kurs zu fahren: "Sie werden sich von ihrem Standpunkt keinen Millimeter wegbewegen", wird ein Insider zitiert.

Dass es den Profis ebenfalls ernst ist, zeigten die Verhandlungen im August, als Superstars wie LeBron James, Dwyane Wade und Carmelo Anthony persönlich erschienen, um den Forderungen der NBAPA Nachdruck zu verleihen.

Immerhin sind sich beide Seiten in einer Sache einig: Sollte es bis zum All-Star-Game im Februar keinen Fortschritt geben, ist ein Lockout wohl unausweichlich. Wobei ein Lockout nicht zwingend dazu führen muss, dass Spiele in der kommenden Saison ausfallen.

Lockout heißt im Grunde nur, dass der Ligabetrieb ausgesetzt ist. Wenn zwischen dem Auslaufen des alten Tarifvertrags am 30. Juni und dem eigentlichen Saisonstart Ende Oktober noch ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt wird, könnte die Regular Season wie geplant starten.

Doch derzeit scheinen die Fronten zu verhärtet zu sein - obwohl der letzte Lockout zur Saison 1998/99 für alle Beteiligten noch immer ein Mahnmal sein müsste. Nachdem die Regular Season auf 50 Spiele eingedampft werden musste, erholten sich die TV-Quoten, die Zuschauerzahlen und der Merchandising-Verkauf erst nach Jahren wieder. Erschwerend kam damals hinzu, dass Michael Jordan im gleichen Sommer seinen zweiten Rücktritt erklärt hatte.

Elf Jahre später droht nun ein erneuter "Doomsday" (Yahoo! Sports), der Tag des jüngsten Gerichts. "Ein Lockout hat für keinen positive Aspekte. Wir müssen zu einer Einigung kommen, wir müssen einfach", sagt Jason Terry, gemeinsam mit Steve Novak der NBAPA-Vertreter der Mavericks.

1. Frage: Wie wahrscheinlich ist ein Lockout?

2. Frage: Was sind die Streitpunkte?

4. Frage: Wechseln im Falle eines Lockouts NBA-Stars in die BBL?

5. Frage: Wohin könnte Dirk Nowitzki wechseln?

Artikel und Videos zum Thema