NBA

Die Schlacht um 800 Millionen Dollar

Von Haruka Gruber
Tote Hose vor dem TD Garden in Boston: So könnte es 2011/2012 vor allen NBA-Arenen aussehen
© Getty
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4. Frage: Wechseln im Falle eines Lockouts NBA-Stars in die BBL?

Vorweg: Die Wahrscheinlichkeit, dass Basketball-Stars nach Europa wechseln, sollte der NBA-Betrieb ruhen, ist laut Experte Larry Coon "sehr hoch". Ob sie jedoch im Fall der Fälle in der BBL zu bewundern sein werden, bleibt fraglich.

Im Gegensatz zum Eishockey, als beim NHL-Lockout 1994/95 plötzlich Superstars wie etwa Pavel Bure, Uwe Krupp (beide Landshut), Brendan Shanahan (Düsseldorf), Doug Weight (Rosenheim) und Jeremy Roenick (Köln) für einige Partien in der DEL spielten.

Finanziell hat Deutschland zwar enorm aufholt, Geschäftsführer Jan Pommer sieht die BBL mittelfristig sogar auf Augenhöhe mit der spanischen Liga, dem Marktführer in Europa, doch die wichtigsten Bundesliga-Manager zweifeln an der sportlichen Zweckmäßigkeit, wenn NBA-Stars für einen überschaubaren Zeitraum verpflichtet werden würden.

"Die BBL wurde zuletzt deutlich aufgewertet. Das merkt man auch in den Gesprächen mit amerikanischen Spielerberatern", sagt Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder gegenüber SPOX.

"Aber wir müssten uns bei einem Lockout die Frage stellen, ob es sich rentiert, für einen NBA-Star die Rotation durcheinander zu bringen. Verspricht ein Spieler einen solchen Qualitätssprung, damit sich das Risiko rentiert? Ohne den Göttingern zunahetreten zu wollen, aber dass sie gegen Besiktas und ihrem neuen Star Allen Iverson auf Augenhöhe waren, spricht nicht gerade dafür, auf Teufel komm raus Spieler aus der NBA zu holen."

Alba-Geschäftsführer Marco Baldi ergänzt im Gespräch mit SPOX: "Ich würde eine Verpflichtung nicht kategorisch ausschließen, aber es wird sehr viel davon abhängen, wie lange der NBA-Spieler zur Verfügung steht. In kurzer Zeit einen Leistungsträger einzubauen und unter Umständen schnell wieder verabschieden zu müssen, ist für jede Mannschaft schwierig."

Zumal auch aus PR-Sicht eine Verpflichtung eines NBA-Spielers nur bedingt Sinn machen würde. Eine Ausnahme wäre das Kommen eines echten Superstars, ansonsten wäre der Effekt auf Ticket- und Merchandising-Verkauf wohl überschaubar, sagt Baldi.

Der Alba-Boss: "Als Iverson in Göttingen aufgelaufen ist, hat es nicht die Menschenmassen hervorgelockt. Als der russische Klub Samara mit fünf ehemaligen NBA-Spielern bei uns angetreten ist, hat es die Zuschauer auch nicht wirklich interessiert. Eine Ausnahme wäre natürlich, wenn jemand wie Steve Nash oder natürlich Dirk Nowitzki plötzlich in Berlin spielen würde."

1. Frage: Wie wahrscheinlich ist ein Lockout?

2. Frage: Was sind die Streitpunkte?

3. Frage: Wie geht es weiter?

5. Frage: Wohin könnte Dirk Nowitzki wechseln?

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